Beim „Proud-Nerd-Festival“ gaben sich bekannte Serien- und Filmakteure auf dem Gelände der Burg Satzvey die Klinke in die Hand.
Proud NerdsSo nah waren die Fans auf Burg Satzvey den „Twilight“- und „Last Kingdom“-Stars

Die Cosplayerin Barbara schneidert ihre Kostüme für Messen und Ausstellungen seit 15 Jahren selbst. Sie stellt stets starke weibliche Persönlichkeiten dar.
Copyright: Cedric Arndt
Leise kichernd unterhielten sich die Freundinnen Nathalie und Anna und warfen dabei immer wieder schüchterne Blicke in Richtung des Platzes, an dem in wenigen Minuten der Axtwurfwettbewerb beginnen sollte. Autogrammkarten von ihren Film- und Serienstars, die am Wochenende zum „Proud-Nerd-Festival“ zur Burg Satzvey gekommen waren, hatten sie zwar bereits sammeln können, doch für ein persönliches Gespräch mit den Schauspielern fehlte ihnen bislang der Mut.
Dies änderte sich jedoch schlagartig, als sie von Moderator Joseph Knitt aufgerufen wurden, sich dem Team von Jackson Rathbone für den Wettbewerb anzuschließen. „Er ist dann einfach auf uns zugekommen und war sofort so unglaublich nett“, freute sich Nathalie, die die Arbeit des Akteurs bereits seit seiner Rolle als Jasper Hale in der Vampir-Romanze „Twilight“ verfolgte. „Für mich ist es immer ein riesiges Highlight, die Figuren meiner Lieblingsfilme auch mal in der echten Welt zu sehen. Darum ist auch der heutige Tag wieder etwas ganz Besonderes für mich.“
Das Gelände der Burg könnte auch eine Filmkulisse sein
Freundin Anna hatte sich aus diesem Grund bereits vor sechs Jahren der Proud-Nerd-Crew angeschlossen, um ihren Idolen nahe sein zu können. „Auf diese Weise kann ich auch immer wieder mal einen Blick hinter die Kulissen werfen. Als Filmfan kann man sich kaum etwas Besseres wünschen.“
Neben dem Teilzeit-Vampir Jackson Rathbone gaben sich zahlreiche weitere Leinwandhelden aus dem englischen und deutschsprachigen Raum ein Stelldichein auf der Satzveyer Burg. „Das ganze Gelände könnte gut auch selbst als Kulisse für eine Serie herhalten. Wirklich ein ganz großartiges Ambiente für ein solches Festival“, freute sich Veranstalterin Melanie Wery-Sims.

Gegenseitige Neckereien vor dem Wettbewerb waren bei den Schauspielern Jackson Rathbone (v.l.) und Magnus Bruun an der Tagesordnung.
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
Auch deutsche Schauspielerinnen wie Jördis Triebel erprobten am Wochenende ihre Talente beim Axtwerfen und Bogenschießen.
Copyright: Cedric Arndt
Der große Andrang, der für Großveranstaltungen auf der Burg üblich ist, blieb am Wochenende dennoch aus. „Obwohl das Thema eigentlich passt, veranstalten wir keinen Mittelaltermarkt, wie ihn die Burgbesucher normalerweise kennen. Für Fans der Szene auf der anderen Seite könnte der Ortswechsel ungewohnt sein“, so Wery-Sims.
Dennoch zeigte sich die Organisatorin zuversichtlich, dass das Interesse schnell steigen könne, wenn sich erst einmal herumgesprochen habe, wer schon bei der Premierenfeier auf Satzvey zu Gast gewesen sei. „Das Team und auch die Schauspieler sind aber perfekt eingespielt. Daher macht es kaum einen Unterschied, ob einer oder 1000 Besucher hier sind. Wir werden schon für passende Stimmung sorgen.“
Die Stars sorgten in Satzvey für ein freundschaftliches Beisammensein
Dieses Versprechen sollten die Film- und Serienstars tatsächlich schnell einlösen. Von Magnus Bruun, der seinen Durchbruch durch die Serie „The Last Kingdom“ (Das letzte Königreich) feierte, bis zu Jördis Triebel, die bei der deutschen Produktion „Dark“ mitgewirkt hat, sorgten die Schauspieler nicht nur untereinander, sondern auch im Zusammenspiel mit ihren Fans für ein freundschaftliches Beisammensein. „Man hat gar nicht das Gefühl, es mit Berühmtheiten zu tun zu haben“, freute sich Besucherin Inga Dries. „Es ist vielmehr, als würde man alte Freunde wiedersehen, die man durch ihre Rollen irgendwie schon gut kennt.“
Die Besucher durften an beiden Tagen auch selbst in die Rollen ihrer Lieblingsakteure schlüpfen. Verkleidet als Serien-, Film- oder auch Videospielcharaktere hatten sie teilweise unzählige Stunden in ihre detailreichen Outfits gesteckt. „An diesem Kostüm habe ich bestimmt vier Monate gearbeitet, bis ich endlich zufrieden war“, berichtete Cosplayerin Barbara. Das Wort „Cosplay“ setzt sich bei diesem Hobby aus den englischen Begriffen „Costume“ (Kostüm) und „Play“ (Spiel) zusammen und beschreibt den Versuch, verschiedene Figuren von der Leinwand in einer realen Umgebung darzustellen.
Seit mittlerweile 15 Jahren gestalte Barbara ihre Kostüme selbst und reist damit jedes Jahr zu zahlreichen Messen. „Am liebsten stelle ich starke weibliche Persönlichkeiten dar, wie beispielsweise Lara Croft oder heute die Hexerin Ciri. Mir macht es einfach Spaß, andere Menschen mit meiner Arbeit zu begeistern.“