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Sanierung wegen FlutschädenKaller Grundschule wird erst im Sommer 2024 fertig

Lesezeit 3 Minuten
Sanierung Grundschule Kall: Markus Auel (l.) und Lothar Schatten vom Bauamt der Gemeinde bei einem Baustellenbesuch.

Eine Folie schützt den oberen Teil der Eingangshalle vor Staub. Lothar Schatten (r.) zeigt Markus Auel die Konstruktion.

Die Sanierung des von der Flut im Sommer 2021 schwer beschädigten Grundschul-Gebäudes in Kall kostet rund 6,5 Millionen Euro.

Die Sanierung der Grundschule wird noch mindestens eineinhalb Jahre dauern. „Wir gehen davon aus, dass der Schulbetrieb nach den Sommerferien 2024 wieder aufgenommen werden kann“, erklärte Lothar Schatten vom Kaller Bauamt bei einer Führung durch die Baustelle, bei der auch Markus Auel als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters teilnahm. Rund 6,5 Millionen Euro sind für die Maßnahme im Wiederaufbauplan der Gemeinde vorgesehen. Insgesamt ist eine Fläche von gut 3000 Quadratmetern betroffen.

Anfang 2021 waren die Kaller Grundschüler in das für rund fünf Millionen Euro umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule eingezogen. Die Flut im Juli 2021 hatte dann die Heizung, die Brandmeldeanlage und die weitere Technik der Schule, die sich im Keller befunden hatten, zerstört.

Schlamm und Wasser waren zudem in viele Räume im Erdgeschoss gelaufen und hatten dafür gesorgt, dass auch Küche und Mensa nicht mehr genutzt werden konnten. Der Unterricht fand dann zunächst im Obergeschoss der Schule statt, wurde wegen der Lärmbelästigung durch die Sanierungsarbeiten und der Schimmelbelastung dann aber in den Herbstferien 2021 in Container verlagert, die die Gemeindeverwaltung zuvor angemietet hatte.

Sanierung Grundschule Kall, Wand und Fenster im Keller eingedrückt vom Wasser.

Diesen Teil einer Wand samt Fenster haben die Wassermassen bei der Flut eingedrückt.

Damals hatte die Verwaltung noch gehofft, dass die Sanierung im Sommer 2023 abgeschlossen werden könnte und die Kinder nur gut ein Jahr in den rund 80 Containern bleiben müssten. Nun könnten aus dem einen Jahr fast drei werden. Denn auch 17 Monate nach der Flut laufen im Keller noch Abbrucharbeiten. „Die beauftragte Firma ist noch dabei, den Estrich raus zu stemmen“, sagte Schatten.

Der Grund: „Je mehr Böden weggestemmt wurden, desto mehr Schäden wurden darunter entdeckt. Darum müssen auch viel größere Bereiche des Schulgebäudes als zuerst gedacht neu gemacht werden“, betonte Schatten. Das liege daran, dass sich das Wasser wohl an einigen Stellen unter dem Estrich ausgebreitet habe und dann an Zwischenwänden hochgestiegen sei.

Arbeiten im Erdgeschoss schon abgeschlossen

Im Erdgeschoss sind die Abbrucharbeiten abgeschlossen. Dort wurden der Estrich und der Putz auf eine Höhe von bis zu 80 Zentimetern abgeschlagen und alle Trockenbauwände geöffnet, um die Mineralwolle entfernen zu können. „Wir werden die ein oder andere Wand aber noch aufmachen müssen, beispielsweise um die neuen Sanitärleitungen anzuschließen“, so Schatten.

Das Obergeschoss der Schule war nicht betroffen, aber selbst dort mussten laut Schatten einige Deckenplatten erneuert werden, weil sich bei den extremen Regenfällen vor und während der Flut Wasser gestaut und sich durch die Dacheindeckung gedrückt hatte.

Sanierung Grundschule Kall, die Heizungsverteilung muss zum Teil noch erneuert werden.

Im Keller wird noch der Estrich herausgestemmt. Teile der Heizungsverteilung müssen auch erneuert werden.

Um die Etage vor dem Staub durch die Bauarbeiten in den unteren Geschossen zu schützen, wurde in der Eingangshalle mit Hilfen von Drahtseilen eine Folie gespannt. Als nächstes soll nun die Demontage der Elektro-, Wasser- und Heizungsinstallationen vergeben werden. „Dabei muss mit Provisorien gearbeitet werden, damit das Gebäude während der Arbeiten weiter beleuchtet und geheizt werden kann“, so Projektleiter Schatten. Er geht davon aus, dass mit dem Wiederaufbau im Sommer begonnen werden kann. Das Vorhaben werde von einem Baubiologen begleitet.

Problem: Keine Handwerker und lange Lieferzeiten

Außerdem erhält die Schule eine Gasheizung, die später einmal auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umgerüstet werden kann. Im Erdgeschoss wird eine Fußbodenheizung installiert und die Heizkörper im Obergeschoss werden ausgetauscht. „Wir hatten lange Zeit Probleme, Planungsbüros und Handwerker zu finden“, sagte Schatten. Bei den Büros und den technischen Gewerken sei die Situation weiterhin nicht rosig. Teilweise sei es auch nicht leicht, Material zu bekommen: „Bei Fenstern und Türen gibt es teilweise sehr lange Lieferzeiten.“

Ein Ziel der Maßnahmen sei auch, den Hochwasserschutz durch den Einbau von Schotts vor den Fenstern und Türen und die Verlagerung von Technik aus dem Keller in höher liegende Räume zu verbessern. Die Grundschule ist in den ersten beiden Klassenstufen vierzügig und hat aktuell rund 300 Schüler.


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