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Kreis EuskirchenDeshalb gibt es trotz Trockenheit keine Engpässe bei Wasserversorgung

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Der Pegel des Rursees ist wegen einer Baumaßnahme etwas niedriger als in den Vorjahren. 

Kreis Euskirchen – Die lange Trockenheit und die heißen Temperaturen sind für die zahlreichen Talsperren in der Region bislang kein Problem.

„Die Situation ist überall unkritisch“, erklärt Christof Homann vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER). Nur in der Rurtalsperre sei etwas weniger Wasser als in anderen Jahren. Da liege aber daran, dass dort die Hochwasserentlastungsanlage saniert werde und der Pegel dafür abgesenkt worden sei. Auch beim Erftverband ist man trotz der fehlenden Niederschläge entspannt. Die Grundwasservorräte in der niederrheinischen Bucht seien noch groß genug, um die Wasserversorgung sicherzustellen.

„Wir haben in der Eifel im Winter in der Regel sehr ergiebige Niederschläge“

„Wir haben in der Eifel im Winter in der Regel sehr ergiebige Niederschläge“, sagt Homann. Deshalb sei das Winterhalbjahr auch entscheidend für die Entwicklung und Auffrischung der Wasservorräte. Die Sommermonate seien nicht von großer Bedeutung.

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Die Urft führt kurz vor dem Nationalpark noch Wasser. Aber der Pegel ist auch hier niedrig.

Mittlerweile sei eine Tendenz erkennbar, dass die Niederschläge in den Wintern zunehmen, während sie im Sommer zurückgehen. „Diese Entwicklung können wir mit den Talsperren relativ gut ausgleichen. Dafür wurden die Talsperren ja gemacht“, betont Homann. Während die Rurtalsperre aktuell beispielsweise einen Zufluss von rund 300 Litern pro Sekunde habe, seien es im Winter oft mehrere tausend Liter pro Sekunde. In anderen Landstrichen ohne Talsperren sei es oft deutlich schwieriger, solche Schwankungen auszugleichen.

Ab 2080 drohen womöglich Probleme für die Talsperren

„Wenn man verschiedene Klimamodelle betrachtet, kann es nach jetziger Kenntnis je nach Modell ab 2080 Probleme für die Talsperren geben. Auf solche Szenarien bereiten wir uns aber jetzt schon vor.“ Derzeit gebe es nirgendwo Versorgungsengpässe, und auch Beschränkungen seien nicht in Sicht.

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Viele kleine Fließgewässer in der Region wie hier der Kallbach in Kall sind ausgetrocknet.

Die stärkere Verdunstung durch die höheren Temperaturen spiele bei den Talsperren nur eine untergeordnete Rolle. Das sei man mittlerweile schon gewöhnt. „Trotzdem sollte man Wasser sparen und sich beispielsweise auch fragen, ob im Sommer nicht auch ein kleinerer Pool im Garten ausreicht. Uns muss klar sein, dass Wasser wertvoll ist“, betont Homann.

WVER

Der Wasserverband Eifel-Rur mit Sitz in Düren betreibt zum Hochwasserschutz und zur Bereitstellung von Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung sechs große Stauseen in der Nordeifel. Das sind das Staubecken Heimbach (1,20 Millionen Kubikmeter), das Staubecken Obermaubach (1,65 Millionen), die Oleftalsperre (19,30 Millionen), die Wehebachtalsperre (25,10 Millionen), die Urfttalsperre (45,50 Millionen) und die Rurtalsperre (202,60 Millionen). Ferner betreibt der Verband mit seinen insgesamt rund 600 Mitarbeitern 43 Kläranlagen. (wki)

