In Wachendorf kam es am Kirmes-Wochenende zu zwei unschönen Zwischenfällen - auch die Kriminalpolizei Euskirchen war vor Ort.
Sachbeschädigung, BrandstiftungWarum nach der Kirmes in Wachendorf Katerstimmung herrscht
Die diesjährige Dorfkirmes dürften einige Wachendorfer in schlechter Erinnerung behalten: Als bekannt wurde, dass eine rund 100 Jahre alte Fahne, die traditionell bei festlichen Anlässen am Kriegerdenkmal in der Dorfmitte gehisst wird, entwendet worden war, glaubten viele zunächst an einen ganz normalen „Dummejungenstreich“, wie er zur Kirmes überall vorkommen kann.
„Einen Tag später war die Fahne zwar wieder da“, sagt Ortsbürgermeister Christof Jansen: „Als wir dann aber festgestellt haben, dass aus der Fahne ein etwa 15 mal 40 Zentimeter langer Streifen herausgeschnitten worden war, war die Empörung in Dorf groß.“ Auch Bernd Abel, Vorsitzender des Ortskartells, kann nicht verstehen, warum der oder die Täter sich an der historischen Fahne ausgelassen haben.
Kripo ermittelt wegen versuchter Brandstiftung in Wachendorf
„Die Fahne ist etwa so alt wie das Kriegerdenkmal, dass in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in der Ortsmitte errichtet worden ist“, weiß der Handwerker, der nur wenige Meter vom „Tatort“ entfernt wohnt.
Ortsbürgermeister Jansen will die Sache unterdessen nicht auf sich beruhen lassen: „Dass es während der Kirmes zu nächtlicher Zeit schon mal zu kleineren Streichen im Dorf kommt, gehört ja irgendwie dazu“, sagt Jansen: „Diese Sachbeschädigung geht allerdings zu weit.“
Wachendorfer Traditions-Fahne soll restauriert werden
Zumal es nicht der einzige Vorfall während der Kirmes war: In der Nacht nach dem Fahnenklau kam es an einem landwirtschaftlichen Gebäude in Wachendorf zu einer versuchten Brandstiftung. „Wir wissen nicht, ob da ein Zusammenhang besteht“, so der Ortsbürgermeister: „Aber die Kripo nimmt diesen Fall sehr ernst.“
Sollten sich der oder die Täter melden, die die Fahne zerschnitten haben, setzt Jansen auf ein klärendes Gespräch: „Wir haben eine starke Dorfgemeinschaft und wollen ein gutes Miteinander. Deshalb ist uns sehr daran gelegen, mit allen gut klarzukommen.“
Die Fahne soll unterdessen wieder fachgerecht repariert werden. „Wir haben Kontakt zu einem Kloster am Niederrhein aufgenommen, wo man sich mit der Restauration historischer Textilien auskennt“, berichtet Jansen.