Der geplante Umzug der Kaller Grundschule im Sommer 2024 wird zunächst wohl nur in Teilen stattfinden.
Plan B muss herProbleme bei der Sanierung der Kaller Grundschule
Keine guten Nachrichten für die Lehrer und Kinder der Kaller Grundschule gab jetzt es in der Sitzung des Kaller Bauausschusses im Wahlener Bürgerhaus. Wegen Verzögerungen bei Ausschreibungen wird sich der für die Sommerferien 2024 vorgesehene Umzug von den Containern in das sanierte Schulgebäude verzögern. „Eventuell ist nur ein Teilumzug möglich“, sagte Lothar Schatten, Teamleiter Bauen bei der Gemeindeverwaltung. Aktuell gibt es auch noch Probleme mit Wasser, das in den Keller eindringt.
Die Kaller Grundschüler waren erst Anfang 2021 in das für rund fünf Millionen Euro umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule eingezogen. Die Flut im Juli 2021 hatte dann die Heizung, die Brandmeldeanlage und die weitere Technik der Schule, die sich im Keller befunden hatten, zerstört. Schlamm und Wasser waren zudem in viele Räume im Erdgeschoss gelaufen und hatten dafür gesorgt, dass auch Küche und Mensa nicht mehr genutzt werden konnten.
Rund 6,5 Millionen Euro sind für die Sanierung eingeplant
Insgesamt ist eine Fläche von gut 3000 Quadratmetern betroffen. Die gesamte Schule ist seitdem in Containern untergebracht. Ursprünglich war der Umzug in das sanierte Schulgebäude für den Sommer 2023 geplant gewesen.
Für die Sanierung sind im Wiederaufbauplan der Gemeinde rund 6,5 Millionen Euro vorgesehen. Laut Schatten sind die Abbrucharbeiten so gut wie abgeschlossen. Da einige Anlagen in der Schule aber weiterlaufen müssten, könnten die restlichen Arbeiten erst durchgeführt werden, wenn neue Leitungen verlegt worden seien.
Verzögerungen bei der Ausschreibung und Vergabe von Gewerken
„Die Leitungen werden zurzeit erneuert. Die Arbeiten an den neuen Installationen für Heizung und Lüftung sowie im Sanitärbereich laufen“, sagte Schatten. Gemäß Bauzeitenplan des Architekten sei die Fertigstellung der Maßnahme für Anfang Juli 2024 vorgesehen gewesen. „Wir haben den Bauleiter auch stets darauf hingewiesen, dass die Schule in den Sommerferien umziehen soll“, erklärte der Teamleiter. Er sei auch in ständigem Kontakt mit dem Architekten.
Wegen Verzögerungen bei der Ausschreibung und Vergabe von Gewerken sei mit einzelnen Leistungen wie Rohbau- und Trockenbauarbeiten nicht fristgerecht begonnen worden, teilte die Verwaltung in ihrer Vorlage mit. Probleme gibt es zudem mit Wasser, das in den Keller drückt. Der Grund konnte bislang noch nicht genau ermittelt werden.
Teilumzug wurde schon mit der Schulleitung besprochen
„Wir müssen uns wohl Anfang nächsten Jahres über einen Plan B unterhalten“, sagte Schatten. Man versuche zwar, den Zeitverzug zu kompensieren, doch „zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Fertigstellung der Maßnahme und damit ein vollständiger Umzug der Schule von der Containeranlage ins Schulgebäude zu den Sommerferien 2024 aus Sicht der Verwaltung als nicht gewährleistet zu betrachten“.
Eine Möglichkeit sei ein Teilumzug. Diese Lösung habe man auch bereits mit der Schulleitung besprochen. „Die Entwicklung tut weh. So viele Jahre ziehen ins Land, ehe die Kinder wieder in ihre Schule einziehen können“, erklärte Emmanuel Kunz (SPD). Man müsse sich frühzeitig über einen Plan B unterhalten.
Petra Mey-Wirtz (CDU) kritisierte den Architekten. Dessen Arbeit habe zu den Verzögerungen geführt. Die Verwaltung forderte Mey-Wirtz auf, Regressmöglichkeiten zu prüfen: „Baufirmen würden in solchen Fällen zur Kasse gebeten.“ „Wir können das prüfen, aber Strafen müssen vertraglich vereinbart sein“, antwortete Bürgermeister Hermann-Josef Esser. „Wenn wir solche Strafen in die Ausschreibung aufnehmen, werden wir wohl keinen Planer mehr finden“, warnte der Bürgermeister.