Erst seit Juni in BetriebKontaktlose Ampeln in Euskirchen sind schon kaputt
Euskirchen – Mit der kontaktlosen Fußgängerampel an der Kreuzung Alleestraße/Hochstraße gehört Euskirchen zu den Vorreitern, was dieses System angeht. Viele derartige Anlagen existieren in Deutschland bisher nicht. Das europaweit erste Exemplar war im November 2020 in Düsseldorf installiert worden – so jedenfalls die Angaben der dortigen Stadtverwaltung. Im vergangenen Jahr zogen andere Kommunen nach, darunter eben Euskirchen.
Doch auch fortschrittliche Technik ist vor Vandalismus nicht gefeit: Zwei der vier Sensorengehäuse, die an den Ampelmasten angebracht worden sind, sind kürzlich blinder Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Die Stadt Euskirchen wird sie erneuern lassen, wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilte.
Ampelanlage in Euskirchen ist Pilotprojekt
Die Ampelanlage in der Alleestraße ist ein Pilotprojekt, das der Ausschuss für Tiefbau und Verkehr im April 2021 auf Antrag der CDU beschlossen hatte. Im Juni wurde sie installiert. Seither springen die Ampeln auf Grün, ohne dass Fußgängerinnen oder Fußgänger eine Anforderungstaste berühren müssen.
Zerstörungswut
Teile von Ampelanlagen werden in Euskirchen immer wieder beschädigt. Allein im vergangenen Jahr zerstörten Unbekannte zehn Taster, wie die städtische Pressestelle mitteilte. (ejb)
In Zeiten der Corona-Pandemie verspürten Menschen Unbehagen, wenn sie häufig genutzte Kontaktflächen anfassten, hatte der Fraktionsvorsitzende Klaus Voussem den Vorstoß seiner Fraktion mit Blick auf herkömmliche Ampeltaster begründet. Sollte ein Testlauf erfolgreich verlaufen, könnten weitere Ampeln im Stadtgebiet umgerüstet werden, fügte er hinzu. Voussem hatte die Technik so beschrieben: „Mittels Radartechnologie erfassen die Taster Personen in der Nähe eines Fußgängerübergangs. Treten sie näher an den Taster heran, schaltet dieser berührungslos daraufhin die Ampelanlage auf Grün.“
Investition in den Gesundheitsschutz
Die Umrüstungskosten für die vier Radartaster beliefen sich nach Angaben der Stadtverwaltung auf rund 2500 Euro. Dies sei „eine gute Investition in unseren Gesundheitsschutz und unser Sicherheitsgefühl“, hatte Voussem im Antrag seiner Fraktion geschrieben. Die 2500 Euro setzen sich aus je 500 Euro für einen Taster und weiteren 500 Euro für die technische Umstellung zusammen. Ein Standard-Anforderungstaster schlägt mit etwa 350 Euro zu Buche, wie die Verwaltung ergänzte.
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Eine erste Bilanz wolle man noch nicht ziehen, da die Erprobungsphase noch laufe, erklärte die Pressestelle. Ein Problem sei aber offensichtlich: das Betätigen der Ampel durch Fußgänger, die gar nicht die Absicht haben, die Straße zu überqueren, doch Autofahrern trotzdem Rotlicht bescheren und damit eine überflüssige Fahrtunterbrechung.