Am Mühlenpark KommernMechernich soll endlich einen Wohnmobilhafen bekommen
Mechernich – Der Urlaub im Wohnmobil liegt weiterhin voll im Trend: Allein im vergangenen Jahr wurden bundesweit mehr als 81.000 Wohn- und Reisemobile neu zugelassen. Und von diesem Trend will künftig auch die Stadt Mechernich profitieren.
Immer mehr Wohnmobile unterwegs
Laut Kraftfahrtbundesamt stieg die Gesamtzahl der zugelassenen Wohnmobile 2021 um 13,7 Prozent – das stärkste Wachstum aller Fahrzeugklassen. Aktuell gibt es rund 700.000 zugelassene Wohn- und Reisemobile in Deutschland. Das Vorhaben, im Mechernicher Stadtgebiet einen „Wohnmobilhafen“ zu errichten, wird allerdings bereits seit einigen Jahren verfolgt.
„Wenn alles klappt wollen wir im kommenden Jahr in die Umsetzung kommen“, sagt der Mechernicher Beigeordnete Thomas Hambach. Das Vorhaben wurde in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales des Stadtrats erneut diskutiert „und wurde grundsätzlich positiv gesehen“, wie Hambach berichtet. Vor einer Entscheidung soll die Verwaltung jedoch noch Zahlen zu einer Berechnung der Wirtschaftlichkeit nachliefern.
Verzögerungen bei dem Projekt habe es gegeben, weil der beauftragte Planer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler im vergangenen Jahr selbst mit seinem Betrieb vom Hochwasser an der Ahr getroffen wurde.
Standort: Elisabethhütte an der B477
Als Standort ist das Gelände der ehemaligen Geflüchtetenunterkünfte Elisabethhütte, gegenüber der Einfahrt zum Mühlenpark an der B 477, geplant. Dort könnten laut Entwurf insgesamt 35 Stellplätze für Wohnmobile entstehen. Mit dem Rückbau der ehemaligen Asylbewerberunterkünfte sei bereits begonnen worden, teilte Hambach mit.
Die Betriebsführung soll an die Eifel-Therme-Zikkurat GmbH übertragen werden, die im Mühlenpark bereits das Bistro am Minigolfplatz betreibt.
Unterkünfte für Geflüchtete
Das Gelände an der B477 diente noch bis ins vergangene Jahr als Standort für Flüchtlingsunterkünfte. „Mittlerweile wurden die Wohncontainer, die sich zuletzt an der Elisabethhütte befanden, jedoch auf das Gelände in der Peterheide in Mechernich transportiert“, informiert Fachbereichsleiter Holger Schmitz aus dem Mechernicher Rathaus.
Aktuell sind 223 Personen in den insgesamt vier Mechernicher Unterkünften für Geflüchtete untergebracht. „Wir haben Kapazitäten für insgesamt 330 Geflüchtete“, berichtet Schmitz weiter: „Wie lange wir damit auskommen, kann aber heute keiner vorhersagen.“ (thw)
„Die Zufahrt zum Gelände soll mit einer Schrankenanlage geregelt werden, die mit einem Zahlsystem gekoppelt ist“, erläutert Hambach. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf mehr als 312.000 Euro: 177.000 Euro für Tiefbauarbeiten und rund 135.000 Euro für Abriss und Entsorgung der maroden Baracken.
Zufahrt müsste umgebaut werden
Hinzu kämen noch Kosten für die Änderung der Zufahrt zum Gelände: Die Straßenbaubehörde hat Bedenken hinsichtlich des „Linksabbiegens“ von der beziehungsweise auf die Bundesstraße angemeldet.
Auch ohne spezielle Bedarfsanalyse geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Nachfrage für einen regulären Wohnmobilstellplatz mit entsprechender Infrastruktur (Stromanschluss, Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung) im Mechernicher Stadtgebiet vorhanden ist. Denn im Gegensatz zu fast allen Nachbarkommunen gibt es am Bleiberg bislang noch keinen offiziellen Wohnmobilhafen.
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„Der Trend zum Urlaub mit dem Wohnmobil hält aber ja weiterhin an“, sagt Hambach: „Und in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist davon auszugehen, dass die Leute eher bei Fernreisen sparen und dafür öfter im Jahr kürzere Touren unternehmen.“