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Nahverkehr-Ausbau in MechernichNeuer Kleinbus und neue Haltestellen

Lesezeit 4 Minuten

Zur Vorstellung des neuen Kleinbusses und der Erweiterung der Linie 808 kamen einige Vertreter von Kreis und Stadt.

Mechernich – Mit dem Sommerfahrplan ab der kommenden Woche (14. Juni) erweitert die Stadt Mechernich ihr ÖPNV-Angebot. Konkret geht es dabei um die Buslinie 808, die zwischen Euskirchen und Mechernich fährt. Künftig sollen auch die Neubaugebiete Kommern-Süd und Mechernich-Nord daran angebunden werden. Zusätzlich soll ein Kleinbus von Schaven bis zum Mechernicher Bahnhof eingesetzt werden. Dieser soll in Kommern und Kommern-Süd noch weitere Haltstellen anfahren. Der Kleinbus soll immer zwischen den stündlichen Fahrten des großen Busses verkehren.

So werden die Wohngebiete Kommern, Kommern-Süd und Mechernich-Nord künftig im Halbstundentakt an den Bahnhof in Mechernich angebunden, sagte Achim Blindert, der zuständige Geschäftsbereichsleiter der Kreisverwaltung Euskirchen bei der Vorstellung des neuen Busses und Fahrplans am Montagmorgen.

Kostenpunkt: 90.000 Euro

Rund 90.000 Euro kostet die Stadt Mechernich dieses neue Angebot. Doch das sei man gerne auszugeben gewillt, sagte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Die Stadt Mechernich wachse nach wie vor, und da sei es eine Aufgabe der Verwaltung, „dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur stimmt“. Neben Kitas und Schulen zähle dazu auch die verkehrstechnische Anbindung. Zudem sei es wichtig, die Kaufkraft aus den Wohngebieten in der Stadt zu halten. Auch dafür sei die neue Busanbindung wichtig. Zudem wolle die Stadt damit gerade für Pendler eine Möglichkeit bieten, weniger mit dem Auto zu fahren.

Ausbau der Erdgas-Busflotte stockt

Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) setze künftig auf alternative Antriebe, sagte Paul Floss von der Euskirchener Niederlassung. Deshalb solle auch der neue Kleinbus der Linie 808 in Zukunft mit Bio-Erdgas fahren. Leider verzögere sich zurzeit der Ausbau der Erdgas-Busflotte aufgrund der Corona-Pandemie, sagte Floss weiter.

Der große Bus der Linie 808 fährt ab dem 14. Juni zusätzlich die Haltestellen Andersenweg und Hermann-Bank-Straße in Kommern, Kreisel in Kommern-Süd sowie Am Schwarzen Baum und Dietrich-Bonhoeffer-Straße in Mechernich-Nord an. Der Halt am Mechernicher Weg in Kommern entfällt künftig. Auch die Fahrpläne der Linien 809, 811 und 888 verändern sich. Weitere Informationen gibt es in den Fahrplänen und im Internet. (jre)

www.rvk.de

Das sei aus zwei Gründen wünschenswert, fuhr Schick fort. Zum einen gebe es in der Mechernicher Innenstadt immer wieder Probleme mit zu viel Verkehr, zum anderen profitiere das Klima davon, wenn mehr Menschen ihr Auto stehen ließen. Er hoffe daher, dass das Angebot gut angenommen werde. „Die Nachfrage kann nur kommen, wenn das Angebot stimmt“, sagte Paul Floss, Leiter der Euskirchener Niederlassung der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK). Die Erweiterung der Linie 808 sei der richtige Schritt. Sie bringe mehr Anbindung an die Schiene, und der Kleinbus sei gerade auch für Ältere ein tolles Angebot. Denn mit dem Kleinbus könnten nun auch Straßen angefahren werden, die der große Bus nicht passieren könne. Neben mehr Anbindung wolle man mit dem neuen Fahrplan auch das Anschluss-Problem der Linie 808 lösen, erklärte Mareike Keil. Sie ist beim Kreis für den ÖPNV zuständig. Bisher sei die Linie sehr verspätungsanfällig. Zwar fahre sie pünktlich und ideal an den Bahnverkehr in Euskirchen angepasst los, doch bis Mechernich reiche die angegebene Fahrtzeit nicht aus. Oft komme es vor, dass die Fahrgäste bei Ankunft in Mechernich, „die Bahn zwar noch sehen, aber nicht nutzen können“, berichtete sie. Deshalb sei nun ein Fahrpuffer eingebaut werden. Mit den neuen Haltestellen führe das allerdings nun zu Wartezeiten am Mechernicher Bahnhof von 14 bis 20 Minuten bis zum nächsten Zug. Das erscheine dem ein oder anderen eventuell zu lang, sei aber sicherlich besser, als die Bahn ganz knapp zu verpassen, sagte Keil.

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Die erweiterte Linie 808 ist als Pilotprojekt zunächst auf zwei Jahre angelegt. In diesem Zeitraum wird überprüft, wo noch Schwachstellen sind und ob das Angebot überhaupt angenommen wird. „Für mich ist das im Prinzip, wenn es gut funktioniert, nur der erste Schritt“, sagte Bürgermeister Schick. Danach solle der Radius noch erweitert werden, um auch das ÖPNV-Angebot in weiteren Teilen des Stadtgebiets zu verbessern.