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Auch im Kreis EuskirchenStrom wird für einige deutlich teurer

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Stecker sind in einem Wohnzimmer in eine Steckdosenleiste gesteckt. (Symbol)

Kreis Euskirchen – Böse Überraschung für 679 Stromkunden im Kreis Euskirchen kurz vor Weihnachten: Der Stromanbieter Stromio kann seine Kunden nicht mehr versorgen, der Übertragungsnetzbetreiber hat die Bilanzkreisverträge zum 21. Dezember um 24 Uhr gekündigt. Zwar muss niemand fürchten, über die Feiertage ohne Licht dazustehen, aber die Stromrechnung am Ende des Monats wird es in sich haben.

Die betroffenen Kunden rutschen nämlich nach der gesetzlichen Regelung in die Ersatzversorgung beim Grundversorger. Das ist im Kreis Euskirchen die e-regio. Neukunden zahlen hier aktuell 82,35 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Bestandskunden zahlen in der Grundversorgung derzeit 31,95 Cent pro Kilowattstunde.

Noch schlimmer im Nachbarkreis

Noch schlimmer sieht es im Nachbarkreis Düren aus. Hier zahlen Neukunden beim Grundversorger Stadtwerke Düren ab dem 22. Dezember 99,75 Cent pro Kilowattstunde, Bestandskunden 30,84 Cent pro Kilowattstunde.Grund für diesen großen Preisunterschied ist die Krise am Energiemarkt. „Aktuell befinden wir uns in einer Ausnahmesituation: Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind in den letzten Monaten rasant angestiegen und auf ein Allzeithoch geklettert“, teilt e-regio-Sprecherin Simone Leimbach dazu mit. Sie seien daher gezwungen, ihre Preise zu erhöhen.

Der Bedarf von Bestandskunden sei aber bereits vorab eingekauft worden. „Was unsere Kunden morgen verbrauchen, haben wir zum Teil schon in den letzten fünf Jahren eingekauft“, erläutert Leimbach weiter. Anders sieht es bei den Neukunden aus, die nun wegen Insolvenzen in die Ersatzversorgung fallen. „Den überwiegenden Bedarf dieser neuen Kunden müssen wir zu den aktuellen Marktpreisen einkaufen. Daher sind wir gezwungen, unsere Verbrauchspreise für die Ersatzversorgung deutlich zu erhöhen“, so Leimbach.

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Sobald sich die Lage auf den Märkten wieder entspanne, werde die e-regio auch die Preise wieder senken, so Leimbach. Nur ist noch nicht klar, wann das der Fall ist. Denn Stromio ist nicht allein. Bereits Anfang Dezember hatte der Gasversorger Gas.de seine Belieferung an Kunden eingestellt. „In den vergangenen Wochen mussten mehrere kleinere Energieversorger die Belieferung ihrer Kunden wegen Insolvenz einstellen. Angesichts der weiterhin rasant steigenden Strom- und Gaspreise ist davon auszugehen, dass weitere Anbieter folgen werden“, so Leimbach.