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GewerbesteuerMechernich nimmt 3,2 Millionen Euro mehr ein als im Vorjahr

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Die Stadt Mechernich freut sich über den Geschäftserfolg der Betriebe in den boomenden Gewerbegebieten.

Mechernich – „Wir haben im Mechernicher Stadtgebiet in den vergangenen Jahren viele mittelständische Unternehmen hinzugewinnen können, die immer für Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von 200 000 oder 300 000 Euro gut sind“, fasste Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (CDU) die sich jetzt auszahlenden Ergebnisse der Mechernicher Ansiedlungspolitik zusammen.

Allzeithoch: 13 Millionen Euro Gewerbesteuer

Der wirtschaftliche Erfolg der Gewerbetreibenden im Stadtgebiet lässt die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in diesem Jahr auf ein neues Allzeithoch klettern: Rund 13 Millionen Euro fließen nach jetzigem Stand bis zum Jahresende in die Mechernicher Stadtkasse. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von mehr als 3,2 Millionen Euro, rechnete Stefan Mannz, Teamleiter Kämmerei in der Stadtverwaltung, in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vor.

Letztlich zahle es sich aus, dass man nicht von wenigen großen Gewerbesteuerzahlern abhängig sei, sondern dass es in den boomenden Gewerbegebieten einen gesunden Branchenmix gebe, betonte Schick: „Auch die Gewinne der Betriebe aus dem Baugewerbe, von denen wir ja einige haben, haben sich nach der Flutkatastrophe noch einmal sehr positiv entwickelt.“

Steuereinnahmen sind nicht planbar

Das Problem bei den Gewerbesteuereinnahmen, darauf wies Mannz jedoch deutlich hin, ist der Umstand, dass sie schlecht planbar sind: „Trotz der aktuell sehr guten Zahlen kann man daraus keine Prognosen für die kommenden Jahre ableiten“, so der Finanzexperte der Verwaltung.

Er rechne in Zukunft aber zum Beispiel mit Gewerbesteuereinnahmen durch die in diesem Jahr eröffnete Molkerei der Firma Hochwald in Obergartzem: „Aufgrund der Genossenschaftsstruktur des Unternehmens werden die Einnahmen aber nicht so hoch ausfallen, wie man das aufgrund der Betriebsgröße vielleicht erwarten würde“, stellte Mannz im Gespräch mit dieser Zeitung klar.

„Die gestiegene Steuerkraft der Kommune wird sich jedoch negativ auf Schlüsselzuweisungen im Folgejahr auswirken“, so Mannz weiter. Auch die aktuell steigenden Zinsen werden laut seiner Prognose bereits im Haushaltsjahr 2023 zu einer deutlich steigenden Belastung für den Etat der Stadt führen.

Überschuss für Haushalt 2022 erwartet

Mit dem in der Sitzung vorgestellten Finanzbericht 2022, den Mannz in Vertretung von Kämmerer Ralf Claßen vortrug, dürfte der Verwaltungschef hingegen sehr zufrieden sein: Laut aktueller Prognose schließt die Stadt Mechernich das laufende Haushaltsjahr mit einem Überschuss von rund 535 000 Euro ab. Bei der Aufstellung des Haushalts war man zu Beginn des Jahres noch von einem Plus von „nur“43 000 Euro ausgegangen.

Neben dem starken Zuwachs bei der Gewerbesteuer gibt es auch mehr Einnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (plus 1,13 Millionen Euro). Steigende Löhne und die durch den Zuzug in die neuen Baugebiete im Stadtgebiet weiter steigende Zahl an Einwohnern im Erwerbsalter dürften in diesem Segment hingegen zu weiter steigenden Einnahmen für die Stadt führen.

Deutliche Mehrkosten für Energie

Doch nicht alle Bilanzposten entwickeln sich positiv für den Mechernicher Haushalt: Allein durch die bereits jetzt absehbaren Preiserhöhungen für Heizenergie und Strom fallen für die Stadt Mehrkosten in Höhe von rund 900 000 Euro in diesem Jahr an.

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Sorgen bereitet den Mechernicher Lokalpolitikern zusätzlich die Kursentwicklung des Schweizer Frankens, der im laufenden Jahr weiter an Wert gegenüber dem Euro eingebüßt hat. Die „Aufwendungen aus Fremdwährungsverbindlichkeiten“, wie es im Amtsdeutsch des Finanzberichts heißt, steigen in diesem Jahr um gut 1,1 Millionen Euro.

Hintergrund: Die Kosten des Rathaus-Neubaus, die in den Jahren 2008 und 2009 rund 6,9 Millionen Euro betrugen, wurden damals in Schweizer Franken finanziert. Sinkt der Wert des Frankens, steigen für die Stadt Mechernich die Kosten. „Dieses Thema wird uns in den kommenden Jahren leider noch weiter beschäftigen“, befürchtete Dr. Peter Schweikert-Wehner (SPD).