Platz für insgesamt 1150 PänzStadt Mechernich baut Kita-Landschaft aus
Mechernich – Dem Start des neuen Kindergartenjahres blickt Elke Baum, AWO-Fachgruppenleitung für die Kitas im Stadtgebiet Mechernich, optimistisch entgegen: „Überbelegungen gehören nun der Vergangenheit an. Wir haben in allen Einrichtungen optimale Betreuungszahlen – und hier und da sogar noch etwas Luft nach oben.“ Sie lobt die Leistung des städtischen Gebäudemanagements: „Die haben sich richtig ins Zeug gelegt.“
Zwölf neue Gruppen im Stadtgebiet
Durch intensive Bautätigkeit in den vergangenen zwei Jahren sei im Stadtgebiet Mechernich Raum für zwölf zusätzliche Kita-Gruppen entstanden, teilt die Stadt mit. Das sei ein bedeutender Zuwachs für die Mechernicher Kita-Landschaft: „Alleine die AWO-Kitas verfügen jetzt über eine Kapazität von 50 Gruppen. Gemeinsam mit den Kitas anderer Träger ist der Bedarf in der Stadt damit bestens abgedeckt“, so die Stadtverwaltung weiter.
Neubau und Flut-Sanierung
Zusätzlich zu den Neubauten galt es auch, die von der Flut betroffenen Einrichtungen zu sanieren. Dazu gehörte zum Beispiel die Kita in Firmenich. Im neuen Kita-Jahr können dort drei Gruppen wieder ihr altes, saniertes Gebäude beziehen. Während die anderen Gruppen weiterhin in Containern untergebracht sind, werde intensiv an der Realisierung eines geplanten viergruppigen Anbaus gearbeitet. Der soll laut Stadtverwaltung in zwei Jahren bezugsfertig sein und den vorläufigen Abschluss der Bauserie im Kindergartenbereich markieren.
Frühzeitig fertiggestellt worden sei zudem die Erweiterung der Kita am Mechernicher Nyonsplatz, die nun vier statt zwei Gruppen umfasst. Die Kitas in Roggendorf und Antweiler seien jeweils um eine auf nun drei Gruppen angewachsen.
In den Einrichtungen Mechernich Zentrum und Kommern-Süd ist laut Stadtverwaltung Platz für jeweils zwei Gruppen zusätzlich entstanden.
„Es ist schön, dass wir trotz der Erweiterung alle Bäume stehen lassen konnten“, sagt die städtische Architektin Janine Deinzer zur Erweiterung in Kommern-Süd. Das freut auch Kita-Leiterin Vanessa Stemmler-Dammberg: „Die Kinder sagen immer, sie hätten einen eigenen Wald.“ Laut Architektin Deinzer, die mit dem Team des städtischen Gebäudemanagements für die Kita-Projekte zuständig ist, wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Euro in den Anbau investiert.
In ehemaliger Schule wird noch gebaut
Eine Baustelle besteht hingegen noch in der ehemaligen Hauptschule Im Sande. Dort sind für rund zwei Millionen Euro neue lichtdurchflutete Räumlichkeiten für zwei zusätzliche Kita-Gruppen entstanden. De facto sei das Gebäude kernsaniert worden, teilt die Stadtverwaltung mit, inklusive neuer Fassade und komplett neuer Fenster.
Kreis Euskirchen: Weitere neue Kitas sind in Planung
Wald-Kitas sind weiter gefragt
Neue Kindertagesstätten und neue Gruppen sind für das Kindergartenjahr 2022/23 auch in anderen Kommunen des Kreises Euskirchen geplant.
In Bad Münstereifel soll im Laufe des Kita-Jahres eine neue Waldgruppe in der Kita „Magische 12“ eingerichtet werden. Eine halbe Gruppe soll auch in der Nettersheimer Wald-Kita dazukommen.
Neubauten in Euskirchen und Nettersheim
Die Stadt Euskirchen plant insgesamt drei komplett neue Kindertagesstätten mit insgesamt zehn Gruppen. Allerdings komme es beim Bau derzeit zu Verzögerungen: „Es bleibt abzuwarten, ob die geplanten neuen Einrichtungen noch in diesem Kita-Jahr an den Start gehen“, teilt Kreis-Pressesprecher Wolfgang Andres mit. Neu in Euskirchen sei seit 1. August die Kita Löwenherz an der Alten Tuchfabrik.Die Gemeinde Nettersheim plant eine zweigruppige neue Kita im „Annex“. (thw)
Auch der Brandschutz habe auf den aktuellen Stand gebracht werden müssen. Die Pellet-Heizung sei in ihrer Größe in einem städtischen Gebäude einzigartig: „Sie muss nicht nur die künftige achtgruppige Kita beheizen, sondern auch die VHS im ersten Stockwerk und die Mehrzweckaula“, teilt die Stadt mit.
Aula-Nutzung auch durch Vereine möglich
Die Aula solle nach Fertigstellung von Vereinen, von der Stadt und der Kita genutzt werden. Der Zugang zu allen Gebäudeteilen sei barrierefrei hergerichtet worden, zudem verfüge der Mehrzweckraum künftig über ein Behinderten-WC. „Natürlich ist hier noch einiges zu tun, aber dem Start der neuen Kita-Gruppen steht nichts im Wege“, versichert Architektin Deinzer.
In die neuen Räume einziehen werde unter anderem eine Gruppe aus der Dietrich-Bonhoeffer-Straße. Die andere Gruppe ziehe nach Kommern-Süd. „Dadurch werden die als Übergangslösung errichteten Container in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße nicht mehr benötigt“, informiert die Stadt. Obwohl sich die Anzahl der AWO-Kitastandorte im Stadtgebiet dann von 18 auf 17 reduziert, können laut AWO-Mitarbeiterin Elke Baum in den insgesamt 50 Gruppen rund 1000 Plätze bereitgestellt werden.
Platz für 1150 Kita-Kinder
„Eine Zahl, die für die kommenden Jahren erst einmal ausreichen sollte“, sagt Holger Schmitz, städtischer Fachbereichsleiter für Bildung, Soziales und Tourismus. Denn zu den AWO-Kitas kämen noch die Einrichtungen anderer Träger hinzu. Insgesamt stünden dadurch im Stadtgebiet nun rund 1150 Kita-Plätze zur Verfügung, so Schmitz.
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„In Summe haben wir seitens der Stadt in den vergangenen zwei Jahren rund 7,5 Millionen Euro in den Aus-, Um- und Erweiterungsbau von Kindergartenplätzen investiert“, sagt Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach.
Das sei nicht nur finanziell, sondern auch von der Bauleistung her ein großer Kraftakt gewesen: „Die Ausweitung der U3-Betreuung mit kleineren Gruppen und eine längere Kindergartenzeit führten zu dem zusätzlichen Raumbedarf“, so Hambach.