Neues BaugebietStadt Mechernich hat vorgesehene Fläche in Lorbach gekauft
Mechernich-Lorbach – Die Stadt Mechernich hat eine Fläche in Lorbach gekauft und will dort perspektivisch ein Baugebiet entwickeln. Das bestätigte Stadtplaner Thomas Schiefer auf Nachfrage dieser Zeitung.
Konkret geht es um einen Teil der Fläche Ober dem Zwergsen Morgen, neben der Kallmuther Straße. Es ginge der Stadt dabei nicht nur darum, mehr Bauland zu schaffen, sondern auch dämpfend auf die Preise am Immobilienmarkt einzuwirken, berichtete Schiefer. Wann das Baugebiet komme, sei allerdings noch unklar.
Nicht im Sinne des Hochwasserschutzes
Heribert Buchkremer wohnt seit 22 Jahren in Lorbach und steht dem Plan der Stadt skeptisch gegenüber. Als er erfuhr, dass diese die Fläche gekauft hatte, wandt er sich mit seinen Bedenken an die Fraktionen im Stadtrat und diese Zeitung. In einer Zeit in der ständig vom Klimawandel geredet werde, gehe die Stadt Mechernich hin und versiegele noch mehr Flächen, kritisiert er das Vorhaben. Das sei auch im Sinne des Hochwasserschutzes nicht gerade förderlich.
Die Bedenken kann Schiefer grundsätzlich nachvollziehen. Klar sei es ökologisch gesehen besser, nichts mehr zu bauen. Aber die Stadt müsse auch für genügend Wohnraum sorgen und die Nachfrage nach Bauland sei ungebrochen hoch. Aktuell habe die Stadt Mechernich 460 Anfragen nach Baugrundstücken auf dem Tisch liegen.
Baugebiete sollen ökologisch vertretbar gestaltet werden
Und den jungen Menschen heute das zu verwehren, was vor 20 Jahren noch allen möglich war, sei auch nicht fair. Man werde sich bemühen, dass neue Baugebiet möglichst ökologisch vertretbar zu gestalten. Auch der Hochwasserschutz werde definitiv mit einbezogen. Ebenso die Bürger. „Ich bin immer offen für konstruktive Kritik“, so Schiefer. Oft hätten Anwohner Ideen, die man selber nicht hatte.
Er wehre sich aber gegen Kritiker, die aus Angst, ihnen werde die schöne Aussicht verbaut, Sturm liefen. „Das ist überhaupt nicht mein Hintergrund“, betont Buchkremer. Geografisch sei er von dem neuen Baugebiet gar nicht betroffen. Ihm gehe es wirklich um die ökologischen und klimabedenklichen Aspekte. Hinzu komme, dass es in Lorbach nichts gebe außer Wohngebiet.
Anpassung der Infrastruktur ist erwünscht
Die Folge: „Jede Nase hat ein Auto.“ Er wünsche sich, dass bei neuen Baugebieten deshalb auch überlegt werde, wie man die Infrastruktur entsprechend anpassen könne.
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Eigentlich seien nicht die jungen Leute das Problem, die für ihre Familien ein Zuhause suchten, so Buchkremer. Viel mehr brauche es Alternativen für ältere Menschen, bei denen die Kinder aus dem Haus seien. Diese lebten oft in viel zu großen Häusern mit viel zu viel Platz. Mehrgenerationenhäuser seien da eine Alternative.