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KulturstrolcheKünstler machen Theater für Kinder

Lesezeit 3 Minuten

Das Erkennungszeichen der Kulturstrolche sind die blauen Kappen.

Euskirchen – Wilde Szenen spielen sich auf der Bühne ab, während 300 Paar Kinderaugen gespannt das Treiben verfolgen. Das Brett steht, die Uhr läuft, das Spiel beginnt und dann läuft auf einmal alles aus dem Ruder: Im Flair eines Stummfilms entführt das Künsterler-Duo „Elabö“, bestehend aus Anne Holdik und Mitja Averhoff, die Kinder in die Welt eines Schachspiels. Nach eineinhalb Jahren ist die Auftaktveranstaltung im Casino für die Zweitklässler der Euskirchener Grundschulen die erste Präsenzveranstaltung der Euskirchener Kulturstrolche.

Das Stück, in dem die Schachfiguren zum Leben erwachen und versuchen, die Oberhand über das Spiel zu behalten, ist eine Mischung aus Hand-auf-Hand-Akrobatik und Slapstick-Theater. Die Kinder fiebern während der 40-minütigen Aufführung mit den Darstellern mit und können zum Schluss kaum noch still sitzen. Mit lautem Applaus bedanken sie sich bei Elabö.

Die Kinder seien durstig nach außerschulischen Veranstaltungen

„Seit Corona hatten wir selten ein Publikum von über 100 Menschen“, sagt Holdik: „Das ist eine wahnsinnige Energie, die uns da entgegenkommt.“ Das Stück sei zwar für die ganze Familie, trotzdem passen es die beiden Darsteller immer auf das jeweilige Publikum an. „Kinder sind total ehrlich“, sagt Holdik. Wenn die etwas nicht verstehen, zeigen sie es. Erwachsene seien da zurückhaltender. Ein weiterer Grund, warum sich Holdik auf diesen Tag besonders gefreut hat.

„Wir sind dankbar, dass das Projekt stattfinden kann“, sagte Projektleiterin Petra Goerge. Die Kinder seien durstig nach außerschulischen Veranstaltungen, die in den vergangenen Monaten zu kurz gekommen seien, so Goerge. Mittlerweile sei es nun der dritte Versuch, das Programm live zu spielen. Umso größer war die Freude, dass es nun endlich klappte.

Sechs Grundschulen, unter anderem die Franziskusschule und die Grundschule Kuchenheim, mit 13 Klassen nehmen an dem Projekt teil. Angesiedelt sind die Kulturstrolche beim Euskirchener Stadtmuseum, gefördert wird das Projekt vom Land NRW. In Euskirchen unterstützen zusätzlich die Volksbank sowie die SVE die Kulturstrolche mit kostenlosen Busfahrten zu den Veranstaltungen. „Dadurch können wir die Fördermittel komplett in die Kultur stecken“, sagt Goerge.

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Kultur für jedes Kind, egal aus welchem Elternhaus, zugänglich zu machen, das sei das Ziel der Kulturstrolche. Neben Theateraufführungen schauen die Kinder auch in Ateliers von Künstlern oder blicken hinter die Kulissen von Museen. Es geht um das Erleben von Kultur, sagt Goerger, und darum, wie Menschen arbeiten.

Elabö unterstützt den Ansatz: „Es ist generell total wichtig, dass alle Kinder Zugang zur Kultur bekommen, ohne eine Schwelle“, so Holdik. Deswegen seien sie auch oft auf Straßenfesten, wo die Menschen keinen Eintritt bezahlen müssen. „Kultur muss gefördert werden und in den Schulen erreicht man alle“, fügt Holdik hinzu.