MüllfastenKreis Euskirchen gibt Tipps für nachhaltiges Handeln in kleinen Schritten
Kreis Euskirchen – Plastik in der Landschaft zählt unbestritten zu einem der großen Umweltprobleme unserer Zeit. Aber das ist lange noch nicht alles. „Fast Fashion“, Pappverpackungsmüll, kurzlebige Gebrauchsartikel, Elektroschrottberge und Lebensmittelverschwendung – die Facette an „Müllbergen“ ist groß. „Fakt ist: Wir verbrauchen die Produkte und Lebensmittel schon lange nicht mehr. Wir überkonsumieren“, sagt Karen Beuke, Abfallberaterin in der Kreisverwaltung Euskirchen.
Die Null-Abfall-Pyramide
Rethink (Überdenken)
Die erste Frage schwebt über allem und soll zum Überdenken der eigenen Lebensgewohnheiten anregen: Brauche ich das wirklich? Was tut uns gut und schadet anderen und der Umwelt nicht? (eb)
Reduce (Reduzieren)
Den eigenen Konsum reduzieren, Dinge ablehnen. Einen Mehrwegbeutel mitnehmen, um Obst und Gemüse unverpackt einzukaufen. Auch wenn Plastiktüten seit diesem Jahr verboten sind – die dünnen „Hemdchenbeutel“ am Obst- und Gemüsestand sind es nicht. 2019 nutzte jede Person in Deutschland im Durchschnitt 44 solcher Tüten – viel Einwegplastikmüll, der leicht vermieden werden kann. Mehrwegnetze gibt es mittlerweile in fast jeder Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt. (eb)
Reuse (Wiederverwerten)
Nutzen, was schon vorhanden ist. Gebrauchtes kaufen und Mehrwegsysteme nutzen. Bei Getränken sollte auf Mehrwegsysteme aus der Region geachtet werden. Nur dann sei die Ökobilanz gegenüber Einwegverpackungen auch besser. Beim Ausmisten darauf achten, die Dinge im Umlauf zu halten, also sie zu verkaufen oder zu verschenken. (eb)
Repair (Reparieren)
Ist mal etwas kaputt, dann sollte man versuchen, es zu reparieren oder reparieren zu lassen. Zahlreiche Reparaturbetriebe – von der Änderungsschneiderei über den Elektrobetrieb bis zum Tischler – sind in der digitalen Nachhaltigkeitskarte des Kreises aufgelistet. (eb)
Recycle (Recyceln)
Erst im letzten Schritt sollten nicht mehr benötigte Dinge entsorgt werden. Hierzu sei die richtige Mülltrennung immens wichtig, da nur auf diese Weise wertvolle Stoffe wie Metalle, Kunststoffe, Papier oder Bioabfall im Kreislauf gehalten werden können. (eb)
Die Folgen davon seien ein zu hoher Ressourcenverbrauch und ein erhöhter CO2-Ausstoß. Letzterer trage zum Klimawandel bei. „Das so lange praktizierte Konsumverhalten zu überdenken und in kleinen Schritten nachhaltiger zu handeln, dazu soll die jetzt beginnende Fastenzeit Ideen liefern. Wir starten sozusagen eine Müllfastenzeit“, so die Expertin mit einem Schmunzeln.
Von Aschermittwoch an liefert der Kreis daher wöchentlich auf seinen Facebook- und Instagram-Seiten praxisnahe Tipps, die man einfach umsetzen kann. Immer mittwochs um 8 Uhr gibt es bis Ostern einen neuen Post.
Mehrweg-Obstbeutel gratis für die Bürger im Kreis Euskirchen
Anhand der Zero-Waste-Pyramide („Null-Abfall-Pyramide“) kann dann jeder seinen Umgang mit dem eigenen Konsum gut hinterfragen und beobachten. Wie man richtig trennt, wird in der aktuellen Sortieranleitung vom Kreis online erklärt.
Einen Mehrweg-Obstbeutel, fair gehandelt und aus Bio-Baumwolle, bietet die Abfallberatung allen Bürgern im Kreis an. Pro Haushalt wird ein Beutel kostenlos versendet, solange der Vorrat reicht. Kontakt: Kreis Euskirchen, Karen Beuke, Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen, oder per E-Mail.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Nachhaltigkeitskarte findet man in der neuen Abfallinfo-App der meisten Kommunen im Kreis Euskirchen und über die Website des Kreises. Rückfragen beantwortet die Kreisabfallberatung unter Tel. 0 22 51/1 55 30 und per E-Mail. (eb)