Kreis EuskirchenOhne Maske läuft hier kaum noch was
Kreis Euskirchen – In vielen größeren Städten der Region gehört es bereits zum Alltag. Nun ist der Fall auch in vier Kommunen des Kreises Euskirchen eingetreten: die Maskenpflicht in der Innenstadt.
Wer seit Montagnachmittag durch Bad Münstereifel bummeln wollte, durfte das nur mit Mundschutz. „Wir haben die entsprechenden Schilder aufgestellt“, so Stadtsprecherin Marita Hochgürtel. Als Grund dafür nannte sie eine Allgemeinverfügung des Kreises Euskirchen. „Wir sind im Kreis Euskirchen in Gefährdungsstufe eins“, so Hochgürtel. Durch das Überschreiten der Sieben-Tage-Inzidenz von 35 gilt die Pflicht nun nicht nur in der Stadt Bad Münstereifel, sondern auch in festgelegten Bereichen der Stadt Euskirchen sowie der Gemeinden Kall und Nettersheim. Laut Kreissprecher Wolfgang Andres werden die sieben Kommunen, die die Verfügung des Kreises bislang noch nicht umgesetzt haben, das Thema „Maskenpflicht“ in Eigenregie anpacken: „Uns wäre es allerdings lieber gewesen, wenn alle mitgemacht hätten.“
Schilder geben Anweisungen
Für welche Bereiche in Bad Münstereifel die Maskenpflicht gilt, dürfte Besuchern beim Blick auf die Schilder gleich auffallen. Sie gilt für Werther Straße, Entenmarkt, Markt, Marktstraße, Fibergasse, Orchheimer Straße und Trierer Straße 1-17 (City- Outlet). Bei gutem Wetter sei viel Betrieb in der Stadt, sagte Marita Hochgürtel. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ verfährt hier die Stadt.
Maskenpflicht-Kontrolle: Mann rastet aus
Den Hinweis auf die Maskenpflicht in der Dürener Innenstadt quittierte am Montagnachmittag ein Mann mit roher Gewalt. Zwei städtische Ordnungskräfte wurden dabei nach Angaben der Polizei verletzt. Die städtischen Mitarbeiter informierten den 45-Jährigen darüber, dass das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung seit Montag Pflicht ist. Die Antwort kam prompt und ohne Vorwarnung: Der Dürener schlug dem Kontrolleur mit der Faust gegen den Kopf. Es kam zu einem Gerangel. Der aggressive Mann wurde schließlich zu Boden gebracht und unter Einsatz körperlicher Gewalt gefesselt.
In der Polizeiwache entnahm ihm ein Arzt nach richterlicher Anordnung eine Blutprobe. Ein zuvor durchgeführter Atem-Alkoholtest der Polizei hatte einen Wert von knapp einem Promille ergeben. (pws)
Denn es gehe schließlich darum, ob sich die Besucher tatsächlich an die Maskenpflicht halten. „Das wird vom Ordnungsamt kontrolliert“, sagte Hochgürtel. 99,5 Prozent der Gäste würden Masken tragen. Wer das vergessen habe, werde von den Kollegen freundlich darauf hingewiesen: „Die Leute sind dann einsichtig.“
In Kall gilt jetzt auf allen Straßen entlang von Schulen eine Maskenpflicht. So etwa an der Aachener Straße 53 bis 72, Am Hüttengraben ab Einmündung Loshardt bis Hausnummer 3, Auelstraße 8 bis 33, Hindenburgstraße 3 bis 25 mit Verbindungsweg zum Weiherbenden, Loshardt ab Einmündung Hindenburgstraße bis Hausnummer 6, Trierer Straße 5 bis 29 und in Sistig die Pfarrer-Berens-Straße im Bereich der Grundschule. „Der Kreis hat nachgefragt, ob es Stellen gebe, an denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden“, berichtete Harald Heinen vom Ordnungsamt. Das sei in den Straßenabschnitten der Fall, die an das Berufskolleg Eifel angrenzen: „Vor allem die Hindenburgstraße ist in Teilen ein Brennpunkt. Da stehen in den Pausen 200 bis 300 Schüler ohne ausreichend Abstand auf den Gehwegen.“ Das Ordnungsamt habe dort bereits mit der Polizei kontrolliert und die Schüler auf die Abstandsregeln hingewiesen. „Dann heißt es, dass man ja nur mit fünf Leuten zusammenstehe. Das Problem ist aber, dass die Gruppen zu wenig Abstand haben“, so der Ordnungsamtsmitarbeiter: „Mit Maske sind die Menschen besser geschützt.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Man sei sich bewusst, dass man damit auch die Gewerbetreibenden und deren Kunden treffe: „Aber in Zeiten stark steigender Corona-Zahlen nichts zu machen, ist auch keine Lösung.“ Die entsprechenden Schilder werden laut Heinen zügig aufgestellt. Die Maskenpflicht gelte 24 Stunden, also auch in der Nacht. „Die Frage kann zurzeit nicht mehr sein, was wir noch dürfen, sondern was sinnvoll ist“, betonte Heinen. Das sage er auch den bis zu 20 Leuten, die täglich bei ihm anriefen. „Gerade private Feiern sind ja derzeit ein Problem. Da muss jeder selbst entscheiden, was unbedingt nötig ist.“
In Euskirchen müssen unter anderem am Alten Markt, der Bahnhofstraße, am Busbahnhof, am Gardebrunnenplatz und in der Neustraße Masken getragen werden. In Nettersheim gilt das für das Bahnhofsgelände und die Zugangsbereiche zu den Kindertagesstätten.