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Sanierung oder NeubauKinderspielplatz in Euskirchen mit Schwermetall belastet

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Wegen der Belastung mit Schwermetall ist der Kinderspielplatz in Oberwichterich seit fast einem Jahr gesperrt.

Euskirchen-Oberwichterich – Der Kinderspielplatz in Oberwichterich ist seit fast einem Jahr geschlossen. Das Areal, das westlich des Bleibachs an der Oberwichterichstraße liegt, war am 14. Juli 2021 überflutet worden. Bodenproben ergaben, dass das Erdreich seither durch Schwermetall belastet ist. Die Fläche darf deshalb nicht mehr als Spielgelände genutzt werden.

Wo die Kinder aus dem Dorf künftig rutschen, schaukeln und klettern werden, ist noch nicht geklärt. Neben einer Sanierung des alten Geländes ist auch die Errichtung eines neuen Spielplatzes denkbar. Die Stadt will sich jetzt in dieser Frage nach den Wünschen der Dorfbewohner richten. Dies ist das Ergebnis einer Diskussion im Ausschuss für Generationen und Soziales.

Zunächst Bodenaustausch geplant

Die Stadtverwaltung hatte ursprünglich geplant, am alten Standort den Boden auszutauschen. Im November teilte sie mit, dass sie mit dem Kreis Euskirchen ein entsprechendes Sanierungskonzept abgestimmt habe. Ziel war es, die Arbeiten bis Ende des Jahres abzuschließen. Dazu kam es allerdings nicht.

Sanierung wäre aufwendig

Die Sanierung wäre aufwendig, wie Fachbereichsleiterin Christiane Mermi am Donnerstag dem Ausschuss erklärte. Das Erdreich müsste bis zu einer Tiefe von 40 Zentimetern erneuert werden. Der Einsatz großer Maschinen komme dabei nicht infrage, weil dadurch die Wurzeln mehrerer alter Bäume so stark beschädigt würden, dass ein Absterben droht, so Mermi. Die Arbeiten müssten daher mit Kleingeräten und in Handarbeit ausgeführt werden – geschätzte Mehrkosten: 80.000 Euro.

Vor diesem Hintergrund rückte die Verwaltung von den Sanierungsplänen ab. Stattdessen schlug sie dem Sozialausschuss laut Sitzungsvorlage vor, an der Ecke Oberwichterichstraße/Nideggener Straße (L 61), am östlichen Dorfrand, einen neuen Spielplatz anzulegen.

Strategie geändert

Vor Beginn der Sitzung hatte die Verwaltung ihre Strategie aber erneut geändert. Der Erste Beigeordnete Alfred Jaax sagte zur Begründung, der geplante Standort werde im Dorf wegen der Nähe zur Landesstraße „ansatzweise hinterfragt“. Die Verwaltung glaube aber, dass es machbar sei, mögliche Gefahren durch den Autoverkehr an dieser Stelle zu mindern. Jaax erwähnte auch, dass man im Ort die zentrale Lage des bisherigen Spielplatzes schätze.

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Ein neuer Spielplatz könnte am Ortsrand  neben den  Betonkegeln entstehen. Der Standort ist aber wegen der Verkehrssituation umstritten.

Er regte an, interessierte Dorfbewohner bei einem Treffen am 20. Juni nach ihrer Meinung zu fragen und ihr Votum danach in die Tat umzusetzen. Das heißt: Die Oberwichtericher sollen selbst entscheiden, ob saniert oder aber neu gebaut wird. Die Fraktionen stimmten zu.

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Der FDP-Stadtverordnete Hans-Joachim Schaefer hatte schon vor mehreren Wochen von Bedenken gegen den Standort an der L 61 berichtet und einen Ortstermin vorgeschlagen. Jetzt fügte er hinzu, den Menschen in Oberwichterich sei es nur schwer zu erklären, dass es elf Monate gedauert habe, um einer Lösung näherzukommen.