Wandel in MechernichFitnessstudio eröffnet – Leerstände bereiten dennoch Sorgen
Mechernich – Es ist wohl der bekannteste Leerstand der Stadt: Der ehemalige Burger King am Georges-Girard-Ring. Seit November 2010 steht das Gebäude bereits leer. Doch nun soll es für den Bau, der sich in Privateigentum befindet, einen neuen Mieter geben. Die Eigentümerin habe ihm bestätigt, dass das Gebäude seit Anfang des Jahres vermietet sei, erklärt Wirtschaftsförderer Peter Dierichsweiler von der Stadtverwaltung auf Nachfrage.
Historie
Im Sommer 2008 eröffnete der Burger King in direkter Nähe zur A1 in Mechernich. „Fast Food gehört zu unserer Gesellschaft“, sagte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick während der Eröffnungsfeierlichkeiten.
Das Schnellrestaurant bot Platz für 65 Gäste, hatte einen Drive-in-Schalter und 25 Parkplätze. Zusammen mit dem benachbarten Entertainmentcenter kostete es 2,7 Millionen Euro.
Schon zwei Jahre später war es wieder geschlossen. Der Konzern Burger King kündigte den Franchisevertrag zum 10. November 2010. Damit reagierte er auf den Verdacht der Insolvenzverschleppung gegen den Franchisenehmer. Die Betreiberfirma meldete schließlich Ende 2010 Insolvenz an. (jre)
Nur: Zu sehen sei davon noch nichts. Auch beim Ordnungsamt sei noch nichts angemeldet worden, so Dierichsweiler. Der Leerstand sei bereits berühmt berüchtigt, sogar die Bildzeitung habe schon darüber geschrieben, erzählt der Wirtschaftsförderer. Noch Jahre nach der Schließung habe der leuchtende Werbepylon über Mechernich aufgeragt und Hungrige von der Autobahn gelockt, die dann vor geschlossener Tür standen. Immerhin der ist inzwischen abgebaut.
Weiterer Leerstand bereitet Sorgen
In unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Burger King bereitete in den vergangenen Monaten noch ein weiterer Leerstand der Stadt Sorgen: Das Autohaus Schoddel-Timm. Das habe bereits zwei Jahre leer gestanden, berichtet Dierichsweiler. Doch damit ist nun Schluss. Wer in diesen Tagen von der Autobahn nach Mechernich einfährt, sieht schnell, dass dort wieder Leben herrscht. Ende November hat auf dem Gelände ein zweistöckiges Fitnessstudio eröffnet. „Da sind wir auch froh drum“, sagt Dierichsweiler.
Das Fitnessstudio gehört zu der Kette Clever Fit. Mehr als 400 Studios gibt es davon bereits in Deutschland. Auf 1100 Quadratmetern erstreckt sich die Trainingsfläche in Mechernich. Betreiber ist Willi Bornstein, der bereits ein Fitnessstudio in Kreuzau eröffnet hat. Seiner Meinung nach habe die Stadt Mechernich auf so ein Angebot gewartet. Bereits in den ersten Wochen sei das Studio gut gefüllt. Am Tag der Eröffnungsfeier habe er 50 Anmeldung erhalten, in der ersten Woche seien es rund 600 gewesen. „Die Resonanz zeigt uns, dass so ein Fitnessstudio hier gefehlt hat“, so Bornschein. Er ist zuversichtlich, dass das Studio lange Zeit Bestand haben wird.
„Mittlerweile eine Farce“
Beim ehemaligen Burger King ist indes noch nicht viel von einem neuen Mieter zu sehen, lediglich die großen Logos wurden entfernt. Ansonsten sieht das Gebäude noch aus wie vor neun Jahren: In einem Fenster klebt noch ein Schriftzug der Fast-Food-Kette, im Innenraum stehen die roten Stühle auf den Tischen und ein Wagen für Tablets ist zu erkennen.
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An der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift:„Aus technischen Gründen bleibt das Restaurant heute geschlossen“. Das hing dort schon im Dezember 2010. Peter Dierichsweiler fällt es schwer, für die Situation Verständnis aufzubringen. „Das ist mittlerweile eine Farce“, seufzt er. Die Eigentümerin selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.