MechernichNach Widerstand von Bürgern bleibt Antweiler Spielplatz und Treffpunkt
Mechernich-Antweiler – Der Spielplatz an der Kreuzweingartener Straße ist nicht einfach nur ein Spielplatz. Für die 800 Menschen in Antweiler ist er ein wichtiger Treffpunkt, der historische Kern des Ortes. Und fast hätten sie ihren Treffpunkt verloren. Weil die Stadt Mechernich zu hohe Bleiwerte im Boden festgestellt hatte, sollte der Spielplatz verlegt werden. Dagegen haben sich die Bewohner von Antweiler mit einem Bürgerantrag erfolgreich gewehrt.
Bürgerinitiative will Ausbau zu Treffpunkt für Groß und Klein
„Wir freuen uns darüber, dass die Stadt diesen Weg mit uns gehen will“, sagt Dirk Eschweiler von der Spielplatz-Bürgerinitiative. Dafür habe sich der ganze Ort eingesetzt, wofür er wirklich dankbar sei. Etwa 320 Haushalte hatten sich an der Unterschriftenliste der Initiative beteiligt. Und 350 Haushalte gibt es in Antweiler insgesamt.
Doch die Initiative will nicht nur den Spielplatz erhalten. Nach seiner Sanierung soll er Dorfplatz und Treffpunkt für Kinder gleichzeitig sein. Auf einem Privatgrundstück neben dem Spielplatz stehen derzeit Holzbänke, historischer Dorfstein und der Maibaum des Junggesellenvereins. Geht es nach dem Willen der Initiative, soll alles demnächst auf den Spielplatz versetzt werden.
Die Pläne der Bürgerinitiative an der Kreuzweingartener Straße
Treffpunkt für alle: Den jetzigen, 1100 Quadratmeter großen Spielplatz will die Bürgerinitiative in zwei kleinere Flächen aufteilen. Auf 500 Quadratmetern soll der bleibelastete Boden ausgetauscht werden und ein neuer Spielplatz entstehen. Die restlichen 600 Quadratmeter sind für einen Dorfplatz vorgesehen.
Für das Maifest sei der Platz perfekt, sagt Dennis Küpper vom Junggesellenverein. „Die Anwohner kennen uns und akzeptieren unser Fest.“ Einen neuen Standort zu finden, sei nicht einfach.
Auch Finanzielles spricht aus Sicht der Initiative für die Doppelnutzung. In der Begründung des Antrags heißt es: Die Kosten für die Sanierung sinken um 60 Prozent. Statt 80 000 würden nur 36 000 Euro anfallen. Denn der Boden des Dorfplatzes müsste nicht ausgetauscht werden. (maf)
Schon im Dezember arbeitete die Verwaltung an Plänen für Antweiler. Die bleibelastete Fläche sollte saniert und der Spielplatz in die Nähe des Bolzplatzes verlegt werden. Im Februar stand das Thema dann auf der Tagesordnung im Planungsausschuss.
Verlegung an Ortsrand für Eltern keine Alternative
Für die Bürger blieb kaum Zeit zu reagieren. Christine Buderath und die Müttervereinigung mussten schnell handeln: „Jedes einzelne Mitglied im Ausschuss“ hätten sie angeschrieben und informiert, sagt Buderath. Der Spielplatz wurde vorerst von der Tagesordnung genommen. Die Bürgerinitiative bereitete den Antrag vor.
Buderath ist froh, dass der Spielplatz bleibt, wo er ist. „Hier können wir die Kinder auch mal unbeaufsichtigt rennen lassen“, sagt sie. Würde der Spielplatz hingegen an den Ortsrand verlegt, müsse man sie immer im Auge behalten. „Alternativen haben wir leider keine.“ Einen weiteren – deutlich kleineren – Spielplatz gibt es auf der anderen Seite des Ortes. Einen anderen an der alten Schule darf die Öffentlichkeit von 8 bis 16 Uhr nicht nutzen, weil die AWO dort das Hausrecht hat.
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Nur ein kleines Detail in der Beschlussvorlage der Verwaltung stört die Antweilerer noch. Der Spielplatz solle „in verkleinerten Abmessungen“ erhalten werden, steht dort. Gemeint sein könnte, dass neben Spielplatz auch ein Dorfplatz entsteht.
Aber Ortsvorsteher Horst Sielaff befürchtet: Die Formulierung ist missverständlich. „Es muss klargestellt werden, was mit verkleinerten Abmessungen gemeint ist“, sagt er. Sonst wisse in zwei Jahren – wenn saniert wird – niemand mehr, was das bedeute.
Ihr Anliegen wollen die Antweilerer am nächsten Dienstag im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vortragen. Der Ausschuss findet um 17 Uhr in der Bürgerhalle Kommern statt.