Erzieherinnen aus dem Kreis Euskirchen berichten bei FDP-Veranstaltung von den Schwierigkeiten im Beruf.
FachkräfteKita-Probleme im Kreis Euskirchen beschäftigen FDP – Seitenhieb gegen Landrat
Die Probleme, Personal für die Kitas zu finden, die verschiedene Träger in einem Bericht in dieser Zeitung deutlich machten, war auch Thema einer Veranstaltung der FDP in Euskirchen. Dabei haben laut FDP-Kreischef Frederik Schorn mehrere Erzieherinnen auf die gestiegenen Anforderungen hingewiesen.
„Vor 20 Jahren war es möglich, zwei Kita-Gruppen zu zweit zu managen“, habe eine Erzieherin das veränderte Arbeitsumfeld in den Kindertagesstätten beschrieben. Heutzutage seien die Kinder wesentlich jünger, die pädagogischen Ansprüche an die Kitas höher und auch die Haltung der Eltern zu Erziehung und Betreuung habe sich verändert. Mehr Personal zu finden, sei unterdessen schwer.
Kita-Betreiber im Kreis Euskirchen suchen händeringend Personal
Der FDP-Landtagsabgeordnete Marcel Hafke forderte unter anderem das Ausrollen einer einheitlichen und attraktiven Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher. Derzeit bestünden zwei konkurrierende Systeme, die sich kannibalisierten.
Zudem müsse es möglich sein, dass Seiteneinsteiger Zugang zum Erzieherberuf erhielten, so Hafke: „Wer mit 50 noch mal berufliche Veränderung sucht oder die bisherige Tätigkeit nicht ausüben kann, den sollten wir nach entsprechender Ausbildung mit offenen Armen empfangen.“
Landrat Markus Ramers reagiert nicht auf Seitenhieb der FDP
Schorn, der auch stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses im Kreis ist, sieht die Hauptschuld bei der Landesregierung. „Die grüne Ministerin Josefine Paul kann sich leider nicht ausreichend durchsetzen. Im Kreis Euskirchen wollen wir endlich raus aus dem Krisenmodus.“
Ziel der Liberalen sei es, dass sich Kitas im ganzen Kreisgebiet am Familienleben orientieren und nicht die Familien an den Kitas, so Schorn: „Das geht nicht zum Nulltarif, deswegen war es richtig, die Pläne des Landrats zur Beitragsfreiheit abzulehnen.“ Landrat Markus Ramers wollte sich dazu nicht äußern.