In der Rurtalsperre seien derzeit rund 25 Millionen Kubikmeter weniger Wasser als sonst, weil dort noch bis Mitte November Arbeiten an der Hochwasserentlastungsanlage durchgeführt werden. Gearbeitet wird laut WVER an der Schussrinne, die das Wasser in das Tosbecken am Fuß des Dammes einleitet, und an der oberhalb liegenden Tunnelröhre. Der Beton der Schussrinne stamme im Wesentlichen noch aus den 1930er-Jahren, als die Talsperre in ihrer ersten Ausbaustufe errichtet worden sei. Zur Verstärkung wird eine Innenschale eingebaut, die in Betonfestigkeit und Rauigkeit den heutigen Anforderungen entspricht. In der Tunnelröhre wird der Sohlbereich verstärkt. Für die Arbeiten musste der Wasserspiegel im Untersee für rund zwei Monate abgesenkt werden. „Wassersport und Tourismus sind aber nicht eingeschränkt. Segeln ist beispielsweise noch gut möglich“, erklärt der Mitarbeiter des WVER. Die Situation sei nicht vergleichbar mit der im Jahr 2011, als die Fahrrinne auf dem See nur noch sehr schmal gewesen sei.

Erftverband

Der Erftverband mit seinen rund 600 Beschäftigten plant, baut und betreibt Grundwassermessstellen, Kläranlagen, Regenüberlauf- und Hochwasserrückhaltebecken. Der Verband unterhält und renaturiert ferner die Fließgewässer im Einzugsgebiet der Erft und des Jüchener Baches und ist auch für den Schutz von Feuchtgebieten zuständig. Zu seinen weiteren Aufgaben gehört die Bewirtschaftung des Grundwassers und die Sicherstellung der Wasserversorgung für rund 2,7 Millionen Menschen sowie der Hochwasserschutz. (wki)

Auf den Obersee und seine Aufgabe bei der Sicherung der Trinkwasserversorgung habe die Absenkung keine Auswirkungen, da er durch den Paulushofdamm in Rurberg vom Hauptsee abgetrennt sei. „Ich gehe davon aus, dass wir das Wasserdefizit in der Rurtalsperre im nächsten Jahr wieder ausgleichen können“, meint Homann.

Bäche schon früh trocken

Der Erftverband hat auch noch keine Klagen über Engpässe von den Wasserversorgungsunternehmen gehört. „Wir liegen in der niederrheinischen Bucht, und hier gibt es zum Glück ein großes Grundwasservorkommen“, sagt der Biologe Dr. Udo Rose. „Dass die kleinen Bäche in der Region im Sommer austrocknen, ist normal. Aktuell gibt es aber die Besonderheit, dass sie schon sehr früh im Jahr trocken sind.“ Die Flüsse würden zurzeit aber noch Wasser führen. „Die klimatischen Veränderungen fließen in die Projektionen für die künftige Grundwasserentwicklung mit ein“, sagt der Biologe.

Das frühe Austrocknen der Bäche habe auch Auswirkungen auf Fische und Kleinorganismen. Bei einigen Arten seien Rückgänge zu verzeichnen. Die Tiere würden sich mit der Zeit aber auch auf solche Veränderungen einstellen. „Die Trockenperioden, die wohl in Zukunft noch länger dauern werden, müssen gemanagt werden. Wichtig ist, dass kein Wasser verschwendet wird“, appelliert Stefan Simon, der beim Erftverband für den Bereich Grundwasser zuständig ist. Angesichts der Trockenheit sollte auch kein Wasser mehr ohne Genehmigung aus den Gewässern entnommen werden.

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„Mit der Trinkwasserversorgung gibt es aber noch keine Probleme, weil dafür größtenteils Grundwasser genutzt wird und das Vorkommen groß genug ist“, führt Simon aus. Die Grundwasservorräte würden sich normalerweise im Winterhalbjahr wieder auffüllen. „In den vergangenen 20 Jahren ist die Entwicklung aber eher unterdurchschnittlich gewesen und der Grundwasserspiegel gesunken. Wir brauchen noch einmal mehrere nasse Winter und Frühjahre, damit sich die Vorräte wieder auffüllen.“