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Zehnders NachfolgerinDie Kunstakademie in Heimbach hat mit Luzia Schlösser eine neue Chefin

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt Luzia Schlösser vor einigen Kunstwerken in der Kunstakademie.

Die neue Leiterin der Kunstakademie in Heimbach und damit Nachfolgerin von Dr. Frank Günter Zehnder ist Luzia Schlösser.

Luzia Schlösser hat die Nachfolge von Professor Zehnder bei der Kunstakademie in Heimbach angetreten.

Lange hat es gedauert, doch nach knapp einem Jahr ist es offiziell: Luzia Schlösser ist die neue Leiterin der Kunstakademie in Heimbach. Damit tritt sie in große Fußstapfen, die ihr Vorgänger Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Spiritus Rector und seit ihrer Gründung an der Spitze der Kunsteinrichtung in der Hengebachburg, hinterlassen hat. Denn mit seiner Leidenschaft und der profunden Kenntnis gerade der zeitgenössischen Kunst hat der in Euenheim lebende Zehnder viele Menschen für die moderne Kunst begeistern können.

Schlösser ist alles andere als eine unbekannte Größe. Vielen ist sie bereits als Leiterin des Burgenmuseums in Nideggen bekannt. Seit Januar 2019 hat sich noch die Leitung des Glasmalereimuseums in Linnich dazugesellt. Mit der Leitung der Kunstakademie in Heimbach nimmt Schlösser eine zentrale Position im Kulturleben ein.

Die „Neue“ hat Erfahrung damit, mehrere Häuser gleichzeitig zu leiten

Noch viel mehr, als ihr darüber hinaus auch noch die Leitung der neuen Stabsstelle 04 „Kultur“ in der Kreisverwaltung Düren zugesprochen wurde. Damit wurde die bisherige Stabsstelle 02 „Kreistagsangelegenheiten und Kultur“ aufgespalten. Für die Kultur ist nun Schlösser zuständig, die Verwaltung der Kreistagsangelegenheiten verantwortet Daniel Hunf.

Erfahrung, mehrere Häuser gleichzeitig zu leiten, hat Schlösser also schon. Zudem ist ihr die Kunstakademie durch die jahrelange Kooperation zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Programm „Kulturrucksack“ ein Begriff. Seit 2014 werden die Aktionen in Heimbach und Nideggen gemeinsam geplant. „Entweder ist der Auftakt in Heimbach oder Nideggen, der Abschluss dann in dem jeweils anderen Haus, das wechselt jährlich“, erläutert sie. Immer habe es einen regen und konstruktiven Austausch gegeben. Dass sie beide Häuser kannte, habe letztendlich den Ausschlag dafür gegeben, ihr die Leitung der Kunstakademie anzuvertrauen, sagt Luzia Schlösser.

Es ist schon spannend zu sehen, mit welchen Themen die Teilnehmer unterwegs sind.
Luzia Schlösser

Mit der zeitgenössischen Moderne in der Bildenden Kunst sei sie vor allem durch die Arbeit im Linnicher Museum zusammengekommen, berichtet sie. Allerdings sei ihr bewusst, dass eine Akademie etwas anderes sei als ein Museum. „Es geht den umgekehrten Weg: Hier wird Kunst gemacht und produziert“, beschreibt sie den Unterschied. Doch immer gehe es um Kunst und Kultur.

„Das ist eine tolle Spannbreite“, freut sie sich auf die Arbeit. Seit dem Sommer ist sie bereits kommissarisch in Heimbach tätig gewesen. Dabei habe sie oft die Klassen besucht: „Es ist schon spannend zu sehen, mit welchen Themen die Teilnehmer unterwegs sind.“

Die Kursteilnehmer entdeckten ihre eigene Kreativität. „Es geht darum, allen Menschen den Weg zur Kunst zu zeigen. Das ist schon berührend“, so Schlösser. Die Begleitung der Dozenten, die alle selbst ausgewiesene Künstler seien, schaffe einen hohen Anspruch in der Durchführung der Kurse. Wichtig sei für die Teilnehmer, in der Kunstakademie eine Auszeit zu erleben. „Das ist das, was die Menschen durch Krisenzeiten trägt“, sagt die Akademieleiterin.

Heimbach: Kunstakademie benötigt vielfache Unterstützung

Die Kurse würden sich finanziell tragen, doch die Akademie benötige vielfältige Unterstützung, wirft Schlösser einen Blick auf das Finanzielle. Vor allem müsse am Bekanntheitsgrad der Einrichtung gearbeitet werden. „Wie erfährt man im hohen Norden von der Kunstakademie in der Eifel?“, so die Problemstellung. Auch könne das Angebot erweitert werden. „Wir müssen sehen, welche Bereiche wir noch nicht abdecken, gerne auch im Bereich der Veranstaltungen“, nennt sie einen Ansatz. Bei den Dozententreffen solle über Ideen und deren Umsetzung gesprochen werden.

„Wir müssen an Vermarktung und Vermehrung herangehen“, kündigt sie an. Auch sei eine stärkere Zusammenführung der Häuser notwendig, was eine verschlankte Verwaltung mit sich bringen würde. „Das gibt Synergien, aber keines der Häuser darf sein Profil verlieren“, warnt sie. Allerdings ermögliche eine stärkere Kooperation es auch, größere Projekte zu realisieren und im Verbund an Förderer heranzugehen.

Auch solle alle ein bis zwei Jahre eine umfassende Ausstellung realisiert werden. „Wir brauchen das, um die Akademie stärker nach außen zu bringen“, fordert sie. Dass sie auf vielen Hochzeiten tanzt, die jeweils ihre persönliche Anwesenheit erfordern, ist Schlösser bewusst: „Ich kann nicht immer und überall präsent sein, aber ich bin immer ansprechbar.“ Für jeden Monat gebe es einen Plan, sodass jeder wisse, wo sie wann zu erreichen sei.