Bei der 23. Oldie-Nacht der Hilfsgruppe Eifel bei Papstar in Kall soll kein Müll die Umwelt belasten. Etwa 2000 Musikfans werden erwartet.
Innovatives KonzeptOldie-Nacht in Kall mit Sinn für die Umwelt und sechs Bands
Neuer Standort, neues Nachhaltigkeitskonzept: Die 23. Auflage der Eifeler Oldie-Nacht hat einige interessante Neuheiten zu bieten. Die große Party steigt am Samstag, 17. Juni, von 18 bis 24 Uhr auf dem Mitarbeiterparkplatz der Firma Papstar an der Kaller Daimlerstraße. Schirmherr der Veranstaltung ist Landrat Markus Ramers.
Für die Besucher gibt es Trinkbecher und Einweggeschirr aus nachwachsenden Rohstoffen, die eingesammelt und anschließend recycelt werden sollen. „Wir sind froh, dass wir die Ersten sind, die so ein Umweltkonzept umsetzen“, erklärte Helmut Lanio, Schatzmeister der Hilfsgruppe Eifel, die das Event wieder veranstaltet und in diesem Jahr ihr „30 plus einjähriges Bestehen“ feiert, wie Vorsitzender Willi Greuel es ausdrückte. „31 Jahre Hilfsgruppe Eifel sind eine stolze Zahl“, sagte Greuel und erinnerte daran, wie er mit Helmut Lanio 1991 den Kaller Hilfskreis für krebskranke Kinder gegründet hatte.
Hilfsgruppe Eifel unterstützt viele Projekte
Ziel war seinerzeit, Kindern aus Weißrussland zu helfen, die infolge der Tschernobyl-Katastrophe an Krebs erkrankt waren. In den Jahren danach wurden viele Kinder auf Kosten der Hilfsgruppe in der Bonner Uniklinik behandelt.
Mehr als 1000 machten in den Sommerferien von 1992 bis 1998 Urlaub in der Gemeinde Kall oder der Stadt Mechernich. Seit einigen Jahren konzentriert sich die Hilfsgruppe mit ihrer Arbeit auf Deutschland und die Region. „Wir haben uns weiter dem Thema Leukämie verschrieben“, sagte Greuel.
25.000 Menschen aus dem Kreis Euskirchen haben sich bei Typisierungsaktionen registriert
Bei 13 Typisierungsaktionen hätten sich fast 25.000 Menschen aus dem Kreis Euskirchen registrieren lassen. „Daraus sind bis heute 357 Lebensretter hervorgegangen, die Knochenmark für leukämiekranke Patienten in 34 Ländern auf der ganzen Welt gespendet haben“, sagte der Vorsitzende voller Stolz. „Wenn man die Eifeler im Rücken hat, kann man Berge versetzen“, schwärmte Greuel.
Mehr als 8,5 Millionen Euro seien in den 31 Jahren gespendet worden. Bei Spendenaktionen habe man immer genug Geld zusammenbekommen. „Veranstaltungen wie die Oldie-Nacht sind sehr wichtig, um den Kontakt zur Bevölkerung zu halten“, betonte Greuel.
Es sei zu spüren, dass dies in den vergangenen beiden Jahren nicht möglich gewesen sei. „Wir hätten gerne im vergangenen Jahr den 30. Geburtstag gefeiert“, erzählte der Vorsitzende. Aber der alte Standort der Oldie-Nacht am Jugendgästehaus in Urft sei immer noch schwer beschädigt von der Flut.
Deshalb habe man sich schließlich auf die Suche nach einem anderen Standort machen müssen. „Helmut Lanio hat bei mir angerufen und mir berichtet, dass er an unserem Firmengelände vorbeigefahren sei und eine Idee gehabt habe“, erzählt der Geschäftsführer von Papstar, Bert Kantelberg.
