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PaketbotenPost testet im Kreis Euskirchen Elektro-Transporter mit Lenker rechts

Lesezeit 3 Minuten
Zusteller Christoph Kompalka sitzt hinter dem Steuer des neuen Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenkers.

Die Post hat einen neuen E-Scooter im Kreis Euskirchen im Einsatz. Der Clou: Der Fahrer sitzt rechts und muss nicht mehr in den fließenden Verkehr aussteigen.

Im Kreis Euskirchen sind bereits sechs Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker unterwegs. Damit liefern die Zusteller nun Pakete auf die feine englische Art aus - das Lenkrad ist nämlich auf der rechten Seite. In Euskirchen wurden die neuen E-Fahrzeuge vorgestellt.

Er ist ein moderner Weihnachtsschlitten – mit einem sperrigen Namen. Also kein Last Christmas, kein Let it Snow. „Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker“ klingt eher nach einem paar Socken unter dem Weihnachtsbaum.

Der Name „Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker“ fühlt sich eher wie ein verregneter Herbsttag an, ist dafür aber technisch modern. Eingesetzt wird er von der Deutschen Post – und das weit über das Weihnachtsgeschäft hinaus.

Zusteller müssen beim Aussteigen fließenden Verkehr nicht mehr im Blick haben

Wenn Zusteller Christoph Kompalka für die Post Pakete zustellt, muss er beim Aussteigen nicht andere Fahrzeuge im Blick haben. „Das kann an der Kuchenheimer Straße schon sehr hilfreich sein“, sagt Kompalka mit Blick auf die viel befahrene Straße.

Kompalka sitzt aktuell täglich im „Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker“ hinterm Steuer. Das befindet sich – wie der Name vermuten lässt – auf der rechten Seite des Transporters. So, wie man es aus England kennt.

„Ich kann so auf der Bordsteinseite aus- und auch wieder einsteigen und ich muss nicht mehr um das Fahrzeug herumlaufen, um an die Schiebetür zu gelangen, die sich ebenfalls auf der rechten Seite befindet“, sagt der Zusteller, der den neuen und im traditionellen Gelb lackierten Transporter schon ins Herz geschlossen hat.

Zusteller Christoph Kompalke trägt ein Paket unter dem Arm und will gerade den neuen Streetscooter verlassen.

Der neue Transporter bietet für etwa 160 Pakete und Päckchen Platz.

Das fehlende Radio sei kein Problem. „Ich singe gerne und viel“, sagt Kompalka augenzwinkernd. Dafür haben die Zusteller, die künftig mit dem Rechtslenker unterwegs sein werden, zwei Türen, die zu den Paketen führen. Müssen die Pakete im bisherigen Streetscooter auf der Ladefläche gestapelt werden, bietet der Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker in seinen Regalen und Fächern Platz für bis zu 160 Paketen und Päckchen.

„Ich muss mich dadurch nicht mehr so viel bücken“, so der Zusteller. Und nach Angaben der Post verlassen in Spitzenzeiten pro Woche 40.000 Pakete und 220.000 Briefe den Zustellstützpunkt Euskirchen.

Post im Kreis Euskirchen: Rechts zu sitzen, bedeutet mehr Verkehrssicherheit

Die Verlagerung des Fahrersitzes auf die rechte Seite bedeute auch mehr Verkehrssicherheit für die Fahrer, sagt Ute Klinkhammer, Leiterin des Zustellstützpunktes in Euskirchen.

Kompalka hatte eine Eingewöhnungsphase gebraucht, wie er bei der Vorstellung des neuen Gefährts am Euskirchener Zustellstützpunkt an den Herrenbenden sagte: „Ich bin zwei- oder dreimal aus Gewohnheit zum Einsteigen zur falschen Tür gegangen, aber mittlerweile möchte ich den Transporter gar nicht mehr hergeben.“

Post fährt im Kreis Euskirchen zu 94 Prozent elektisch

Bundesweit fahren nach Angaben der Post rund 20.000 E-Fahrzeuge für den Dienstleister. Laut Klinkhammer sind die Fahrten, die vom Zustellstützpunkt in Euskirchen starten, zu 84 Prozent elektrisch. Auch die Höhengebiete in der Eifel seien mit den Elektrofahrzeugen problemlos zu bedienen.

136 Kilometer Reichweite habe der Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker. Aktuell kommen die neuen Transporter in den Kommunen Euskirchen, Blankenheim, Kall, Mechernich sowie Schleiden und Zülpich zum Einsatz. Bundesweit sind es laut Post 1300 Rechtslenker, die bereits zum Einsatz kommen.


Der Street-Scooter-Gigabox-Rechtslenker ist die Weiterentwicklung des bisherigen Streetscooters. Dabei seien auch Erfahrungen der Mitarbeiter eingeflossen, sagt Ute Klinkhammer, Leiterin des Zustellstützpunktes in Euskirchen. Den Streetscooter hat die Deutsche Post DHL Group mit der Streetscooter GmbH und den entsprechenden Instituten der RWTH Aachen entwickelt – speziell für die Brief- und Paketzustellung.

Der Streetscooter muss nach Angaben der Post bei der Paket- und Briefzustellung bis zu 300 Stopps und Anfahrtsvorgänge pro Tag bewältigen. Die Post in Euskirchen hat sich, wie Klinkhammer ausführte, im August auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet und zusätzliches Personal für die Zeit ab dem Black Friday eingestellt

Auch einen Rekord gebe es zu vermelden: Noch nie zuvor seien bundesweit Ende November in einer Woche so viele Pakete verschickt worden – nämlich elf Millionen. (tom)