AboAbonnieren

So geht FastelovendWie die Vussemer der Novizin aus Hannover schlimme Ohrwürmer bescheren

Lesezeit 3 Minuten
Ute (v.l.) und Jennifer Mangold sowie Simone Kmer steckten mit ihrem Frohsinn und Enthusiasmus alle an und überreichten Blumenkränze.

Blumenkränze und Frohsinn gab's von Ute (v.l.) und Jennifer Mangold sowie Simone Kmer.  

Herrlich bunt und ganz schön blumig geht's im Zoch in Mechernich-Vussem zu. Wir zeigen die schönsten Bilder.

Ein bisschen unheimlich anmuten konnte das Geisterschiff, das bei nasskaltem Nebel durch die Vussemer Straßen glitt. Ein Glück, dass laute Musik und fröhlich umhertanzende Skifahrer, Pfadfinder, Matrosen und Gärtner dafür sorgten, dass alle wussten, dass kein Grund zur Sorge besteht, sondern in Vussem mal wieder Karneval gefeiert wird. Im Zweifel hätten die Ghostbusters rund um Max Dreßen sicherlich geholfen, die Gespenster der KG Ätzebälleg Glehn in die Flucht zu schlagen.

Mit 29 Wagen und Gruppen war der Zoch wieder sehr gut aufgestellt und bot den zahlreichen Zuschauern viel Florales. Neben einer Gruppe Gärtner waren auch eine Blumenwiese und Pusteblumen zu sehen. Sie alle stellten sich dem trüben Wetter farbenfroh entgegen.

Die Novizin aus Hannover bekommt Material und Musik

Die Blumenwiese war eine Freundesgruppe rund um Manuela Wienecke und Alexandra Zender, die vor vielen Jahren mal der Vussemer Tanzgarde angehört haben. Sie hatten in diesem Jahr einen besonderen Gast: Karnevals-Novizin Kathrin Witt-Künzel. Sie ist mit Zender befreundet und lebt in Hannover – noch nie hat sie rheinischen Karneval erlebt. „Schon seit Jahren, immer wenn Alex mir davon erzählte, dachte ich mir, dass ich mich auch so gerne mal verkleiden und mitmachen möchte“, erzählt Witt-Künzel.

In diesem Jahr hat es terminlich endlich geklappt. „Ich übe schon seit Wochen Karnevalslieder und habe schlimme Ohrwürmer“, sagt sie lachend. Damit alle das gleiche Kostüm haben, versorgten Wienecke und Zender die Novizin vorab mit Material-Paketen, schickten Videos mit Bastelanleitungen. „Das Basteln ist ja mindestens genauso schön wie im Zug mitzugehen“, so Wienecke, „auch wenn das gemeinschaftliche Basteln ihr diesmal entgangen ist“.

Das Vussemer Dreigestirn kriegt nicht genug von der Jeckerei

Beachtliche Bastelarbeiten zeigte auch wieder die Gruppe rund um Conni Luxen – diesmal als Pusteblumen. Für das Kopfteil wurden Fahrradhelme auseinandergenommen und mit einer Styropor-Halbkugel versehen, die mit weißen Federn geschmückt und mit den charakteristischen weißen Stängelchen ausgestattet wurden.

„Die haben wir alle aus PVC ausgestanzt und mit einem Heißluftföhn in die richtige Form gebracht“, erklärt Ruth Heiders: „170 Stück!“ Ebenfalls viel Zeit investiert hat Burkhardt von der KG Ätzebälleg Glehn. Er hat sich ums Geisterschiff gekümmert: Der Mast mit Ausguck, auf dem selbstverständlich ein Skelett sitzt, lässt sich per Knopfdruck absenken. So sind weder tief hängende Äste noch Straßenlaternen ein Problem.

Neben den Après-Ski-Kids der Vussemer Tanz-Chaoten, den Gärtnern aus Breitenbenden und Helden der Kindheit trieb auch Cruella de Vil ihr Unwesen. Die jüngeren Tanzgarden sorgten in flauschigen Dalmatiner-Kostümen mit ihren Trainerinnen und den älteren Tänzerinnen als bösartige Pelznärrin de Vil für viele Lacher.

Den Abschluss bildete wie üblich das Dreigestirn – in diesem Jahr alles Wiederholungstäter. Jungfrau Mischaela, Prinz Carsten und Bauer Falk waren alle schonmal als närrisches Oberhaupt unterwegs. Sie haben jedoch noch lange nicht genug. „Wir sammeln schöne Momente und überlegen, wie wir vielleicht noch einmal vier Wochen verlängern könnten“, so Prinz Carsten.