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Mechernicher BaugebietKaum Interesse an Holzbausiedlung

Lesezeit 3 Minuten

Sie stellten im November die Idee der ersten Holzbaugemeinschaft in der Eifel vor: Stadtentwickler Thomas Schiefer (v.l.), Architekt Patric Meier und Fachjournalist Marc Wilhelm Lennartz.

Mechernich – „Mit meinem Haus bringe ich auch meine Lebensphilosophie, meinen Geschmack und meine Wertvorstellungen zum Ausdruck. Denn so wie ich wohne, so bin ich.“ Diese Worte stammen vom Mechernicher Stadtplaner Thomas Schiefer. Er war es, der vor gut anderthalb Jahren die Idee von einer reinen Holzbausiedlung auf die Schiene setzte. Und der Stadtrat folgte seine Vorstellungen gerne.

Es ging Schiefer nicht nur darum, dass im Baugebiet Wacholder II zwischen Mechernich-Nord und Kommern-Süd auf 17000 Quadratmetern Wohnhäuser aus Holz nebeneinander entstehen. Vielmehr schwebte ihm eine Siedlung mit 22 Häusern vor, die von einer Gemeinschaft errichtet wird und in der das Miteinander Trumpf ist.

Gut gemeinte Idee kam nicht gut an

Der Stadtplaner hatte sogar das Münchener Architekturbüro agmm und den Fachjournalisten und Buchautor Marc Wilhelm Lennartz mit ins Boot geholt. Außerdem erhielt man Unterstützung vom Holzkompetenzzentrum in Nettersheim.

Offenbar kam die gut gemeinte Idee, Leute dazu zu bringen, gemeinsam einen Wohnhof aus Holz zu entwickeln und später zu bewohnen, in der Region nicht an. Ein einziger Interessent meldete sich in den vergangenen Monaten bei der Mechernicher Stadtverwaltung. Nun steckten die Verantwortlichen im Rathaus in dem Dilemma, dass man auf der einen Seite eine nach wie vor große Nachfrage nach Grundstücken verzeichnet, auf der anderen Seite das für die Holzbausiedlung reservierte Terrain brach liegt.

Stadtrat muss Änderung noch zustimmen

„Ich bin schon ziemlich frustriert darüber, dass das Interesse so gering war“, gab Stadtplaner Thomas Schiefer unumwunden zu. Er hatte damit gerechnet, dass sich möglicherweise Intellektuelle aus der Stadt am ehesten für ein Konzept erwärmen würden, in dem vor allem ein gemeinschaftliches Bauen im Vordergrund stehen sollte. „Unsere Baugebiete sind ja mittlerweile alle austauschbar.

Das ist, bei allem Verständnis für den Individualismus, sehr schade“, so Schiefer weiter. Daher entschloss man sich schweren Herzens, den Plan von der Holzbausiedlung aufzugeben und die Fläche als normale Baugrundstücke anzubieten. Der Stadtrat muss dieser Änderung im Bebauungsplan noch zustimmen.

Spätestens im Mai soll es losgehen

Wie die Stadt jetzt mitteilte, kommen die Erschließungsarbeiten der Neubaugebiete „Wacholder II“ und „Am Großen und Kleinen Bruch“ in Kommern-Süd schneller voran als erwartet. Die Verlegung der knapp fünf Kilometer langen Kanäle (Regenwasser-, Schmutzwasser- und Mischwasserleitungen) soll Ende Februar abgeschlossen sein, die Gesamterschließung mit Gas, Strom, Wasser und Telefonnetz bereits im April.

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Im Baugebiet „Wacholder II“ entstehen zurzeit schon die ersten Häuser. Im Baugebiet „Am Großen und Kleinen Bruch“ soll es spätestens im Mai losgehen. Davon gehen Fachbereichsleiter Helmut Schmitz (Stadtwerke, Straßen, Öffentliche Grünflächen und Bauhof) und Teamleiter Mario Dittmann aus.

60 Prozent der Baugrundstücke bereits verkauft

Im Neubaugebiet „Bruch“ sind nach Angaben der Stadt bereits 60 Prozent der Baugrundstücke verkauft, im Neubaugebiet „Wacholder II“ sogar 80 Prozent. Die künftigen Eigenheimbesitzer sind sowohl Einwohner aus dem Stadtgebiet Mechernich als auch junge Familien aus den Nachbarkommunen und Köln.

Weitere Interessenten können sich an Dennis Müller (d.mueller@mechernich.de, Tel. 0 24 43/ 49 42 21) bei der Stadtverwaltung Mechernich wenden. Nach Verlegung der Kanäle Ende Februar werden Strom-, Gas- und Telefonleitungen verlegt. Abschließend werden die Erschließungsstraßen asphaltiert. Danach können die Bauherren loslegen.