Das Kammerorchester Mainzer Musici gab ein erneut ausverkauftes Konzert im Mechernicher Ratssaal zugunsten der Communio in Christo.
BenefizkonzertMainzer Musici ließen im Mechernicher Ratssaal die Vögel zwitschern
Schon Tradition ist das alljährliche Konzert des Kammerorchesters Mainzer Musici im Ratssaal von Mechernich zum Jahresbeginn. Erneut spielten die Musiker zugunsten der Langzeitpflegeeinrichtung des Sozialwerks Communio in Christo.
Vogelgezwitscher, kläffende Hunde, ein vor sich hin dösender Schafhirte – wer wolle, könne solche pastoralen Assoziationen in der Musik von Antonio Vivaldi oder Luigi Boccherini haben, genau dazu lud Prof. Benjamin Bergmann seine Zuhörenden im Ratssaal ein. Er leitet die Mainzer Musici und stellte das knapp zweistündige Programm für das Streicher-Kammerorchester zusammen, das am Samstag in Mechernich aus elf ambitionierten Studenten und Absolventen bestand.
Mainzer Musici spielten unter anderem Vivaldi und Boccherini
Gleich zwei der vier dreisätzigen Programme aus dem „Jahreszeiten“-Zyklus von Antonio Vivaldi (1678-1741) standen dabei vor der Konzertpause im Mittelpunkt. „Der Frühling“, musikalisch eine Klammer von zwei schnelleren Sätzen mit der Tempobezeichnung „Allegro“ um einen langsameren idyllischen Mittelteil in „Largo e pianissimo sempre“, stellte für den, der es hören wollte, einen frühlingshaft-optimistischen musikalischen Aufbruch dar: Die Natur erwacht zu neuem Leben.
Noch direkter war die mögliche Assoziation bei „Das Vogelreich“ von Luigi Boccherini (1743-1805), das „ein großes Kino vor unserem inneren Auge“ ablaufen lasse, so Bergmann.
Musiker saßen mit ornithologischen Pfeifen in den Publikumsreihen
Er hat für die passende Instrumentierung der impressionistischen Gezwitscherklänge sogar einige ornithologische Pfeifen angeschafft, die die Musiker, teilweise in den Publikumsreihen sitzend, intonierten. Joseph Haydns (1732-1809) „Sinfonia Berchtolsgadensis“ und wiederum Vivaldis „Jahreszeiten“, diesmal der „Winter“, führten zur Pause des Konzerts. Solistin Jukyeong Kim hatte hier wie im ersten Stück des zweiten Programmteils, der „Poème“ von Ernest Chausson (1855-1899), Gelegenheit, ihr Können zu zeigen.
Chausson eröffnete zugleich den „romantischen Teil“ des Konzerts, wie Bergmann es ausdrückte. Es folgte ein Klassiker der Streicherliteratur mit Edward Elgars (1857-1934) „Streicherserenade op. 20“. Zum Abschluss ertönte die schmissige „Pizzicato-Polka“ von Johann Strauß Vater (1804-1849). Und als Zugabe erklang ein munteres „Irish Fiddle“.
Das Kammerkonzert fand erneut als Benefizveranstaltung für die Langzeitpflegeeinrichtung der Communio in Christo in Mechernich statt. In der Fachabteilung des Sozialwerkes leben mehr als 100 schwerstpflegebedürftige und zum Teil noch sehr junge Menschen, wie Geschäftsführer Norbert Arnold berichtete. Wie die Einrichtung selbst sind auch sie auf öffentliche Wahrnehmung und Unterstützung angewiesen. Ihren Teil der nötigen Lobbyarbeit leisteten die Mainzer Musici mit ihrem ausverkauften Konzert vor einem dankbaren Publikum.