Nach der FlutDiese Geschäfte in Bad Münstereifel und Euskirchen sind wieder geöffnet
Bad Münstereifel/ Euskirchen – Mit einem Silent Opening hat in der vergangenen Woche ein stattlicher Anteil der Läden in der von der Flut zerstörten Bad Münstereifeler Innenstadt wieder geöffnet.
Großen Anteil daran, dass Besucher in der Kurstadt wieder shoppen können, haben neben dem City-Outlet auch viele der Einzelhändler, die alles daran gesetzt haben, ihre Immobilien so schnell zu sanieren, dass die Kunden im Sommer in der Altstadt wieder dem Kaufvergnügen nachgehen können.
Schäden der Hochwasserkatastrophe deutlich zu sehen
Wenn man durch die Gassen entlang der Erft flaniert, sind die Schäden der Hochwasserkatastrophe immer noch deutlich zu sehen. Und das wird trotz des Tempos, mit dem die Stadt wieder aufgebaut wird, wohl noch lange der Fall sein.
Im gemeinsamen Streaming „Die Flut im Kreis Euskirchen – Ein Jahr danach“ der Kölnischen Rundschau, des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und von Radio Euskirchen sprach Moderator Norbert Jeub die Bad Münstereifeler Bürgermeister Sabine Preiser-Marian auch auf diesen Aspekt an. Während er selbst erstaunt gewesen sei, wie weit der Wiederaufbau vorangeschritten sei, habe eine Begleiterin bei einem Besuch gemeint: „Oh Gott, das ist ja alles hier kaputt.“
Schneller Wiederaufbau in Bad Münstereifel
„Ich kann das verstehen, dass man das unterschiedlich wahrnimmt“, antwortete Preiser-Marian. Für sie selbst sei das Silent Opening der Läden aber ein Quantensprung für die Innenstadt gewesen: „Das Wetter war schön, man schaute in freundliche Gesichter, und es war eine Freude, mal wieder mit Mut nach vorne zu schauen.“
Sie erklärte auch die hohe Geschwindigkeit, mit der der Wiederaufbau in Bad Münstereifel vorangegangen sei und dies weiterhin tue. Verwaltung und Politik hätten schnelle Entscheidungen getroffen, den Wiederaufbauplan erstellt, sehr schnell vom NRW-Heimatministerium die Bewilligung erhalten und frühzeitig Handwerker gebunden. Auch die große Zahl der Helfer, die sich nach Katastrophe eingefunden hatten, darunter auch viele junge Menschen, habe erheblich zum Wiederaufbau beigetragen.
Im Gespräch mit der Redaktion machte Preiser-Marian noch mal deutlich, dass Besucher und Kunden trotz der vielen Baustellen in der Stadt willkommen seien.
Viele Menschen hatten sich nach der Katastrophe gescheut, die Kurstadt anzusteuern, weil sie keine Katastrophen-Touristen sein wollten. Oder einfach deshalb, weil die Läden und die Gastronomie kaputt waren.
Doch das, so Preiser-Marian, sei jetzt nicht mehr begründet. Im Gegenteil: Die Wege seien gesichert, und es helfe den Menschen in der Stadt, wenn ihre Kraftanstrengung dadurch belohnt werde, dass Kunden kommen und das Leben zurückkehrt.
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Immer wieder wird die Redaktion gefragt, welche der 123 Läden in der Innenstadt wieder geöffnet haben. Derzeit sind es 47 (38 Prozent). 71 Geschäfte werden noch saniert, 5 sind dauerhaft geschlossen.
Um den Leserinnen und Lesern einen Überblick zu geben, haben Thomas Schmitz und Sara Pichireddu für die Redaktion eine interaktive Karte – wie auch schon für die Kreisstadt – erstellt.
Auch in Euskirchen geht es weiter bergauf
Die Besucher kommen wieder verstärkt in die Euskirchener Innenstadt. Großen Anteil daran hat natürlich die Außengastronomie, die vor allem bei sommerlichem Wetter stark frequentiert wird. Aber auch die Zahl der wieder geöffneten Läden und Geschäfte steigt ständig.
Hier dürften auch die großen Magnete wie das Veybach-Center mit Saturn der Wiederbelebung der vom Hochwasser getroffenen Innenstadt ein kräftigen Schub geben. Wie Bürgermeister Sacha Reichelt im Flut-Streaming der Redaktion erklärte, will Saturn gemeinsam mit den anderen Läden im Veybach-Center öffnen. Als aufwendig hatte sich laut Reichelt der Ersatz für die Rolltreppe herausgestellt.
Von den 207 Geschäften, die die Redaktion für den Flutbereich der Innenstadt in der interaktiven Karte aufgenommen hat, sind aktuell 124 (60 Prozent) wieder geöffnet. In 57 Geschäften läuft die Sanierung, 26 Geschäfte haben dauerhaft geschlossen.