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EuskirchenImmer mehr Ladesäulen für E-Autos – Nicht alle sind problemlos zugänglich

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Ulrich Schwarzer wünscht sich bessere Möglichkeiten, um sein E-Auto auch unterwegs laden zu können.

Euskirchen – Noch vor wenigen Jahren mussten die Fahrer von Elektroautos in der Kreisstadt lange suchen, um ihre Fahrzeuge „auftanken“ zu können. Ladesäulen gab es zunächst nur in Kuchenheim und Stotzheim. Erst 2016 kam eine in der Innenstadt hinzu. Mittlerweile gibt es laut Internetportal Goingelectric 14 Ladesäulen mit 43 Ladepunkten in Euskirchen. Ulrich Schwarzer wäre damit eigentlich zufrieden – wenn er denn überall problemlos tanken könnte.

Schwarzer tankt am liebsten unterwegs. Seinen BMW i3 zuhause zu laden, dauere einfach zu lange, sagt er. Es sei einfach praktisch, das Auto während des Einkaufens an die Ladesäule anzuschließen. „Aber leider sind die Säulen oft belegt. Zum Beispiel die in der Veybachstraße.“

Im Kreis stoßen E-Autofahrer auf diverse Probleme

Das ist allerdings ein kleines Problem, über das der Ingenieur hinwegsehen kann. Was ihn wirklich ärgert: die Ladesäulen an der Erftbleiche, an der Danziger Straße hinter der Feuerwache und am Annaturmplatz.

An der Erftbleiche stößt der Elektroautofahrer auf widersprüchliche Signale. Auf einem Schild steht: „Parken während des Ladevorgangs frei“. Die Ladesäule selbst aber befindet sich hinter einer Schranke. „Ist der Platz öffentlich oder nicht-öffentlich? Das wird nicht klar, finde ich“, sagt Schwarzer. Eine weitere Ladesäule steht vor der Schranke. Die ist aber nur für Carsharing gedacht.

Hinter einer Schranke: Für Ulrich Schwarzer ist unklar, ob die Ladesäule an der Erftbleiche öffentlich ist.

Auch die zwei Säulen hinter der Feuerwache sind nicht ganz unproblematisch, was den Zugang betrifft. Der Boden vor den Säulen ist übersät mit Hundekot. „Wenn ich dort lade, mache ich immer einen Knoten in das Ladekabel, damit es nicht auf dem Boden liegen muss.“ Er verstehe nicht, wieso die Stadt sich nicht um den Parkplatz kümmere. „Und am Annaturmplatz wird die Ladesäule während des Wochenmarktes am Samstag immer von einem Stand belegt.“ Das sei aber eher ein Luxusproblem.

Stadt sieht Verantwortung bei Betreiber der Ladesäulen

Auf Anfrage dieser Zeitung verwies die Stadt Euskirchen auf den Betreiber der Ladesäulen, den Stromversorger e-regio. Der listet auf seiner Internetseite elf Standorte auf, an denen es Ladesäulen gibt. Allein das E-Parkhaus an der Veybachstraße hat 27 Stellplätze mit Lademöglichkeiten, die bis auf zwei Ladepunkte allerdings angemietet werden müssen.

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Kompliziert für Elektroautofahrer ist aber, dass e-regio mit zwei verschiedenen Bezahlsysteme arbeitet: dem regionalen TankE und dem überregionalen Plugsurfing. Wer nur eines von beiden Systemen nutzt, kann also nicht überall in Euskirchen laden.

„Die Pioniere sind natürlich gut versorgt. Aber wenn in Zukunft mehr Leute auf Elektromobilität setzen, werden mehr Ladesäulen gebraucht“, sagt Schwarzer. „Hier muss sich etwas tun.“ Ansonsten wird es eng an den Ladesäulen: Denn die Bundesregierung will, dass bis 2030 zehn Millionen E-Autos auf deutschen Straßen fahren.