Zum wiederholten Mal wird aus dem Kreis Euskirchen ein Konvoi mit Zelten, Tragen und anderen Hilfsgütern in die Ukraine geschickt.
Fast drei Jahre KriegSo hilft der Kreis Euskirchen den Menschen in der Ukraine

Mit einer Landesflagge bedankte sich Fahrer Oleksandr Popov für die Hilfsgüter des Kreises Euskirchen an die Ukraine.
Copyright: Cedric Arndt
Seit fast drei Jahren tobt in der Ukraine der russische Angriffskrieg, und noch immer sehen sich die Menschen, insbesondere an der im Osten des Landes verlaufenden Front, tagtäglich mit den Schrecken dieses militärischen Überfalls konfrontiert.
Bereits unmittelbar nach Ausbruch des Krieges hatte es sich Harald Fischer mit einem kleinen Team zur Aufgabe gesetzt, den notleidenden Kindern, Frauen und Männern Hilfe zukommen zu lassen. Dabei wurde er auch durch den Kreis Euskirchen mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen dringend benötigten Gütern unterstützt.
Jeder einzelne Transport hat Leben gerettet. Von der Front bis zu den Krankenhäusern in ländlichen Teilen des Landes – überall wurden die Hilfsgüter verteilt.
„Nach der Flut wurden uns zwei Rettungswagen aus Leverkusen zur Verfügung gestellt, da viele unserer eigenen Fahrzeuge durch die Wassermassen zerstört wurden.
Auch diese Fahrzeuge fanden 2022 in Form eines Hilfstransports den Weg in die Ukraine“, erinnerte sich Martin Fehrmann, Abteilungsleiter der Gefahrenabwehr im Kreis Euskirchen. Hilfstransporte, die auch drei Jahre später noch dringend benötigt werden, wie Harald Fischer betonte.
Tragestühle, Stangenzelte, Schaufeltragen und Schutzkleidung
„Jeder einzelne Transport hat Leben gerettet. Von der Front bis zu den Krankenhäusern in ländlichen Teilen des Landes – überall wurden die Hilfsgüter verteilt.“
Wie Fischer erklärte, hat dieser Strom an Spenden in den vergangenen Monaten jedoch mehr und mehr nachgelassen. „Das ist auch absolut verständlich, denn irgendwann sind alle Fahrzeuge ausgemustert und die Möglichkeiten zur Unterstützung werden immer weniger. Dennoch sind die Menschen vor Ort nach wie vor darauf angewiesen und darum bin ich so dankbar, heute wieder hier stehen zu dürfen und erneut die Hilfe des Kreises Euskirchen annehmen zu können.“

Eine Wagenladung Tragen, Zelte und andere Hilfsgüter übergab der Kreis Euskirchen am Montag an Fahrer, die sie bis zur Front in der Ukraine transportieren.
Copyright: Cedric Arndt
Mit Tragestühlen, Stangenzelten, Schaufeltragen, Schutzkleidung und weiterem Material, das direkt an der Front zum Einsatz kommen soll, konnte der Kreis am Montag ein weiteres Mal einen Hilfskonvoi auf die Reise schicken. „Seit unseren letzten Hilfstransporten konnten wir auch selbst einige Lernprozesse machen“, erklärte Martin Fehrmann. „Zuerst haben wir beispielsweise Druckluftzelte geschickt, um den Aufbau vor Ort zu erleichtern, doch sind diese sehr anfällig und eine einzige Kugel macht sie völlig unbrauchbar.“
Ukrainischer Fahrer ist dankbar für die Hilfe aus dem Kreis Euskirchen
Die am Montag versandten Materialien seien hingegen deutlich besser für den Einsatz im Kriegsgebiet geeignet und dank Aufschriften in der Landessprache ebenfalls leicht zu handhaben.
Im Gegensatz zu vielen Fahrten in der Vergangenheit, bei denen sich Harald Fischer mit seinem damals gegründeten Hilfsprojekt „Sophie“ selbst auf die rund 2500 Kilometer lange Reise begeben hatte, lernten die Verantwortlichen dieses Mal zwei ukrainische Fahrer kennen, die aus erster Hand von ihren Erlebnissen berichten konnten.
„Die deutsche Seite ist seit Jahren immer bei uns, und wir sind dankbar, ihre Hilfe direkt dorthin bringen zu können, wo jeden Tag Bomben fallen“, erklärte Oleksandr Popov. Als Zeichen der Verbundenheit hatte Popov, bevor er sich mit Fahrerkollege Sergii Khalamendyk auf die Rückfahrt aufmachte, eine ukrainische Flagge mitgebracht, die künftig im Euskirchener Kreishaus an die Lage im Osten Europas erinnern soll.
„Bis dieser schreckliche Krieg mit der Befreiung der Ukraine endet, brauchen die Menschen dort auch weiterhin jeden Tag unsere Hilfe“, betonte Harald Fischer. „Daher sind wir als Hilfsorganisation über jede Geld- oder Sachspende dankbar, damit wir diese Hilfe dorthin bringen können, wo sie am dringendsten gebraucht wird.“ Nach telefonischer Absprache mit Harald Fischer unter 01 71/36 48 15 8 können Spenden für die „Sophie-Projekte“ abgegeben werden.