Nach dreijähriger Corona-Pause lud die Mechernicher Verwaltungsspitze Karnevalsvereine und Tollitäten der Stadt zum närrischen Bürgermeisterempfang
Tollitätenempfang der StadtEchte Jecken schunkeln in Mechernich auch zum 1. Advent
„Weihnachten ist ja schön, aber in der Session stört et“ flachste Björn Wassong in Gestalt eines moderierenden Kobolds auf der Bühne. Von derartigen kalendarischen Problemen ließen sich die Jecken in Mechernich aber nicht wirklich abhalten.
Während all überall Tannenspitzen und Glühwein auf den Weihnachtsmärkten dufteten, schunkelten die Mechernicher Karnevalisten beim jecken Bürgermeisterempfang in der Mechernicher Barbara-Schule bei Kölsch und keinesfalls vorweihnachtlichen Klängen.
Dreigestirn aus Kommern und Prinz aus Holzheim
Nach drei Jahren Abstinenz, so Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, sei es nun an der Zeit, sich wieder einzuhaken und zu schunkeln. Spätestens, als die Domstadtbande mit rockiger Karnevalsmusik über die Bühne fegte, dachte niemand mehr an besinnliche Vorweihnachtsstimmung.
Das galt im Besonderen für die das Kommerner Dreigestirn. Jungfrau Bärbel (Thomas Bank), Bauer Marc (Schoeller) und Prinz Jan I. (Jaeck) zogen unter mannigfachem Alaaf und den schmetternden Klängen des Kommerner Tambourcorps Einigkeit mit ihrem Gefolge auf die Bühne.
Und auch Karl-Heinz Ponsen, der als Prinz Kalli I. als erst dritte Tollität des Ortes die Holzheimer Jecken mit „viel Halligalli“ regiert, hatte keine zierlichen Weihnachtselfen im Gefolge, sondern das Männerballett der Karnevalsfreunde Holzheim, in dem er selbst Mitglied ist. Mit Garde- und Showtanz-Darbietungen und dem Tanz des Solo-Mariechens Liv Lingscheidt wusste auch der Karnevalsverein Vussem den Tollitäten die Ehre zu erweisen und den Abend in der Barbaraschule zu verschönern.
Keineswegs nur zu den Überleitungen zwischen den Programmpunkten demonstrierte die Big Band der Prinzengarde Mechernich, auf welch hohem Niveau Karnevalsmusik spielt, wenn sie so gekonnt dargebracht wird.
Bei allem Trubel blieb aber auch Zeit für einen ernsteren Hinweis. Björn Wassong, im Karneval bekannt als „Ne Jeck im Rähn“, nutzte gemeinsam mit Rolf Klöcker, Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes, die Gelegenheit, daran zu erinnern, dass längst auch die Blutspende der Jecken zu den Ritualen im Mechernicher Karneval gehört.