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Für Notfälle vorbereitetErste-Hilfe-Kurse für Senioren beim DRK Euskirchen kommen gut an

Lesezeit 4 Minuten
Sascha Kray hält einer der „Rotkreuzdosen“ in der Hand.

Mithilfe einer „Rotkreuzdose“ kann der Einsatz von Rettungskräften im Notfall unterstützt werden.

Ein Erste-Hilfe-Kurs ist wichtig, um im Notfall helfen zu können. Das DRK-Euskirchen bietet Auffrischungskurse für Senioren an.

Die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs ist in Deutschland schon seit Jahrzehnten fester Bestandteil beim Erwerb eines Führerscheins. Bereits im frühen Erwachsenenalter lernen die Teilnehmenden dabei wichtige Handgriffe und Hilfestellungen, um bei einem Notfall Unterstützung leisten zu können.

Doch während solche Notfälle sich in jeder Lebenslage und vor allem auch in jedem Alter zutragen können, bleibt der Besuch eines solchen Kurses in den meisten Fällen ein einmaliges Ereignis. Wie wichtig es jedoch ist, seine Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen, um im Ernstfall die richtigen Schritte einleiten zu können, betonte Sascha Kray vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Euskirchen. „Besonders im Alter kann es entscheidend sein, Symptome, beispielsweise eines Herzinfarktes, erkennen zu können und entsprechend zu handeln, um sich selbst und seine Mitmenschen zu schützen.“

Vom Küchenunfall bis zum Treppensturz

Um der steigenden Nachfrage nach entsprechenden Informationsveranstaltungen gerecht zu werden, hatte der Rettungshelfer am Dienstag zu einem Erste-Hilfe-Kurs für Senioren eingeladen und durfte dazu zahlreiche interessierte Besucher begrüßen.

Im Falle eines Herzinfarktes ist jede noch so kleine Bewegung schon zu viel.
Sascha Kray, Ausbilder beim DRK

Vom Küchenunfall und einer daraus resultierenden Verbrühung durch kochendes Wasser über Treppenstürze bis hin zu Schlaganfällen oder Herzinfarkten – im Alltag lauern viele Gefahren, die sich selten voraussagen lassen. Dennoch schilderte Sascha Kray auf anschauliche Weise Möglichkeiten, sich auf derartige Situationen vorzubereiten. „Besonders wichtig ist es, den Kursteilnehmern die Angst zu nehmen, einen Notruf abzusetzen. Es reicht aus, seinen Standort mitzuteilen, alles weitere übernehmen dann die Einsatzkräfte“, so Kray.

Die Zeiten, in denen ein Anrufer mit einem ganzen Fragenkatalog konfrontiert wurde, seien längst vorbei, und niemand müsse befürchten, irgendetwas falsch zu machen. „Selbst wenn man auf der Straße wildfremden Personen begegnet, die über Schmerzen in der Brust klagen, oder scheinbar betrunken in der Ecke sitzen, ist es besser, einmal zu oft Alarm zu schlagen als einmal zu wenig“, so Kray. Wichtig sei es, derartige Situationen ernst zu nehmen und nicht kleinzureden. „Im Falle eines Herzinfarktes ist jede noch so kleine Bewegung schon zu viel. Dann heißt es, Ruhe zu bewahren und Panik zu vermeiden, um das Herz nicht noch weiter zu belasten.“

Mit Hausnotruf und „Rotkreuzdose“ Vorsorge für den Notfall treffen

Da derartige Situationen jedoch nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch allein zu Hause eintreten können, präsentierte Sascha Kray mit dem Hausnotruf zudem Möglichkeiten, Hilfeanforderungen zu erleichtern. „Ob als Armband oder Halskette getragen – im Ernstfall reicht schon ein einziger Knopfdruck, um die Rettungskräfte zu alarmieren. Bei einem Treppensturz kann man dann seine Situation schildern und sollte die Leitstelle gar keine Antwort mehr erhalten, wird ebenfalls sofort ein Rettungswagen ausgeschickt.“

Er selbst habe auch in jungen Jahren durch eine Diabeteserkrankung bereits einen solchen Fall miterlebt, bei dem ein Hausnotruf Leben retten kann. Zusätzliche Unterstützung für die ausrückenden Hilfskräfte seien zudem die sogenannte „Rotkreuzdose“, in der alle Vorerkrankungen und eingenommenen Medikamente für das Ärzteteam schriftlich festgehalten werden. Es gebe auch die Möglichkeit, einen Ersatzhausschlüssel im Safe des DRK zu hinterlassen.

Mein Mann und ich haben uns vorgenommen, regelmäßig solche Kurse mitzumachen.
Renate Hoffer, Kursteilnehmerin

„Es ist schon beeindruckend, wie anschaulich Sascha das alles erklärt und wie ein solcher Kurs einem die Angst nehmen kann“, freute sich Teilnehmerin Renate Hoffer. „Mein Mann und ich haben uns vorgenommen, regelmäßig solche Kurse mitzumachen, da sich die medizinischen Kenntnisse immer weiterentwickeln und wir auch selbst merken, dass es uns Sicherheit gibt richtig zu reagieren.“

DRK will wegen großer Nachfrage mehr Kurse für Senioren anbieten

Ähnliche Worte hätten das DRK in den vergangenen Wochen und Monaten häufiger erreicht, weshalb es derartige Kurse nicht wie zunächst geplant auf die Sommerferien beschränken, sondern über das ganze Jahr ausweiten wolle, so Kray. „Die große Nachfrage hat uns alle überrascht. Es ist toll, dass sich so viele Menschen für derartige Themen interessieren, und dem wollen wir mit einem entsprechenden Angebot für alle Generationen natürlich auch gerecht werden.“

Der nächste Erste-Hilfe-Kurs für Senioren findet am Freitag, 6. September, zwischen 10 und 13 Uhr im Rotkreuz-Zentrum, Jülicher Ring 32b, statt. Anmeldungen werden ab sofort per E-Mail und telefonisch unter der 0 22 51/79 11 40 entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage des DRK-Kreisverbands.