Für 1940 i-Dötzchen startet im Kreis Euskirchen das Abenteuer Grundschule. Drei davon werden wir ab sofort beim neuen Lebensabschnitt begleiten.
Abenteuer Schulei-Dötzchen im Kreis Euskirchen freuen sich auf die Schultüte und die Pausen
OGS oder VGS? Helikopter-Mami oder Buskind? Ist es schlimm, dass das Kind noch nicht Lesen und Schreiben kann? Wie groß ist der Schritt vom Kindergarten in die Grundschule? „Das ist sehr individuell“, sagt die Kommerner Lehrerin Elena Wagener: „Eltern sollten ihrem Kind einfach vertrauen, und wenn es doch Probleme gibt – für es da sein.“
Für die i-Dötzchen, also die Kinder, die nun in das Abenteuer Grundschule starten, hat die erfahrene Lehrerin ebenfalls einen Tipp: gut und lecker frühstücken. Um alles andere müsse sich nicht gekümmert werden. „Alles ist vorbereitet, die Lehrerin ist da und weiß im Notfall auch, wo die Toilette ist“, sagt Wagener schmunzelnd.
Kreis Euskirchen: 1940 i-Dötzchen gehen in die Grundschulen
1940 i-Dötzchen starten nach Angaben von Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises Euskirchen, ins Abenteuer Grundschule. Dazu gehören auch Lion, Niilo und Mats – mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen, mit unterschiedlichen eigenen Erwartungen an die Schule und mit unterschiedlichen Hoffnungen ihrer Eltern. Für Lion Preiser geht der Ernst des Lebens am Dienstag los. Dann wird der Sechsjährige in der Chlodwigschule eingeschult.
Zülpicher Grundschüler freut sich vor allem auf die Pausen
Die Vorfreude sei groß, sagt der junge Zülpicher. Und worauf freut sich ein Fast-Grundschüler am meisten? „Auf die Pausen“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Ein Buskind wird der Sechsjährige nicht. Und eine Helikoptermama will Sandra Preiser nicht werden. Geplant ist, dass Lion zu Fuß aus dem Neubaugebiet Seegärten bis zur Grundschule geht. Weil sie an mehreren Tagen in der Woche Homeoffice machen könne, müsse sie nur auf das Angebot der VGS zurückkommen.
VGS steht für „Verlässliche Ganztagsschule“. Damit wird die Zeit zwischen Unterrichtsende und Beginn der OGS überbrückt. Im Fall der Preisers von 11.30 bis 13 Uhr. „Die größte Herausforderung für mich als Mutter wird wohl das Zeitmanagement rund um den Nachmittag und die Hausaufgaben, denn Lion hat noch einen kleineren Bruder“, erklärt Preiser.
Das erste Schuljahr – ein großes Abenteuer. Die Redaktion wird die Grundschüler Lion, Niilo und Mats sowie ihre Eltern auf ihrer Reise durch das erste Schuljahr begleiten. Wir werden regelmäßig aus dem Alltag der jungen Schüler berichten und sie bei ihren Herausforderungen, Problemen, aber auch kleineren und größeren Erfolgen begleiten. (tom)
Und ihre größte Angst? „Mobbing durch ältere Schüler“, sagt sie. Darüber macht sich der Sechsjährige keine Gedanken. Er geht mit wohltuender Unbekümmertheit an das Abenteuer Chlodwigschule. Über mangelnde Aufmerksamkeit der Lehrer müssen sich die Kinder der Drachenklasse (1b) wohl keine Gedanken machen. Mit 17 Kindern startet man in das Schuljahr. „Das ist natürlich eine sehr schöne Anzahl und weit weg von einer überfüllten Klasse“, sagt Sandra Preiser.
Auch Inken Hohmann hat Angst vor Mobbing und der digitalen Welt, die mittlerweile den Alltag der Grundschüler erreicht hat. Die Weidesheimerin ist die Mutter von Niilo. Er wird ab Mittwoch die Grundschule in Kuchenheim besuchen. „Niilo hatte am Ende keine Lust mehr auf die Kita. Er freut sich sehr auf die Schule“, sagt Hohmann.
Eine der größten Sorgen des Sechsjährigen? Dass seine Freundin Zoe nicht neben ihm sitzen möchte. Diese Sorge hat die junge Weidesheimerin dem Grundschüler aber genommen. Es geht nicht nur zusammen in eine Klasse, sondern sie sitzen auch nebeneinander. Versprochen ist versprochen.
Wahrscheinlich sogar schon im Bus. Denn damit wird Niilo zur Grundschule fahren. So ist es zumindest in der Theorie geplant. „Er ist ein Kind, das den Bus regelmäßig verpassen wird“, sagt Inken Hohmann schmunzelnd und dann wird sie ernst: „Ich habe bisher unglaublich viel Zeit mit Niilo verbracht. Das wird jetzt natürlich weniger. Das wird mir fehlen.“
Eifelerin nutzt die Erfahrung des ersten Schulkindes
Völlig entspannt geht Britta Franzen aus Hollerath in das Schuljahr. Der Grund: Die Mutter kennt das Prozedere der Einschulung schon, ihr Sohn Til besucht bereits das Johannes-Sturmius-Gymnasium in Schleiden. „Die Erfahrung hat mir bei Mats nun geholfen“, sagt sie. So habe sie erst am Freitag alle Schulutensilien besorgt.
Vor sechs Jahren sei das anders gewesen. Da sei der Ranzen bereits eine Woche vorher gepackt worden, um bloß nichts zu vergessen. Nur, weil die Mutter entspannt ist, heißt das aber noch lange nicht, dass der junge Eifeler nicht voller Vorfreude auf die Grundschule ist. „Ich freue mich auf die Schule, am meisten freue ich mich aber auf die Schultüte“, sagt Mats.
Gefüllt hat die seine Mutter, gebastelt worden ist sie im Kindergarten. „Der Inhalt der Schultüte ist gesünder geworden“, sagt Mutter Britta Franzen, die den Neu-Grundschul-Müttern ein wenig Angst zu nehmen versucht: „Das Thema Mobbing, beispielsweise in sozialen Netzwerken, ist keins.“
Was dem sechsjährigen Mats den Einstieg in die Schule erleichtern wird: Er geht nicht alleine, 14 Kinder aus seiner Kita besuchen nun die Hellenthaler Grundschule. „Ich freue mich einfach für ihn“, sagt Britta Franzen.
Die gesunde Zuckertüte zum Schulstart
Sie gehört zum Start der Grundschulzeit einfach dazu: die Schultüte, die früher auch Zuckertüte genannt wurde. Heute sind längst nicht mehr nur Süßigkeiten darin versteckt, auch wenn diese gut für die Nerven sein sollen und man davon während der Schulzeit einige verbraucht.
In der Schultüte von Niilo Hohmann aus Weidesheim sind vor allem Bücher. „Er bekommt aber auch natürlich etwas Süßes“, sagt Mutter Inken schmunzelnd mit dem Blick auf die ausgebreiteten Überraschungen.
Da der künftige Grundschüler sich für Vögel interessiert, haben seine Eltern vor allem Bücher und Spielsachen rund um die Tierwelt ausgesucht. Eine schöne Schultüte mit Vogelmotiven hat Familie Hohmann nicht gefunden. Deshalb geht es jetzt mit Delfinen und Seepferdchen am ersten Schultag nach Kuchenheim. (tom)