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Corona-Pause beendetDie Eifeler Weibsbilder sind jetzt wieder auf Tour

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Die Weibsbilder Anke Brausch (l.) und Christiane Thiel sind nach zweijähriger „Kurzarbeit“ wegen Corona jetzt wieder mit ihren Kabarett-Programmen auf Tour.

Mechernich-Bergbuir – Nach zweijähriger Zwangspause wegen Corona treten die beiden „Weibsbilder“ Anke Brausch und Claudia Thiel aus der Vulkaneifel und der Oberen Kyll wieder auf. Genauer gesagt, sind die beiden Kabarettistinnen für die kommenden eineinhalb Jahre schon so gut wie ausgebucht.

Die beiden sind landauf, landab seit 26 Jahren als Weibsbilder auf den Kleinkunstbühnen unterwegs. Meist war der Tourneekalender dicht gefüllt. Dann kam die Corona-Zwangspause, die den beiden auch finanziell zugesetzt hat, wie sie offen zugeben.

Die Liedtexte heute in größerer Schrift ausgedruckt

Was hat sich für die beiden durch die Corona-Pandemie denn noch verändert? „Corona hat uns kurzsichtig gemacht“, sagt Anke Brausch. „Wir haben uns die Liedtexte in größerer Schrift ausgedruckt, damit wir sie besser lesen können“, konstatiert Claudia Thiel.

Kurz vor dem Auftritt im Bergbuirer Vereinshaus mit dem neunten von bisher zwölf Programmen – es heißt „Unbemannt – wir sind übrig“ und wurde vom Veranstalter aus dem aktuellen Repertoire von vier Programmen ausgewählt – sind die beiden Mittvierzigerinnen ansonsten guter Dinge. Der Saal ist wie immer gut gefüllt und auch sonst ist den beiden Weibsbildern der Neustart gut gelungen.

Vor Corona waren es 80 Auftritte im Jahr

„Wir hatten vor Corona an die 80 Auftritte pro Jahr, von denen haben 2020 nur neun, im vergangenen Jahr 19 stattgefunden. Die ausgefallenen holen wir jetzt alle nach“, freut sich Anke Brausch. Mit anderen Worten: Was schon vor Corona gebucht war, füllt die Bücher der beiden Frauen aus Hillesheim und Stadtkyll bis weit ins kommende Jahr hinein. „Wir machen jetzt schon Termine für 2024“, so Claudia Thiel. Dann vermutlich mit dem 13. Programm, das im Herbst 2023 Premiere haben soll.

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Dann sind vermutlich auch die beim Publikum beliebten „Klassiker“ der meisten „Weibsbilder“-Programme wieder als Running Gags mit dabei: Tineke, die ewig Siebenjährige, die völlig überlastet ist mit Selfie-Fotos und dem Bedienen ihrer Accounts in den Sozialen Medien zum Beispiel. „Mädchen wie Tineke habe ich jeden Tag ein halbes Dutzend vor mir“, so Anke Brausch. Die Kabarettistin ist gleichzeitig Leiterin der Grundschule im „Mausefallendorf“ Neroth in der Vulkaneifel.

Weltwissen aus dem Alltag zwischen Scheune und Stall

Claudia Thiel, Lehrerin an der Realschule in Jünkerath an der Oberen Kyll, kann dies nur bestätigen. Thiels Paraderolle ist Christel Müller aus Kalenborn-Scheuern, einem Doppeldorf in der Vulkaneifel. Christel Müller ist die rabiate und raue, aber auch herzliche Eifeler Bauersfrau, die Weltwissen aus dem Alltag zwischen Stall und Scheune ableitet und optisch eher etwas herb-derbe wirkt.

Das „Weibsbilder“-Publikum mag genau diese Vorhersehbarkeit der Bühnenklassiker, zu denen auch die Alt-68erin Gundula oder die „beiden tattrigen alten Damen“ gehören.

„Die Leute wollen abschalten und ablachen können“

Und Aktuelles wie Corona, die Juliflut oder der Ukraine-Krieg? „Haben wir nicht im Programm. Das passt nicht, die Leute wollen abschalten und ablachen können“, so Anke Brausch.

Bleibt da noch Platz für Spontaneität oder Improvisationstheater? Brausch und Thiel bleiben vage. Das hänge vom Publikum und ein wenig auch von der Tagesform ab, sagt Claudia Thiel. Ausgeschlossen wird natürlich nichts, denn für ihre Schlagfertigkeit sind die beiden ebenfalls bekannt.

Wovon das Publikum in Bergbuir beim „Weibsbilder“-Auftritt nichts mitbekam, ist etwas, das Brausch und Thiel in der Zwangspause der Corona-Pandemie schätzen gelernt haben: „Wir wollen unser selbst gebautes Hamsterrad nach 26 Jahren ein Stück weit verlassen und die Zahl der Auftritte pro Jahr halbieren“, so Anke Brausch. „Ein freies Wochenende ist auch für die Familie schön“, bestätigt Christiane Thiel, die drei Kinder zwischen acht und elf Jahren hat.