Sacha Reichelt zieht eine positive Zwischenbilanz. Die bewilligten 96,7 Millionen Euro zum Wiederaufbau sieht der Euskirchener Bürgermeister bereits in sinnvolle Maßnahmen fließen. Dennoch warnt er vor möglichen bürokratischen Hürden.
Zwischen Hürden und gelungene MaßnahmenEuskirchens Bürgermeister über die Stadtentwicklung
Auf dem Herz-Jesu-Vorplatz kann wieder die Außengastronomie genossen werden. Am Morgen des 15. Juli 2021 war er bis zum Rand mit dreckbraunem Wasser gefüllt.
„Wer zurückdenkt, wie unsere Innenstadt vor einem Jahr ausgesehen hat und sieht, wie sie heute aussieht, sieht auch, dass hier sehr viel Positives passiert ist“, zieht Bürgermeister Sacha Reichelt eine positive Zwischenbilanz: „Viele Geschäfte haben mit moderner Ausstattung und einer tollen Ladengestaltung neu eröffnet. Diese Innenstadt wird ein Aushängeschild für Euskirchen werden.“
Euskirchen: Bereits in zahlreiche Maßnahmen zum Wiederaufbau investiert
Es habe viele Veranstaltungen gegeben, die bei ihm hängen geblieben seien – etwa die Stadtfeste 2022. „Da waren wieder viele Menschen in der Innenstadt, dieser Anblick hat mir gut gefallen.“ Vor allem die Filialgeschäfte waren relativ schnell wieder am Start. Kaufhof und Veybach-Center eröffneten in neuem Look. An der Wilhelmstraße, wo sich viele Inhaber-geführte Geschäfte befinden, wird hingegen noch fleißig gewerkelt.
Auch die Stadt, deren Wiederaufbauplan mit 96,7 Millionen Euro bewilligt worden ist, hat einige Projekte geschafft. Pünktlich zu Karneval wurde eine 1550 Quadratmeter große Veranstaltungshalle in der Alten Tuchfabrik zwischen Euskirchen und Euenheim vorgestellt. Denn das alte City-Forum ist zerstört worden, ein Neubau in City-Süd wird mit 32 Millionen Euro im Aufbauplan veranschlagt – der größte Posten darin.
Weitere große Einzelposten sind das Waldfreibad mit 7,3 Millionen und die Turnhalle Marienschule mit 6,6 Millionen Euro. Gut 17 Millionen Euro waren im März für den Kita-Bereich vorgesehen, für Schulen gut 15 Millionen Euro und für städtische Brücken etwa 5,5 Millionen Euro. Reichelt wagt keine Prognose, wann das alles abgehakt werden kann.
Er sei glücklich über das, was schon geschafft worden ist, aber besorgt wegen der Bürokratie: „Auch die aktuelle Knappheit an Menschen und Material kann verheerende Auswirkungen haben“, warnt er vor Kostenentwicklung und bürokratischen Hürden: „Wir müssen sehen, was dann konkret beispielsweise bei der Steinbachtalsperre oder beim Waldfreibad am Ende herauskommt. Bisher haben wir ja nur die grobe Summe bekommen. Am Ende muss dann jede Maßnahme einzeln abgerechnet werden.“