Auf ein erfülltes und bewegtes Leben können Marliese und Klaus Hück zurückblicken, wenn sie an diesem Samstag ihre Diamantene Hochzeit feiern. Seit 60 Jahren verbringen sie ihre Zeit gemeinsam, sogar noch ein bisschen mehr, wie das Paar im Gespräch verriet. Kennengelernt haben die beiden sich nämlich bereits vier Jahre vor ihrer Hochzeit im Jahr 1961 in der Schweiz. Wo sonst, hätte es ansonsten doch kaum Gelegenheit gegeben, sich zu begegnen.

Denn während er in Kommern geboren wurde, stammt Marliese aus Birgden, einem Ort im Selfkant an der niederländischen Grenze, einer Gegend, an der sie heute noch hängt. Klaus arbeitete zu der Zeit auf Vermittlung des Kolpingwerks in der Region am Vierwaldstättersee, während Marliese mit einer holländischen Reisegruppe dort eine Woche lang Urlaub machte. „Wir haben uns dann auf einem Kurgästeabend kennengelernt“, erinnert sich Marliese.

Nacch dem Urlaub in der Schweiz ging die Romanze weiter

Direkt hätten sie sich ineinander verliebt. „Wie das so ist“, ergänzt Klaus. Doch jeder Urlaub hat ein Ende, aber die Liebe des jungen Paares ging weiter. Es dauerte noch mehrere Monate, bis die beiden sich im April 1962 wiedersahen. Während Marliese als Bürokraft im heimischen Birgden tätig war, heuerte Klaus bei der Volkswagen-Vertretung Vossel in Mechernich an.

Regelmäßig sahen sie sich an den Wochenenden. „Die Fahrerei war anstrengend“, erinnert sie sich. Meistens sei er mit seinem VW Käfer in den Selfkant gekommen, was bei den damaligen Straßenverhältnissen immer wieder eine Herausforderung gewesen sei. „Es war aber eine schöne Zeit“, fasst sie in der Rückschau zusammen.

1968 gründete das Jubelpaar das noch heute bestehende Autohaus

Am 11. Januar 1965 heiratete das Paar und zog gemeinsam in die Eifel. Die kirchliche Hochzeit fand am 27. Februar statt. Im Januar 1966 kam der älteste Sohn André auf die Welt, im Jahr 1968 folgte Jörn, 1972 schließlich Sascha, der das Trio vervollständigte. Doch das Jahr 1968 sollte noch mehr Veränderungen mit sich bringen als die Geburt des zweiten Sohnes.

Denn da machte sich Klaus Hück mit seiner Renault-Vertretung in Roggendorf an der Bundesstraße 266 selbstständig. „Wir haben zuerst Tuchfühlung aufgenommen, welche Marke wir nehmen könnten“, erinnert sich Klaus. Die Wahl fiel schließlich auf die französischen Autobauer. „Die Franzosen waren nicht so streng“, so Marliese.

Sie erinnere sich noch an die erste Rechnung, die sie ausgestellt habe: „Das war ein Renault R4, den wir für 5000 D-Mark verkauft haben.“ Früher sei in dem Gebäude ein Pferdeumschlagplatz gewesen, sagt sie. „Als ich den Betrieb übernahm, hatte Karl Breuer dort eine Esso-Tankstelle“, ergänzt Klaus. Der sei zwar kurz vorher gestorben, doch die Tochter habe den Betrieb noch weitergeführt. Gemeinsam arbeiteten sie in dem Autohaus.

Verlustausgleich

Kreis Euskirchen plant Millionen-Finanzspritze für Kreiskrankenhaus

Von

Ramona Hammes

Merken

Während Marliese die Neuwagen anmeldete oder zum TÜV fuhr, arbeitete Klaus in der Werkstatt. „Manchmal bis spät in die Nacht“, wie seine Frau sich erinnert. Für Hobbys blieb da nicht viel Zeit. „Wir sind oft mit den Kindern zum Freilichtmuseum gewandert oder mit dem Rad gefahren“, erzählt sie. Aktiv geblieben sei dagegen die Verbindung zum Kolpingwerk, und auch im Kegelclub trafen sie sich mit Freunden.

Als Urlaubsziel blieben sie meist der Schweiz treu, aber auch nach Amerika, Sri Lanka, Korsika oder Tunesien ging es. „Das war ganz toll“, schwärmt sie. Drei Enkeltöchter und einen Enkelsohn hat das Paar, mit dem im März, wenn die Karnevalszeit vorüber ist, gemeinsam gefeiert wird. In Harmonie, wie Marliese es beschreibt: „Wir verstehen uns alle. Es gibt keinen Streit, wir leben glücklich und zufrieden.“