Die Containerpools sind innerhalb von 24 Stunden aufgebaut und befüllt- Auch der Transport mit einem Lkw soll leicht sein.
Ungewöhnlicher LösungsvorschlagSPD schlägt Containerpools im Kreis Euskirchen für 150.000 Euro vor
Schwimmzeiten für Kinder sind Mangelware, die Wartelisten lang – und das im gesamten Kreis. Die Kreis-SPD hat eine Idee, wie man der Misere zumindest in Teilen entgegenwirken kann. Sie möchte einen Containerpool für den Kreis anschaffen.
Bei Containerpools handelt es sich um mobile Schwimmbecken aus gebrauchten Seecontainern. Diese können bedarfsgerecht zugeschnitten werden. Das Innenleben und die Außengestaltung können je nach Wunsch ausgebaut und gestaltet werden. Eine Aachener Firma hat sich auf solche mobile Lösung spezialisiert. Die Firma sei ursprünglich in der Herstellung privater Pools aktiv gewesen.
Model kostet in etwa 150.000 Euro
Vertreter der Kreis-SPD und Matthias Wessel, Vorsitzender der DLRG im Kreis Euskirchen, haben sich nun vor Ort ein Bild von den tonnenschweren Containern gemacht. „In Gesprächen mit vielen Experten ist immer wieder die Problematik zum Ausdruck gekommen, dass es im Kreis nicht ausreichend Schwimmfläche für Schwimmlernkurse gibt“, sagt Thilo Waasem, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion: Mit der Anschaffung eines mobilen Schwimmcontainers, den alle elf Kommunen im Kreis nutzen können, holen wir ein Stück weit Druck aus dem Kessel.“
Die Container können laut Waasem mit Wasser- und Stromanschluss aufgebaut werden und sind mit Lkw leicht zu transportieren. Die Kosten können laut Kreis-SPD variieren. „Das Model, das wir uns vor Ort angeguckt habe, kostet etwa 150.000 Euro“, sagt Waasem. Befüllt werden könne der Pool entweder mit einem handelsüblichen Gartenschlauch oder mithilfe der Feuerwehr.
„Kreis Euskirchen kann schwimmen“
„Mit einem Gartenschlauch benötigt man wohl 24 Stunden, bis das Ding voll ist“, so Waasem. Erwärmt werde das Wasser mithilfe einer Wärmepumpe. Bereits im vergangenen Jahr hat die SPD-Kreistagsfraktion nach vielen Gesprächen mit Experten gefordert, ein kreisweites Bündnis mit dem Titel „Kreis Euskirchen kann schwimmen“ zu gründen.
Ziel sollte es sein, mehr Schwimmkurse anzubieten, die Zahl der Nichtschwimmer zu reduzieren und damit das Risiko von tödlichen Badeunfällen. „Die Zahl derer, die nicht schwimmen können, steigt seit Jahren erheblich an“, so Waasem. Die Gründe seien vielfältig. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Schließung der Schwimmbäder sei die Zahl nochmals enorm gestiegen. Die Flutkatastrophe führe bis heute dazu, dass mehrere Bäder im Kreis nicht nutzbar seien.
„Ein Container wird nicht alle Probleme lösen, aber er kann ein Baustein sein“, so Waasem: „Die Schwimmcontainer können nach unseren individuellen Wünschen angefertigt werden. Das ist gut, denn für die Abnahme von Schwimmabzeichen bedarf es gewisser Normen“, so der SPD-Chef. Auch die DLRG im Kreis Euskirchen würde es begrüßen, wenn eine mobile Lösung für den Kreis angeschafft werde. „Wir würde das Betreiben des Pools tatkräftig und fachmännisch unterstützen“, sagt DLRG-Chef Wessel.