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Sonderlob für NettersheimKita-Ausbaumöglichkeiten im Kreis Euskirchen werden knapp

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Baustelle eines neuen Kindergartens im Baugebiet Weiße Erde in Euskirchen.

In Euskirchen entsteht aktuell im Baugebiet „Weiße Erde“ ein neuer Kindergarten. Die Versorungsquote im Kreis Euskirchen ist teilweise stark gesunken.

Die Versorgung von Kita-Kindern ist eine Herausforderung für die Kommunen im Kreis. In der Tagespflege sind sogar Einrichtungen weggefallen.

Die Zahl der Kita-Kinder steigt um 3,2 Prozent. Das sagte Kathrin Poganski von der Kreisverwaltung im jüngsten Jugendhilfeausschuss. Da parallel die Zahl der Tagespflegepersonen um 13 und damit die Plätze in der Tagespflege um 36 sinken, fallen in vielen Kommunen auch die Versorgungsquoten – vor allem bei der Ü3-Betreuung – ab. Den „einen“ Grund für den Wegfall der vielen Plätze in der Tagespflege gebe es nicht. Es sei aber mittlerweile eine Herausforderung, Ausbildungskurse vollzubekommen, sagte Martina Hilger-Mommer, Teamleiterin der Abteilung Jugend und Familie.

„Ein Kurs wird aus unterschiedlichen Gründen beispielsweise abgebrochen“, berichtete sie. In Weilerswist und Zülpich sind laut Poganski die Versorgungsquoten sogar bei der U3- als auch bei der Ü3-Betreuung rückläufig. Mit 64,2 Prozent werden 35 Stunden immer noch am häufigsten im Kreis Euskirchen von den Eltern gebucht. Knapp 30 Prozent der Eltern benötigen 45 Stunden pro Woche. Diese Plätze vergibt der Kreis aber nur bei einem nachgewiesenen Bedarf seitens der Eltern.

Sonderlob für die Gemeinde Nettersheim

Einen deutlichen Sprung bei der Betreuungsquote der U3-Kinder hat nach Angaben von Poganski die Gemeinde Blankenheim gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr werden dort mehr als zehn Prozent der Kinder mehr betreut. Einen noch deutlicheren Sprung nach oben schaffte nur Dahlem (+ 19,1 Prozent). Allerdings sank die Betreuungsquote bei den Ü3-Kindern um 27 Prozent. Ein Sonderlob erhielt Nettersheim. „Ich glaube, die Gemeinde weiß schon jetzt, wie viele Kinder dort in zehn Jahren wohnen werden. Und das wird beim Ausbau berücksichtigt“, sagte Ponganski. Bei der Ü3-Betreuung sei Nettersheim Vorbild für den gesamten Kreis.

„In Zülpich bleiben die Nachfragen der Eltern intensiv. Ein Platzausbau ist bei einigen größeren und kleineren geplanten Baugebieten nötig“, so Poganski. So könne der Anstieg von 35 Kindern unter drei Jahren mit den zusätzlichen sechs Plätzen für Zweijährige in einer geplanten Waldkita nicht kompensiert werden. „Deshalb sinkt die ohnehin schon schwache Versorgungsquote“, so Poganski. Aber genau das sei ein Problem in vielen Teilen des Kreises, berichtete die Expertin. Es werde immer schwieriger, geeignete Flächen und Träger zu finden.

In Euskirchen sei die große Anzahl von Einrichtungen, die durch die Flut betroffen seien, weiterhin eine Herausforderung. In den Herrenbenden und in der Südstadt sind aber derzeit allein neun Gruppen geplant. In Hellenthal werde die Kita in Hollerath reaktiviert, um die benötigten Plätze zu generieren, so Poganski. Wichtig sei, dass man bei der Planung die Nachhaltigkeit in Form einer möglicher Nachfolgenutzung einkalkuliere. Hinzu komme der nach wie vor vorhandene Fachkräftemangel. Auch dafür gelte es, Konzepte zu erarbeiten.