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ÖlkäferGiftiges Insekt in Kölner Region auf dem Vormarsch? Expertin klärt auf

Lesezeit 2 Minuten
Ein Schwarzblauer Ölkäfer krabbelt über den Boden.

Ein Schwarzblauer Ölkäfer krabbelt über den Boden.

Eine Expertin erklärt, wo der giftige Ölkäfer in der Region um Köln zu finden ist und worauf Menschen achten sollten.

Zum Beginn des Frühlings kursieren Gerüchte über die Ausbreitung des Ölkäfers. Doch ist das giftige Insekt wirklich auf dem Vormarsch in Deutschland? Eine Expertin klärt auf und gibt Tipps zum Umgang mit dem Ölkäfer.

In den vergangenen Wochen waren in den Medien zahlreiche Meldungen zu lesen, denen zufolge der schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) sich in Deutschland stark vermehrt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft unterdessen zu mehr Gelassenheit im Umgang mit giftigen Insekten auf. Es handele sich keinesfalls um „angriffslustige Killer“.

Ölkäfer im Linksrheinischen von Kreis Euskirchen bis Viersen

Birgit Königs vom NABU in NRW weist auf Nachfrage dieser Zeitung zudem darauf hin, dass der Ölkäfer keinesfalls neu in Deutschland ist. Vor allem aus dem Linksrheinischen habe es über die vergangenen Jahre immer wieder einzelne Meldungen zu den Insekten gegeben. So etwa aus dem Kreis Euskirchen, Düren und hoch bis Viersen und Kleve.

„Die Verbreitung ist sehr stark an das Vorkommen der zur Fortpflanzung erforderlichen Wildbienenarten gebunden. Der Schwarzblauen Ölkäfer ist an sandigen und offenen Stellen, auch in Gärten, zu finden. Vor allem, wenn es sich um einen blütenreichen Standort handelt und viele Wildbienennester vorhanden sind“, so Königs gegenüber dieser Zeitung.

Meldungen, dass der Ölkäfer derzeit auf dem Vormarsch bei uns ist, widerspricht König jedoch. Auch dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) liegen keine Daten vor, die das belegen.

Expertin widerspricht Berichten über vermehrte Verbreitung des Ölkäfers

Birgit Königs: „Er hat einen extrem auf Wildbienenarten angewiesenen Lebenszyklus. Da die meisten Wildbienenarten ebenfalls bedroht sind, insbesondere durch Lebensraumverlust, Blütenarmut und Pestizideinsätze, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Käfer verbreitet, eher gering.“

Die warmen Sommer der vergangenen Jahre könnten allerdings auch der Population des Ölkäfers gutgetan haben. Wer einen solchen schwarzen Käfer findet, sollte jedoch die Finger davon lassen. „Nur gucken, nicht anfassen“, rät die Expertin.

Die Käfer verfügen über ein hochgradig wirksames Gift, das auch für den Menschen tödlich sein kann. Doch die tatsächliche Verletzungsgefahr schätzt Birgit Königs gegen null: „Zunächst müsste man ein Tier sehen, dann müsste man es anfassen, um mit der giftigen Flüssigkeit, die der Käfer dann eventuell absondern wird, überhaupt in Berührung zu kommen. Das führt zu Blasenbildung an den betroffenen Hautpartien. Um sich zu vergiften, müsste man das Tier essen. Das wird kein Mensch freiwillig tun.“