Den Vorschlag von Lanio, das Spektakel hier zu veranstalten, habe er gerne unterstützt. „Die Fläche von Papstar ist ein idealer Standort. Dort wohnt niemand, der gestört werden kann, und es gibt mehr Parkplätze als in Urft“, sagte Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Er bot an, dass der benachbarte Bauhof bei den Aufbauarbeiten helfen könne.
Greuel geht bei der 23. Auflage der Oldie-Nacht von bis zu 2000 Besuchern aus. „Das wäre nach der Corona-Zeit schon ein Erfolg“, so Lanio. Man habe aber im Fall der Fälle auch Platz für mehr Oldiefans. Es gebe Sitz- und Stehplätze sowie Getränke- und Imbissbuden. Hinzu komme ein tolles Musikprogramm. Moderiert wird die Veranstaltung erstmals von der Fernseh- und Radiomoderatorin Biggi Lechtermann.
Landrat Markus Ramers lobt die Hilfsgruppe Eifel
Landrat Ramers lobte: „Was die Aktiven der Hilfsgruppe Eifel seit Jahren auf die Beine stellen, ist schon sehr beeindruckend.“ Die Hilfsgruppe habe nicht nur viele Millionen Euro für krebskranke Kinder gesammelt, sondern nach der Flut sofort die Arme hochgekrempelt und den betroffenen Menschen unbürokratisch geholfen.
Die Hilfsgruppe unterstützt auch den Förderkreis Bonn, der die Behandlung und Betreuung von krebskranken Kindern und deren Familien unterstützt und dabei eng mit dem Kinderkrebszentrum der Uniklinik zusammenarbeitet. „Wir werden mit einer Abordnung zur Oldie-Nacht kommen“, versprach Vorstand Ursula Roos und dankte für die gute Zusammenarbeit.
„Wenn jemand in der Eifel an Krebs erkrankt, ruft mich Willi an“, sagte Christian Werheid von der DKMS. Er sei froh, einen Partner wie die Hilfsgruppe zu haben: „Die Zahlen sind schon eindrucksvoll.“ Wie Frank Kolvenbach, Geschäftsführer der Papstar Solution GmbH, erklärte, setze Papstar schon seit 2008 auf Produkte aus nachwachsenden Rohstoffe wie Holz, Zuckerrohr oder Palmblättern.
Bei der Oldie-Nacht sollen Rückgabestationen für die Trinkbecher auf Maisstärkebasis und das Einweggeschirr eingerichtet werden. Um einen Anreiz zu schaffen, dass die Becher auch zurückgegeben werden, werde ein Pfand erhoben: „Es ist für uns das erste große Event in der Region.“ „Es ist das erste Mal, dass wir keinen Müllcontainer brauchen“, freut sich Greuel.
Programm beginnt um 16 Uhr
Das Programm bei Papstar beginnt um 16 Uhr mit parallelen Auftritten der Bands „De Schlingele“ und „Different Strings“ auf zwei Bühnen. Von 18 bis 24 Uhr stehen Vodoo Lounge mit ihrer Rolling-Stones-Show, die BAP-Tribute-Band „MAM“ und die Vintage-Band „Herb Kraus & The Walkin’ Shoes“ auf der Bühne.
Höhepunkt ist am Ende der Auftritt von „The Sweet“ auf ihrer laut Ankündigung letzten Tournee.
Der Vorverkauf beginnt am Samstag, 4. Februar. Tickets gibt es in Euskirchen (SVE-Shop), Gemünd (Eifel-Lädchen), Hellenthal (Foto Hanf), Kall (Postfiliale im Rewe), Kommern (Lottoshop im Rewe), Marmagen (Bäckerei Milz), Mechernich (Buchhandlung Schwinning) und Schleiden (Schuhhaus Müller).
Tickets für Stehplätze kosten 34,90 Euro (Abendkasse 37,90 Euro), für Sitzplätze 39,90 Euro (42,90 Euro). (wki) tickets.hilfsgruppe-eifel.de