AboAbonnieren

WiederaufbauMinisterin Scharrenbach bringt Kallern Bescheid über 62,6 Millionen

Lesezeit 2 Minuten
Wiederaufbau Kall

Große Freude herrschte über den Bescheid von Ina Scharrenbach (vorne).

Kall – Wenn die Heimatministerin sich ansagte, war eigentlich immer Feststimmung. Denn selten kam Ina Scharrenbach mit leeren Händen. Meist hatte sie bewilligte Förderbescheide dabei, die sie nur zu gerne den Bürgermeistern überreichte – natürlich gegen Empfangsbescheinigung. Eine Ausnahme stellte das vergangene Jahr da, als sie – meist ohne großes Aufhebens und Pressebegleitung – immer wieder den Flutgebieten einen Besuch abstattete, das erste Mal am 16. Juli 2021, als sie auch nach Kall kam.

Nun, wo der Wiederaufbau zäh, aber unübersehbar in Gang kommt, scheint das alte Muster zu greifen. Scharrenbach kommt mit Bescheiden. Doch zum Jahrestag der Flut ging es um ganz andere Summen. „Ich glaube, dass ist das einzige Mal, dass ich Ihnen einen so hohen Bescheid bringe“, sagte Scharrenbach zu Bürgermeister Hermann-Josef Esser.

Kallern den Bescheid zum Flut-Jahrestag gebracht

Denn es geht um den Kaller Wiederaufbauplan mit einem Volumen von 62,6 Millionen Euro. Viel Symbolkraft steckte darin, den Bescheid am Jahrestag der Flut zu übergeben. „Ich hoffe, wir werden in zwölf Monaten ganz anders zusammenkommen“, so Scharrenbach.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

„Da steht viel drin, was wir am 16. Juli besprochen haben“, sagte sie. Schon da sei etwa in Bezug auf das nah an der Urft gelegene Feuerwehrgerätehaus gesagt worden, dass es dort weg müsse.

Manfred Poth leitet das Wiederaufbau-Team

Im Wiederaufbauteam unter der Leitung von Manfred Poth waren die Schäden am kommunalen Eigentum zusammengetragen und in einen Wiederaufbauplan gegossen worden. Damit hatte sich der langjährige Allgemeine Vertreter des Landrats in seinem Ruhestand einer neuen Aufgabe gestellt: „Der Bürgermeister hat mich angerufen und gefragt, ob ich die Aufgabe übernehmen könne.“ Ohne lange zu zögern, habe er zugestimmt.

Eine interessante Aufgabe sei es gewesen, den Plan zu erstellen. Viele Vorhaben mussten mit Gutachten untermauert werden. Gut sei, dass die einzelnen Posten gegenseitig deckungsfähig seien, solange der Rahmen nicht überschritten werde. „Am schwierigsten war es, alle Daten zu erfassen“, berichtete er. Jedes Fitzelchen habe bewertet werden müssen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im März sei der Wiederaufbauplan eingereicht worden. An vielen Orten werde bereits gearbeitet. 121 Projekte haben die Planer ausgearbeitet, darunter größere wie das neue Feuerwehrgerätehaus oder die Sanierungen von Rathaus und Haus der Begegnung. Einen erheblichen Finanzbedarf gebe es auch beim Hallenbad und der Sportanlage des Kaller SC. Jetzt gehe es daran, die Projektblätter zu erstellen. Zur Bewältigung aller Aufgaben rechnet Poth mit einem Zeitraum von zehn Jahren.