AboAbonnieren

Schau in KommernKaninchenzüchter nehmen Stellung zu Vorwürfen von Tierschützern

Lesezeit 2 Minuten
Clubmeister Daniel Bürling und Kreismeister Manfred Kaulich halten ihre Kaninchen auf dem Arm.

Clubmeister Daniel Bürling (l.) und Kreismeister Manfred Kaulich konnten sich mit einem erfolgreichen Auftritt bei der Kreisschau auf die bevorstehenden deutschen Meisterschaften vorbereiten.

In Kommern nahm eine Jury die Kaninchen unter die Lupe – und erkannten Manfred Kaulich die Kreismeisterschaft zu.

Fachmännisch begutachtete Klaus Scheuffgen die unterschiedlichen Färbungen der zahlreichen Tiere, die am Wochenende bei der Rassekaninchen-Kreismeisterschaft im Kommerner Mühlenpark vorgestellt wurden. Seinen Kommentaren zu den einzelnen Exemplaren lauschte Tochter Nadine jedoch nur mit einem Ohr, während ihre restliche Aufmerksamkeit den Reaktionen von Enkelin Luisa gewidmet war.

„Mein Vater hat früher selbst Kaninchen gezüchtet, und wir haben auch jetzt noch 27 Tiere zu Hause“, berichtete die junge Mutter. „Heute sind wir aber vor allem hier, um zu beratschlagen, welche Rasse sich nächstes Jahr am besten als Luisas erstes Haustier eignet.“

Wir sind in den letzten Jahren im Bereich Tierwohl alle deutlich sensibilisiert worden, und das ist auch gut so.
Daniel Bürling, Sprecher des Rasse-Kaninchen-Zuchtvereins R189 Mechernich-Kommern

Die knapp Einjährige solle nämlich wie die gesamte, nach wie vor landwirtschaftlich geprägte Familie früh den Umgang mit Tieren kennenlernen, stimmte Klaus Scheuffgen zu. „Alle meine Enkel haben gelernt, dass Nutztiere nicht ewig auf dem Hof bleiben und man sich auch von ihnen trennen können muss. Luisa soll aber auch ein Haustier bekommen, zu dem sie eine besondere Bindung aufbauen kann.“

Die Kaninchen wurden im Mühlenpark aber nicht nur von Besuchern in Augenschein genommen, eine Jury begutachtete die Tiere im Rahmen der Kreismeisterschaft. Und zwar im Hinblick auf den GesundheitsGesundheits- und Pflegezustand sowie das Gewicht, die Körperform und das Fell, um letztlich die Sieger der einzelnen Kategorien zu ermitteln.

Manfred Kaulich schaffte es nach oben aufs Treppchen

Am erfolgreichsten schnitt dabei der im letzten Jahr noch drittplatzierte Manfred Kaulich ab, der dieses Mal die Konkurrenz um den Titel des Kreismeisters hinter sich lassen konnte. „Man versucht, die Zucht immer weiter zu verbessern, und dieses Mal hatte ich dazu wohl auch das nötige Glück“, so Kaulich.

Aus diesem Grund liege den Züchtern das Tierwohl schon im eigenem Interesse am Herzen, betonte Daniel Bürling, Sprecher des ausrichtenden Rasse-Kaninchen-Zuchtvereins R189 Mechernich-Kommern, und kam dabei auch auf Attacken von Tierrechtsorganisationen zu sprechen. „Wir alle wollen, dass es den Kaninchen gut geht, aber einige Maßnahmen und Vorwürfe sind aus meiner Sicht völlig willkürlich.“

Bezogen auf die „Schlappohren“ der Widderkaninchen sei etwa die Anschuldigung aufgekommen, diese seien durch einen absichtlich herbeigeführten Gendefekt hervorgerufen worden. „Das konnte mit Hilfe einer Studie des Zentralverbandes deutscher Rassekaninchenzüchter jetzt aber widerlegt werden“, so Bürling.

Für einen generellen Dialog sei er dennoch dankbar. „Wir sind in den letzten Jahren im Bereich Tierwohl alle deutlich sensibilisiert worden, und das ist auch gut so. Der Austausch sollte nur auf einer für alle Seiten fairen Grundlage geführt werden.“