Der Kreis Euskirchen tauscht seine stationären Blitzer aus. Gerüchten über eine neue Blitzmethode widerspricht der Kreis.
3,7 Millionen Euro EinnahmenSo funktionieren die neuen Blitzer im Kreis Euskirchen
Der neue Blitzer ist noch gar nicht in Betrieb, da ist die Anlage an der Frauenberger Straße in Höhe der Mercator-Kaserne in Fahrtrichtung Euskirchen schon Opfer von Vandalismus geworden. Unbekannte haben die Scheiben mit Farbe besprüht.
Der Kreis Euskirchen hat damit begonnen, seine stationären Geschwindigkeitsmessanlagen auszutauschen. Nach Angaben des Kreispressesprechers Wolfgang Andres werden bis Ende August sieben Anlagen ersetzt. Zwei weitere folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Kreis Euskirchen: Blitzer sind für 450.000 Euro angemietet
Die neuen Anlagen sind – genau wie die Vorgänger – vom Kreis angemietet. Laut Andres bezahlt der Kreis für die Geräte, die Software und den Support jährlich 450.000 Euro an den Hersteller.
„Ausgetauscht werden die Blitzer, weil die bisher verwendeten Messgeräte nicht mehr auf dem neusten Stand sind und auf moderne Technik umgestellt werden“, so Andres.
Autos werden nicht schon erfasst, sobald sie sichtbar sind
Apropos moderne Messtechnik: Unmittelbar nachdem die Geräte an der Frauenberger Straße installiert worden waren, brodelte die Gerüchteküche unter den Verkehrsteilnehmern. Vor allem in den Sozialen Netzwerken wurde behauptet, dass die moderne Technik böse Folgen für die Autofahrer habe.
Angeblich werde die Geschwindigkeit gemessen, sobald das Auto für den Laser sichtbar sei. Bedeutet: Wer beispielsweise mit 100 km/h in den 70er-Bereich fährt, kann schon für die 100 km/h belangt werden, obwohl der Blitzer noch mehr als 100 Meter entfernt steht.
Diesem Gerücht widerspricht der Kreis: „Es ändert sich grundlegend nichts. Auch bei den neuen Anlagen wird die Geschwindigkeit unmittelbar vor der Anlage ermittelt. Die Entfernung ist in etwa gleich“, heißt es aus dem Kreishaus.
Blitzerverstöße im Kreis Euskirchen: 62.000 im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Pressesprecher Andres von den stationären Blitzern im Kreis Euskirchen etwa 62.000 Verstöße registriert. Rund 3,7 Millionen Euro habe der Kreis damit eingenommen. Wann die neuen Anlagen in Betrieb gehen, steht noch nicht fest. Das hänge davon ab, wann die Mitarbeiter der Bußgeldstelle vom Hersteller geschult werden könnten.
Der Kreis Euskirchen hat auch weiter einen mobilen Blitzer im Einsatz. 40.000 Bußgeld nimmt er damit nach eigenen Angaben pro Monat ein – und das nur mit der Geschwindigkeitsmessanlage, die an einen etwas eigenartigen Anhänger erinnert. Davon abgezogen werden müssen 10.500 Euro Miete, die der Kreis monatlich bezahlt, und die Personalkosten innerhalb der Verwaltung für die Bearbeitung der „Knöllchen“.
Das Gerät könne beispielsweise da eingesetzt werden, wo Bürger das Gefühl haben, dass gefährlich schnell gefahren werde, sagte Landrat Markus Ramers, der beim Pressegespräch zu Beginn des Jahres betonte, dass der Kreis ein zweites Exemplar anschaffen werde. Der Blitzer, den der Kreis schon seit längerer Zeit im Einsatz hat, steht aktuell in Engelgau. Auch er ist beschmiert worden – mit goldener Farbe.