Seit 2018 wird über die Umgestaltung der Klausenquelle diskutiert, nun ist es so weit. Unter anderem sind Sitzterassen aus Stein geplant.
Bauarbeiten haben begonnenKlausenquelle in Scheven wird zum Dorftreffpunkt umgestaltet
Für die Schevener ist die Klausenquelle, die sie Klus nennen, schon seit Jahrhunderten ein Treffpunkt. Ortsvorsteher Hans Reiff weiß zu berichten, „dass die neben der Bleischmelze gelegene Klausenquelle 1841 als Waschplatz hergerichtet wurde“.
Zurzeit ist dort neben der Quelle ein Spielplatz. Jetzt haben die Arbeiten für eine umfangreiche Umgestaltung des Bereichs begonnen. 60.000 Euro sind für das Projekt maximal veranschlagt.
Klusenfest an der Klausenquelle hat in Scheven Tradition
Die Klausenquelle ist laut Reiff eine der Quellen, die den Bleibach speisen. 1848 seien dort Waschsteine angebracht und eine Umfassungsmauer angelegt worden. „Inwieweit die Klus nach dem Anschluss an die zentrale Wasserversorgung 1911 noch als Waschplatz genutzt wurde, konnte noch nicht ermittelt werden“, erzählt der Ortsvorsteher.
Letzte bauliche Veränderungen habe es 1980 gegeben. 2015 seien mithilfe eines Sponsors drei Spielgeräte und etwas später eine größere Sitzgarnitur aufgestellt worden. „Einmal im Jahr veranstalten die Anlieger dort ein Klusenfest“, sagt Reiff.
Klausenquelle soll barrierefreien Zugang erhalten
Der Weg bis zum Beginn der Arbeiten war lang. „In den vergangenen Jahren wurde im Dorf darüber diskutiert, dass man neue Treffpunkte benötige. Früher waren das der Tante-Emma-Laden oder die Dorfkneipe“, führt Reiff aus.
In dem Zusammenhang sei die Idee geboren worden, den Bereich an der Klus neu zu gestalten. „Bemängelt wurde, dass es keine Sicherung für Kinder und keinen barrierefreien Zugang gibt und dass die Holzstufen, die zum Quellbereich führen, oft feucht und rutschig sind“, berichtet der Ortsvorsteher.
Seit 2018 werde über das Projekt diskutiert. „In einer Bürgerversammlung 2020 habe eine Mehrheit die Planung befürwortet. Bei einer Dorfumfrage im Mai/Juni 2021 waren sogar 73 Prozent der 127 Befragten dafür“, sagt Reiff. Die Planung sei von dem Schevener Architekten Günther Vossen entworfen worden. Der Kaller Gemeinderat habe daraufhin Mittel bereitgestellt.
„Dann hat ein Schevener den Antrag gestellt, die vorhandene Anlage unter Denkmalschutz zu stellen. Nach etwa zweieinhalb Jahren hat die obere Denkmalbehörde dann entschieden, dass es kein Denkmal ist“, erklärt Reiff. Anschließend habe man dann noch eine wasserrechtliche Genehmigung beantragen müssen.
Bürgerinnen und Bürger machten Vorschläge für Klausenquelle
Die Planung sei aufgrund von Vorschlägen aus der Bürgerschaft angepasst, die Wasserfläche verkleinert und die Treppe verlegt worden. Zusätzlich sei ein barrierefreier Zugang aufgenommen, Sitzterrassen aus Steinblöcken sollen zum Verweilen unmittelbar an der Quelle einladen. „Aufgrund der Kostensteigerungen muss jetzt geprüft werden, was von der Planung noch umgesetzt werden kann“, so der Ortsvorsteher.
Reiff und Peter Schildgen sowie Hans Jubelius von der Grünkolonne des Ortes sind froh, dass es nun endlich losgeht. Gleiches gilt für Lothar Schatten von der Gemeinde Kall. „Die Dorfgemeinschaft hat dann entschieden, sich selbst um das Projekt zu kümmern und den Auftrag zu vergeben“, erklärte der Ortsvorsteher.
„Wir bekommen jetzt die Rheinterrassen von Scheven. Dafür müssen wir jetzt nur noch den Rhein verlegen“, scherzt Reiff.