Brände, Streitigkeiten und ein Unfall: Die Polizei registrierte 32 Einsätze im Kreis Euskirchen rund um den Jahreswechsel.
BlaulichtPolizei registriert weitgehend friedliche Silvesternacht im Kreis Euskirchen
Weitgehend friedlich feierten die Menschen im Kreis ins neue Jahr. Dieses Fazit zieht auch die Polizei: Aus ihrer Sicht war die vergangene Silvesternacht erneut unauffällig. Die Beamten registrierten zwischen 18 Uhr am Silvesterabend und 6 Uhr am Neujahrsmorgen 32 Einsätze mit Silvesterbezug. Im vergangenen Jahr waren es 36.
Die Polizei verweist aber darauf, dass es sich um eine vorläufige Einsatzbilanz handelt. Die Zahlen können sich demnach noch verändern, da noch weitere Anzeigen eingehen oder Geschehnisse im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden können.
Ein nicht alltäglicher Unfall auf der B266 bei Kommern
Zu einem nicht alltäglichen Unfall wurden die Rettungskräfte gegen 20.10 Uhr am Silvesterabend auf die B266 bei Kommern gerufen. Die Polizei schreibt in ihrem Bericht am Neujahrsmorgen: „Man könnte meinen, dieser Unfallfahrer wollte zum Jahreswechsel noch eben den Titel Chaosfahrer 2024 gewinnen.“ Der Unfallfahrer, ein Kölner, war mit 1,1 Promille mit einem Auto unterwegs, auf dem nur Sommerreifen montiert waren. Zudem war er laut Polizei zu schnell gefahren. Er prallte gegen die Mittelschutzplanke und schleuderte auf die Gegenfahrbahn.
Von dort wollte er weiterfahren, jedoch hatte sein Wagen infolge des Unfalls keine Frontbeleuchtung mehr. Dadurch kam es zur Kollision mit dem Auto einer 30-jährigen Dürenerin. Sie hatte das Unfallfahrzeug mangels Beleuchtung erst zu spät erkennen können. Beide Fahrer überstanden den Unfall unverletzt.
Während für die 30 Feuerwehrleute aus Kommern und Obergartzem, die unter der Leitung von Ralf Eichen zur Unfallstelle geeilt waren, mit Ausnahme von Absicherungsarbeiten nicht viel zu tun war, beschäftigte der Fall die Polizei deutlich intensiver. Gegenüber den Beamten gab der Autofahrer aus Köln falsche Personalien an. Die Ermittler ließen sich jedoch nicht täuschen und fanden schnell seine wahre Identität heraus.
Dadurch stellte sich heraus, dass der Mann das Auto weder besitzen noch fahren durfte: Wie die Polizei berichtet, war es von einer Bekannten unterschlagen worden. Der Mann wird sich laut Polizei wegen Trunkenheit, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen der Angabe eines falschen Namens verantworten müssen. Zudem sei eine Anzeige gegen die Fahrzeughalterin wegen der Duldung des Fahrens ohne Fahrerlaubnis gefertigt worden. Die Strecke war für rund drei Stunden gesperrt. Eine Spezialfirma reinigte die Straße. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf einen mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.
Mann hatte Schreckschusspistole, Messer und „Polenböller“ dabei
Kurz vor 0.30 Uhr meldeten Zeugen der Polizei, dass ein 30 Jahre alter Mann in Euskirchen auf der Bergerstraße eine Schreckschusspistole abgefeuert habe. Als die Polizisten dort eintrafen, hielt der Mann die Schreckschusspistole noch in der Hand. Als die Beamten ihn durchsuchten, fanden sie zwei verbotene sogenannte „Polenböller“, ein faltbares Messer und ein Tütchen mit einer weißen Substanz.
Wie die Polizei berichtet, verhielt sich der Mann während des Einsatzes uneinsichtig und beleidigte die Beamten. Die Gegenstände wurden sichergestellt und Anzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Beleidigung und Besitz von Amphetamin gefertigt.
Verteilt über das gesamte Kreisgebiet sind der Polizei in der Silvesternacht eine Reihe von kleineren Bränden gemeldet worden. Unter anderem brannten Reste von Feuerwerkskörpern, Müll, Mülltonnen, Hecken und Altkleidercontainer.
Scheune geriet in Bergheim in Brand, Feuer in einem Keller in Euskirchen
In Bergheim brannte laut Polizei gegen 1.45 Uhr an der Straße In den Benden eine Holzscheune auf einer umfriedeten Weide. Der Brand war bei Eintreffen der Polizei bereits durch die Feuerwehr gelöscht worden. In der Scheune, die in etwa so groß war wie eine Garage, sei Heu gelagert gewesen. In unmittelbarer Nähe zu der Scheune wurde bereits gezündete Pyrotechnik aufgefunden.
An der Vogelrute in Euskirchen brannte ein Müllcontainer. Gemeldet worden war der Feuerwehr jedoch ein Brand in einem Kindergarten. Im Einsatz waren die hauptamtlichen Kräfte und der Löschzug Zentrum. Auch eine Hecke geriet auf etwa 20 Metern in Brand. Das Feuer hatten die Einsatzkräfte aber ebenfalls schnell unter Kontrolle.
Zudem wurden der Polizei mehrere Fälle von Ruhestörung gemeldet. In Mechernich kam es im Rahmen einer privaten Feier zu Streitigkeiten. Infolgedessen fertigten die hinzugezogenen Polizisten eine Anzeige wegen Körperverletzung. Es wurden insgesamt zwei Platzverweise erteilt.
In Euskirchen ist es gegen 6.40 Uhr am Neujahrsmorgen an der Alleestraße zu einem Brand im Heizungskeller eines Mehrfamilienhauses gekommen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei brannte dort Unrat. Die Feuerwehr war unter der Leitung von Markus Neuburg mit 45 Kräften aus Euskirchen und Kuchenheim im Einsatz. Laut Neuburg wurden 19 Bewohner des Hauses über die Drehleiter und durch das Treppenhaus gerettet. Verletzt wurde niemand.
Die Mitarbeiter des Rettungsdienstes, die unter anderem mit vier Rettungswagen im Einsatz waren, mussten nicht eingreifen. Im Parkhotel wurde für die Bewohner des Hauses eine Sammelstelle eingerichtet. Als die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, konnten sie in ihre Wohnungen zurückkehren. Laut Polizei ist die Brandursache noch unklar. Die Ermittlungen dazu dauern an. (mit tom, pri)