Der DRK-Kreisverband Euskirchen zieht dennoch positive Bilanz des Jahres 2022 – obwohl es noch viele Nachwirkungen der Flutkatastrophe vom Sommer '21 gibt
JahresbilanzDRK Kreis Euskirchen immer noch weit von Normalität entfernt
561 OGS- und 1878 Kita-Kinder, 2516 Kursteilnehmer in der Bildungsakademie und 6478 im Familienbildungswerk, 1481 betreute Geflüchtete, 398 Erste-Hilfe-Kurse, 10.343 Blutspender, 894 Hausnotrufkunden und 60.996 Beratungen der Corona-Hotline.Dies sind nur einige Zahlen aus dem Jahresbericht 2022 des DRK-Kreisverbands Euskirchen, die eine Vorstellung davon geben, wie viele Berührungspunkte es zwischen Bürgerschaft und dem Verband im Alltag gibt.
Das zu Ende gehende Jahr bot den über 2000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden keine Verschnaufpause. Vor allem galt es weiterhin, die Folgen der Flutkatastrophe 2021 zu bewältigen. Auch die Corona-Pandemie bestimmte noch immer viele Arbeitsbereiche, hinzu kam der Zustrom geflüchteter Menschen aus der Ukraine, auf den im Bereich Flüchtlingsarbeit reagiert werden musste.
So haben etwa im Euskirchener Café Henry Ukrainer und jene, die Geflüchtete bei sich aufgenommen haben, wöchentlich die Möglichkeit zu einem Austausch. Geschäftsführer Rolf Klöcker und sein Team haben nach Ausbruch des Krieges schnell reagiert und Beratungsangebote, aber auch Projekte für Kinder und Jugendliche auf die Beine gestellt. Dabei blieb man der obersten Maxime treu: „Das Rote Kreuz hilft und vermittelt und ergreift nicht Partei. Das ist der Grund, warum das Rote Kreuz überall anerkannt ist“, so Klöcker.
Gewappnet für neue Naturkatastrophen
Zufrieden schaut der DRK-Kreisverband auch auf die diesjährige Durchführung einer landesweiten Qualifizierungsmaßnahme zur Kita-Assistenz. Klöcker: „Wir haben Anfragen aus anderen Bundesländern, die unser Konzept gerne übernehmen wollen.“ Innovativ ist auch das Konzept zur Stärkung der Bevölkerung im Umgang mit Naturkatastrophen: Eine Broschüre sowie dieses Jahr gestartete Info-Veranstaltungen sollen helfen, sich auf Sturm, Unwetter, Hitze, Starkregen und Hochwasser besser vorzubereiten. „Entsprechende Übungen wollen wir auch in Kitas und Schulen anbieten“, so der Geschäftsführer.
In Sachen Flutkatastrophe hat der DRK-Kreisverband noch immer viel zu tun – auch bei der Beseitigung von Schäden an eigenen Kita-Gebäuden. 2022 war weiterhin die Flutlotsin im Einsatz, die Betroffene berät und ihnen beim Ausfüllen von Anträgen hilft, die noch immer eingehen. Die größte Herausforderung sei nun, so Rolf Klöcker, an jene Menschen heranzukommen, „die eigentlich Unterstützung benötigen, sich aber nicht trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen“.
Und welches Resümee über das Jahr 2022 ziehen Rolf Klöcker und Vorstandsvorsitzender Karl Werner Zimmermann? „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man sieht, wie alle aus unserem Haupt- und Ehrenamt an einem Strang gezogen haben – und das, obwohl alle schon seit Jahren extrem belastet sind“, so Klöcker. „Was wir in einem Jahr alles geschafft haben, war eine tolle Leistung“, sagt Zimmermann. „Trotz Corona, Flüchtlingen und Flut – das war schließlich in keiner Weise Normalität.“
Viele Mitarbeiter beim RDK aktiv
- Viele Mitarbeiter Mehr als 1000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind für den DRK-Kreisverband Euskirchen in unterschiedlichsten Aufgabenbereichen im Einsatz. Dazu kommen mehr als 1000 Hauptamtliche. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich der Verband zu einem der größten Arbeitgeber im Kreisgebiet entwickelt.
- Der DRK-Kreisverband betreibt 34 Kindertageseinrichtungen, zwei Bildungswerke, fünf OGS-Angebote an Schulen, eine Jugendhilfeeinrichtung, eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete, eine Integrationsagentur, drei Rettungswachen und mehrere Beratungsstellen. (hn)