Fußball-BezirksligaFrauenbergerinnen sind bei schweren Zusammenstößen zur Stelle
Kreis Euskirchen – In den vergangenen zwei Begegnungen mit Beteiligung des SV Frauenberg knallte es gewaltig – und damit sind nicht die beiden torreichen 4:2-Siege der Elf von Sebastian Kaiser gemeint. Vielmehr gab es in der Endphase der Partien gegen Sötenich und Hambach (unbeabsichtigt) heftige Zusammenstöße mit dem Kopf, die zum Glück nicht ganz so schlimme Auswirkungen hatten wie zunächst befürchtet. Die betroffenen Thomas Nonnen (SV Sötenich), Lukene Hellenthal (SV Frauenberg) und Andreas Peters (Hambacher SV) konnten das Krankenhaus schnell wieder verlassen, die beiden Erstgenannten standen eine Woche später für ihre Vereine bereits wieder auf dem Feld.
Dazu hatte der Umstand beigetragen, dass mit Marissa Nunes Faria Pütz und ihrer Schwester Alicia Nunes Faria fachkundiges Personal sofort zur Stelle war. Die Frau und die Schwägerin von Frauenbergs Co-Trainer Norbert Pütz sind nicht nur Fußballanhänger und bei fast allen Begegnungen des Bezirksligisten dabei, sondern auch Krankenschwestern im Marienhospital Euskirchen und erfahren im Umgang mit solchen Situationen.
Trotzdem gibt Marissa zu, am vergangenen Sonntag „verdammt nervös“ gewesen zu sein, als sie den Hambacher Spieler, der nur wenige Sekunden zuvor die Ferse eines Frauenbergers mit voller Wucht ins Gesicht bekommen hatte, reglos am Boden liegen sah. „Er hat zweimal das Bewusstsein verloren und gekrampft. Ich habe gedacht, dass ich ihn gleich reanimieren muss“, erinnert sich die Ersthelferin, deren böse Vorahnung sich jedoch nicht bestätigte.
Spitzenspiel in Zülpich, Derby in Mechernich
Dem Tabellenführer aus Zülpich bietet sich am Sonntag ab 15.30 Uhr auf heimischer Anlage die große Gelegenheit, einen potenziellen Konkurrenten um die Meisterschaft zunächst einmal abzuschütteln. Die Gäste vom SV Kurdistan Düren liegen derzeit mit einem Spiel Rückstand und vier Zählern weniger als die Römerstädter auf Rang vier. Neben der besten Offensive (33 Treffer) verfügt der TuS aktuell auch über die stabilste Deckung der Liga.
Nach einer Negativserie von fünf Pleiten am Stück hat der SV Sötenich in Abwesenheit seines Coaches Christian Hammes durch einen Auswärtsdreier in Welldorf-Güsten die erhoffte Kehrtwende geschafft. „Jetzt wollen wir diesen Erfolg vergolden, indem wir zu Hause gegen Hilal-Maroc Bergheim nachlegen“, erklärt der Sportliche Leiter Uwe Metternich vor dem Vergleich mit dem Tabellenzwölften (15 Uhr). Während mit Nils Knebel zuletzt Ruhe und Stabilität in die Viererkette zurückkehrte, ruhen vorne die Hoffnungen auf den Goalgettern Dennis Jäckel (7 Tore) und Jens Knebel (6).
Für den Euskirchener TSC geht es daheim gegen Blau-Weiß Kerpen (15 Uhr) darum, den Fokus wieder auf Disziplin und Ordnung zu legen. Nach dem Platzverweis gegen Emmanuel Davou fiel das Team von Hartmut Pitten bei der SG Voreifel komplett auseinander. Über Sieg oder Niederlage spricht bei den Kreisstädtern niemand mehr, aber Demontagen in zweistelliger Höhe sollten jetzt dringend vermieden werden, um das propagierte Ziel, sich irgendwie in die Winterpause zu retten, nicht zu gefährden.
Das Kräftemessen zwischen der TuS Mechernich und dem SV SW Nierfeld, welches bereits am Samstag um 18 Uhr im Eifelstadion stattfindet, ist für den derzeit verletzten Marcus Georgi keine gewöhnliche Partie, da sein aktueller Klub auf seinen früheren Verein trifft. Nach einigen sehr erfolgreichen Jahren im Schleidener Tal wechselte der 31-Jährige 2015 zur TuS und stieg mit ihr umgehend in die Bezirksliga auf.
Den beeindruckenden Saisonstart seiner Teamkollegen in diesem Jahr konnte er aber bisher nur von draußen genießen. Das letzte Wochenende durften beide Kontrahenten – obwohl es jeweils nur zu einem Punktgewinn reichte – übrigens als Erfolg verbuchen: Nierfeld, weil man das Topteam aus Langerwehe vor große Probleme stellte, Mechernich aufgrund einer tollen Aufholjagd nach der Pause. (bra)
Auch eine Woche zuvor in Sötenich war Marissa ganz plötzlich gefordert. „Es gab einen Riesenknall und ich bin direkt hingelaufen. Der Sötenicher Spieler hat stark geblutet, wurde da aber schon von einer Frau versorgt, sodass ich mich um Lukene kümmern konnte. Er sah nicht gut aus und ich hatte Angst, dass er wegtritt“, beschreibt sie ihre Eindrücke. Nach Durchführung der üblichen ersten Hilfsmaßnahmen gehe es bis zum Eintreffen des Rettungswagens in diesen Fällen vor allem darum, mit dem Verletzten zu sprechen, um ihn bei Bewusstsein zu halten – so auch vor wenigen Tagen.
„Die anderen Spieler haben sich super verhalten, indem sie die Ruhe bewahrt, zusammengearbeitet und einen Sichtschutz gebildet haben. Alles lief bis zur Übergabe an den Notarzt professionell ab“, lobt Schwester Alicia. Dennoch sehen die beiden noch Nachholbedarf, was die Ausstattung auf den Sportplätzen angeht.
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„Die medizinische Versorgung durch die Vereine muss besser werden – beispielsweise durch Defibrillatoren vor Ort. Auch die Trainer und Betreuer sollten in Sachen Erste Hilfe regelmäßig geschult werden, damit sie optimal vorbereitet sind.
Ich finde, dass wir beim SV Frauenberg mit gutem Beispiel vorangehen und ein festes Konzept etablieren sollten“, erklärt Marissa. Nach zwei aufregenden Spieltagen hat sie für die Auswärtspartie beim TSV Düren lediglich einen Wunsch: „Ich hoffe, dass diesmal alles ohne Zwischenfälle abläuft.“