Betreuung in SötenichKall poliert alten Kindergarten für 750.000 Euro auf
Kall-Sötenich – Der Umbau des ehemaligen Sonderkindergartens in Sötenich in eine zweigruppige Einrichtung mit Platz für 40 Kinder ist für Stefan Etten vom Team Bauen bei der Gemeinde Kall alles andere als Routine. Das liegt zum einen daran, dass der Kindergarten in den 1960er-Jahren an die alte Schule angebaut worden war und deshalb heute die Anforderungen an den Brandschutz deutlich höher sind.
„Außerdem muss in dem Kindergartengebäude fast alles erneuert und an moderne Anforderungen angepasst werden“, erklärt Etten. Deshalb sei die Planung sehr aufwendig. Derzeit laufen die Abrissarbeiten, im Februar 2022 soll die Einrichtung eröffnet werden. Betriebskostenzuschüsse sind schon beantragt. Der Umbau soll 750.000 Euro kosten, rund 500.000 Euro an Zuschüssen erwartet die Gemeinde.
Gebäude wurde wohl 1964 gebaut
Das Gebäude des früheren Sonderkindergarten ist nach Angaben von Etten 1964 an die alte Schule angebaut worden und knapp 400 Quadratmeter. In dem alten Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert sind zurzeit Wohnungen untergebracht. Vor mehr als zehn Jahren, so Etten, hatte der Kindergarten dann den Betrieb eingestellt: „Danach nutzte der Verein für Kampfkünste Sötenich die Räume als Trainingsstätte.“ Seit rund anderthalb Jahren stehe das Gebäude aber nun leer.
Deshalb habe man erst einmal eine umfassende Bestandsanalyse machen müssen, ehe man sich mit der Planung der neuen Einrichtung beschäftigt habe. „Die Anforderungen an Kindergärten haben sich deutlich erhöht. Der Umbau einer alten Einrichtung ist da oft schwieriger als ein Neubau“, kennt Nina Pützer das Problem, die bei der Gemeinde für die Kindergarten zuständig ist. S
tefan Etten ergänzt: „In dem konkreten Fall sind die geplanten Maßnahmen auch sehr umfangreich. Nur die Außenmauern und einige Innenwände bleiben stehen.“ Keine größeren Arbeiten seien dagegen im Untergeschoss vorgesehen, das von Vereinen genutzt werde. Auch am Dach werde nichts verändert.
Hohe Anforderungen an den Brandschutz
Weil die Kita baulich mit der alten Schule verbunden ist, hatte es Bedenken wegen des Brandschutzes gegeben. Etten hofft, dass die durch ein im Vorfeld erstelltes Brandschutzgutachten und dem von der Verwaltung zusätzlich erarbeiteten Brandschutzkonzept ausgeräumt sind. Alles sei auch vom Kreis geprüft worden.
„Das Resultat ist, dass der Kindergarten und die alte Schule brandschutztechnisch voneinander getrennt werden. Die Verbindungen zwischen den beiden Gebäuden werden zugemacht.“ Im Gegenzug werde ein neuer Zugang zu den Vereinsräumen in der alten Schule geschaffen.
Die Abrissarbeiten haben vor gut zwei Wochen begonnen und sollen bis Ende April größtenteils abgeschlossen sein. In dem Kindergartengebäude werden alle Fenster, Böden und Versorgungsleitungen erneuert. Die alten Heizkörper werden samt Leitungen verschwinden und durch eine neue Fußbodenheizung ersetzt. Auch Netzanschlüsse werden gelegt, aber die Digitalisierung ist nach Angaben von Pützer in den Kindergärten noch nicht so wichtig wie in Grundschulen: „In Kitas werden ja kleinere Kinder betreut.“ Die Jüngsten, die in der Gemeinde eine Einrichtung besuchten, seien gerade einmal sechs Monate alt.
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In der neuen Einrichtung sollen zwei gemischte Gruppen für Zwei- bis Sechsjährige mit jeweils 20 Kindern untergebracht werden. „Die Festlegung wurde aufgrund der vorhandenen Anmeldungen getroffen“, sagt Pützer. Weil es auch Plätze für Kinder unter drei Jahren gebe, müssten höhere Anforderungen erfüllt werden. „Deswegen brauchen wir zum Beispiel einen Schlafraum, kleine Toiletten und ein Wickelbereich.“ Die Innenausstattung soll aber erst im Herbst bestellt werden, wenn absehbar ist, wann die Umbauarbeiten abgeschlossen wird.
Vier Vollzeitfachkräfte und einige Vertretungen werden laut Pützer die Kleinen betreuen. Ob es ein Über-Mittag- oder Nachmittagsangebot geben wird, steht noch nicht fest. Pützer: „Eine entsprechende Anfrage an die Eltern, welche Angebote sie nutzen wollen, ist raus.“