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Jeck am BleibergMechernicher Narren feiern sich und den neuen Zugweg

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Das Sozialwerk Communio in Christo stellte eine der teilnehmerstärksten Fußgruppen des Mechernicher Tulpensonntagszugs.

Das Sozialwerk Communio in Christo stellte eine der teilnehmerstärksten Fußgruppen des Mechernicher Tulpensonntagszugs.

So viel Spaß der Zug auch machte, Zugleiter Thomas Tampier würde sich über mehr teilnehmende Gruppen in Mechernich durchaus freuen.

Jede Menge Tradition, aber auch einige vielversprechende Neuerungen – das hat in diesem Jahr den Mechernicher Tulpensonntagszug ausgemacht. Fangen wir mit der wichtigsten Änderung an: Zugleiter Thomas Tampier hat, nachdem es zuletzt immer mal wieder deutliche Besucherlücken am Wegesrand gegeben hatte, den Zugweg optimiert.

„Das hat sich auf jeden Fall voll ausgezahlt“, sagt schon während des Zugs Silke Kratz, die vom Komiteewagen der Prinzengarde einen guten Überblick hat: „Das macht richtig Spaß, so viele begeisterte Jecke zu sehen“, freut sich die Vollblut-Karnevalistin. Aber natürlich hat auch das zumindest zeitweise sonnige Wetter seinen Anteil an der beachtlichen Zuschauerkulisse.

Nach wie vor ausbaufähig scheint hingegen die Zahl der aktiven Zugteilnehmer in Mechernich. „Zumindest, was die Zahl der Gruppen angeht“, so Zugleiter Tampier: „Da sind wir auf dem bescheidenen Niveau des Vorjahres.“ Die fast schon verzweifelten Aufrufe ans jecke Volk, sich mit einem Wagen oder einer Fußgruppe am Zoch zu beteiligen, fielen immerhin bei einigen Mechernichern auf fruchtbaren Boden.

Zum Beispiel bei Helmut Buchner, der sich ein Schnappviech gebaut hat, um im Zug mitzugehen. „Das Schnappviech stammt aus der alemannischen Fastnacht“, erklärt Buchner, was es mit der an ein schwarzes Krokodil erinnernden Figur auf sich hat. Ebenfalls als „Ein-Mann-Gruppe“ ist Pfarrer Erik Pühringer dabei, der auf seinem Motto-Bollerwagen über leere Kirchenbänke klagt.

Ansgar Richartz setzt als „Mann mit dem Blömche“ Tradition fort

Aus Tradition sind die Clowns des Festausschuss Mechernicher Karneval bereits seit den 60er- Jahren im Zoch dabei. Und auch Ansgar Richartz führt eine Familientradition fort, wenn er im Zug mitgeht: „Schon mein Vater Bernd war als der ‚Mann mit dem Blömche‘ in Mechernich bekannt, das will ich so lange es geht fortsetzen“, sagt Richartz, der zu seinem geschminkten Clownsgesicht einen Frack und weiße Handschuhe trägt.

Mit Nachwuchssorgen hat hingegen ganz offensichtlich die Bigband der Mechernicher Prinzengarde zu kämpfen, die in diesem Jahr nur mit einer Handvoll Musiker vertreten ist. Personell deutlich besser aufgestellt sind da die Trötemänn (und Frauen) des Musikvereins aus Eicks, die fleißig rheinisches Liedgut zum Mitsingen und -klatschen zu Gehör bringen.

Und obwohl es auch in dieser Session in der Bleiberg-Metropole mal wieder kein eigenes, gekröntes Narrenoberhaupt gibt, mussten die Mechernicher beim Zoch nicht auf royalen Glanz verzichten: Das Kommerner Dreigestirn mit Jungfrau Bärbel, Prinz Jan und Bauer Marc übte sich am Tag vor dem eigenen Rosenmontagszug schon einmal im Kamelleschmeißen.