Bisher fuhr der Hüpper nur in Stadtteilen mit schlechter ÖPNV-Anbindung. 4000 virtuelle Haltestellen müssen ins System eingepflegt werden.
Start im FebruarDarum ersetzt der Hürther Hüpper das Anrufsammeltaxi erst mit Verspätung
Zum Jahreswechsel sollte der Hürther Hüpper das Anrufsammeltaxi im gesamten Stadtgebiet ablösen. Auch auf den Fahrplänen wurde das Kürzel „AST“ schon durch „Hü“ ersetzt. Doch wer außerhalb von Stotzheim, Sielsdorf und Knapsack mit der Hüpper-App auf dem Smartphone eine Fahrt buchen wollte, der bekam bis jetzt nur Fehlermeldungen angezeigt. Das Angebot startet erst mit Verspätung, räumt Jürgen Wiethüchter, Mobilitätschef bei den Stadtwerken, auf Nachfrage ein.
In den Stadtteilen mit schlechter oder ganz ohne Stadtbus-Anbindung fährt der Hüpper schon seit Oktober 2021 ohne feste Linienwege. Rund um die Uhr können Fahrgäste dort eine Fahrt buchen, und das zum normalen VRS-Tarif. Am Computer werden Fahrgemeinschaften zusammengestellt, die Wartezeit beträgt höchstens 30 Minuten. Laut Wiethüchter ist der Hüpper ein Erfolgsmodell: In drei Jahren sind über 54.000 Passagiere eingestiegen.
Hürth: Die London-Taxis wurden ausgemustert
Während der Betriebszeiten des Stadtbusses wird der Bestellverkehr vom Regionalverkehr Köln (RVK) mit eigenen Autos abgewickelt. Zunächst waren das die auffälligen „London-Taxis“ – drei Hybridfahrzeuge des britischen Herstellers LEVC. Inzwischen wurden sie durch vollelektrische Großraumlimousinen, Typ Mercedes EQV, abgelöst.
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Außerhalb der Betriebszeiten des Stadtbusses abends und am Wochenende übernimmt ein Taxiunternehmen die Fahrten. So lief das bislang auch beim AST, das nun zum Hüpper umgeflaggt wird. Neben der komfortablen Buchung über die App gibt es für die Fahrgäste einen weiteren Vorteil: Sie sparen sich im Hüpper den bislang fälligen Zuschlag für das Anrufsammeltaxi. Wer eine Dauerkarte wie das Deutschlandticket hat, für den kostet die Fahrt nichts extra.
Stadtwerke Hürth rechnen mit 400.000 Euro Betriebskosten
Die Stadt dagegen lässt sich das Angebot etwas kosten. Bereits im November 2023 hat der Verwaltungsrat der Stadtwerke beschlossen, den Hüpper nach Auslaufen der Landesförderung, die bis Ende 2024 bei 75 Prozent der Betriebskosten lag, auf eigene Rechnung fortzuführen und auf ganz Hürth auszudehnen. Die jährlichen Kosten wurden damals auf 530.000 Euro beziffert, dagegen gerechnet wurden künftig wegfallende Kosten für das AST von rund 130.000 Euro.
Dass die Ablösung des AST nicht pünktlich geklappt hat, erklärte Mobilitätschef Wiethüchter zunächst mit der noch ausstehenden Liniengenehmigung durch die Bezirksregierung. Die liegt inzwischen vor, so dass der Hüpper am 1. Februar starten kann. Bis dahin hat der IT-Dienstleister noch viel zu tun. „4000 virtuelle Haltestellen müssen in das System übertragen werden“, erklärt Wiethüchter. Denn direkt von Haustür zur Haustür darf der Hüpper im Linienverkehr nicht fahren.