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Ohne ZuschlagDer Hüpper fährt ab Februar nachts in ganz Hürth und löst das Sammeltaxi ab

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt zwei weiße Mercedes-Vans mit dem Hüpper-Logo auf den Türen.

Die Hüpper-Autos, Typ Mercedes EQV, sind nur zu den Betriebszeiten des Stadtbusses unterwegs. Danach übernimmt ein Taxiunternehmen.

In drei Stadtteilen fährt der Hüpper schon rund um die Uhr. Jetzt weiten die Stadtwerke Hürth das Nahverkehrsangebot aus. So funktioniert es.

In drei Stadtteilen mit schlechter Nahverkehrsanbindung fährt der Hüpper bereits seit mehr als drei Jahren. Nun wird das Einsatzgebiet deutlich ausgeweitet. Ab Samstag (1. Februar) löst der Hüpper im ganzen Stadtgebiet das Anrufsammeltaxi (AST) ab, das bislang außerhalb der Betriebszeiten des Stadtbusses fährt. Und so funktioniert das Nahverkehrsangebot auf Bestellung.

Was ist der Hüpper?

Der Hüpper ist ein sogenannter On-Demand-Verkehr, das bedeutet, er fährt auf Anforderung. Eingesetzt wird er seit Herbst 2021 rund um die Uhr in drei Stadtteilen, die mit dem Stadtbus schlecht oder gar nicht erreichbar sind: Stotzheim, Sielsdorf und Knapsack. Fahrgäste können innerhalb und zwischen diesen Stadtteilen fahren, aber auch zentrale Punkte wie den Busbahnhof in Hürth-Mitte, den Bahnhof in Kalscheuren und die Stadtbahnlinie 18 (außer Kiebitzweg) ansteuern.

Wie funktioniert der Hüpper?

Der Hüpper fährt unabhängig von festen Fahrplänen und Linienwegen. Fahrten können mit einer App auf dem Smartphone gebucht werden. Während der Öffnungszeiten des Stadtwerke-Servicecenters im Hürth-Park (montags bis freitags 9.30 bis 20 Uhr, samstags bis 16 Uhr) ist auch eine telefonische Buchung unter 02233/9753997 möglich. Die Fahrtwünsche werden dann gebündelt und sinnvolle Fahrgemeinschaften zusammengestellt. Die Wartezeit auf den Hüpper soll höchstens 30 Minuten betragen, versprechen die Stadtwerke.

Wer fährt den Hüpper?

Tagsüber setzt der Regionalverkehr Köln (RVK), der im Auftrag der Stadtwerke auch den Stadtbus fährt, spezielle Fahrzeuge ein. Das waren zuerst die drei auffälligen weißen „London-Taxis“ des britischen Herstellers LEVC. Inzwischen sind die Hybrid-Autos durch drei vollelektrische Großraumlimousinen des Typs Mercedes EQV abgelöst worden. Sie sollen zuverlässiger sein und bieten mehr Platz und Barrierefreiheit. Außerhalb der Betriebszeiten des Stadtbusses fährt ein Taxiunternehmen mit seinen eigenen Autos.

Hürth: Die Fahrten im Hüpper werden mit einer Smartphone-App gebucht

Was kostet die Fahrt im Hüpper?

Wer den Hüpper nutzen möchte, zahlt den normalen Nahverkehrstarif des VRS, der auch im Stadtbus gilt. Ein Zuschlag wird nicht erhoben. Wer eine Monatskarte oder das Deutschlandticket hat, zahlt nichts extra.

Was ändert sich jetzt?

Der Hüpper löst ab 1. Februar auch das bisherige Anrufsammeltaxi ab. Das bedeutet, dass er montags bis freitags zwischen 22 und 5 Uhr, samstags von 20 bis 5 Uhr und sonntags ganztägig im gesamten Stadtgebiet gebucht werden kann. Ausnahmen sind Heiligabend und Silvester. Für die Fahrgäste hat das den Vorteil, dass der bisherige AST-Zuschlag wegfällt. Allerdings muss die Fahrt jetzt per App gebucht werden. In Stotzheim, Sielsdorf und Knapsack fährt der Hüpper wie bisher schon rund um die Uhr.

Fährt der Hüpper von bestimmten Haltestellen ab?

Ja und nein. Um den Taxiunternehmen nicht in die Quere zu kommen, darf der Hüpper als Linienverkehrsangebot Fahrgäste nicht direkt von Haustür zu Haustür befördern. Er steuert aber neben den regulären auch virtuelle Haltestellen an. Das sind im System hinterlegte Adressen, die man im Stadtbild nicht unmittelbar sieht, deren Standorte aber vor Buchung der Fahrt online angezeigt werden. Dadurch stehen den Fahrgästen über 4000 Abhol- und Zielpunkte zur Verfügung, so dass der Weg nie weit ist.

Wer trägt die Betriebskosten?

In der Pilotphase bis Ende 2024 lagen die Betriebskosten laut Stadtwerken bei rund 440.000 Euro im Jahr. 75 Prozent davon zahlte das Land. Die Stadtwerke führen das Angebot nach einem Beschluss des Verwaltungsrats jetzt auf eigene Rechnung fort und weiten es aus. Sie kalkulieren durch die Ausdehnung auf das ganze Stadtgebiet mit 530.000 Euro im Jahr. Dagegen gerechnet werden 130.000 Euro, die an Kosten für das bisherige AST wegfallen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Stadtbusses.