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Förderantrag überraschend bewilligtGlehn bekommt ein neues Dorfgemeinschaftshaus

Lesezeit 3 Minuten

Hier soll das neue Dorfgemeinschaftshaus gebaut werden: Ortsvorsteher Karl-Heinz Seeliger (v.l.), Birgit Braun-Näger und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick begutachten die Wiese hinter dem Sportplatz.

  1. Eigentlich rechnete kein Glehner mehr damit, dass es doch noch was mit einem neuen Dorfgemeinschaftshaus wird.
  2. Das Vorhaben und der damit verbundene Antrag war nämlich schon zweimal abgelehnt worden.
  3. Doch jetzt die überraschende Nachricht: Das Land NRW hat im Nachrückverfahren für die Städtebeförderung das Konzept doch noch mit aufgenommen.

Mechernich-Glehn – Plötzlich ging es dann doch: Das Land NRW hat im Nachrückverfahren für die diesjährige Städtebauförderung doch noch das Konzept für ein neues Dorfgemeinschaftshaus in Glehn aufgenommen. Die Glehner hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben, denn ihr Vorhaben war bereits zweimal abgewiesen worden.

Entscheidend für die Zulassung im Nachrückverfahren seien vermutlich die bereits ausgereiften Pläne für das Haus sowie die Tatsache gewesen, dass das Grundstück für den Bau bereits der Stadt gehöre, berichtet Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (CDU). Er steht mit Ortsvorsteher Karl-Heinz Seeliger und Birgit Braun-Näger vom Ortskartell auf der Wiese hinter dem Sportplatz. Dort soll das Dorfgemeinschaftshaus gebaut werden.

Haus ist nicht nur für Glehn

Ein modernes, nachhaltiges Gebäude soll entstehen, mit Flachdach und viel Holz. Die Pläne dafür haben die Glehner mit Stadtplaner Thomas Schiefer entwickelt. Barrierefrei soll es auch sein. „Das ist gerade auch mit Blick auf den demografischen Wandel wichtig“, sagt Braun-Näger. Innen soll es einen Thekenbereich geben, eine Küche, eine Bühne und einen Kühlraum. Wenn alles fertig ist sollen bis zu 200 Leute hinein passen. 900.000 Euro kostet das Ganze. Ohne Förderung sei das überhaupt nicht zu schaffen, sind sich Ortsvorsteher und Bürgermeister einig. Das Land übernimmt 90 Prozent der Kosten. Doch es bleibt immer noch ein Eigenanteil von 90.000 Euro, den die Glehner stemmen müssen.

Allerdings nicht alleine. Ein wichtiger Punkt des neuen Konzepts sei, dass das Haus zwar in Glehn stehe, aber nicht nur für Glehn gedacht sei, betont Schick. Es solle den Raum von Voißel bis Eicks abdecken und werde daher für rund 2500 Einwohner gebaut.

Baustart unklar

Die anderen Ortschaften müssen dann bei der Erbringung des Eigenanteils mit ran. „Aber das prägt ja den Mechernicher Wilden Westen, dieses Gemeinschaftsgefühl“, sagt Braun-Näger. Als nächstes werde daher ein Trägerverein gegründet, in dem alle Ortschaften vertreten sein sollen. Schick ist es wichtig, das nun unter den Mechernicher Ortsteilen keine Neid-Diskussion entsteht. Glehn bekomme dieses Dorfgemeinschaftshaus, weil der Ort und sein Vereinsleben nach der Schließung der Gaststätte im Dorf vor zwei Jahren vor dem Nichts gestanden habe. Dennoch sehe die Stadt, dass viele der existierenden Dorfgemeinschaftshäuser veraltet und oft zu klein seien. In den nächsten Jahren stehen daher Firmenich, Bergheim oder auch Breitenbenden auf dem Plan, so der Bürgermeister. Weil es aber schlichtweg zu teuer sei, in jedes Dorf einen Saal für 200 Leute zu stellen, soll das Konzept aus Glehn – ein Dorfgemeinschaftshaus für mehrere Orte – auch in anderen Orten angewendet werden.

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Wann in Glehn die Bagger anrollen werden, ist noch nicht klar. Gedanken, wie sie ihren Eigenanteil leisten wollen, haben sich die Anwohner aber schon gemacht, berichtet Braun-Näger. So könnten sie etwa das Anlegen eines Parkplatz übernehmen.