Posthalterei kommt erst 2023 zurückBowli in Euskirchen kurz vor der Eröffnung
Euskirchen – Die Posthalterei wird anders – ganz anders. „Wir werden die Gaststätte komplett umbauen“, sagt Besitzer Marius Ruhroth. Die Theke wird versetzt, muss aus der Mitte des Schankraums weichen. Sie soll an die Fensterfront zur Gansweide rücken, damit ein großer Gastraum entstehen kann. Der Durchgang zum Saal wird laut Ruhroth deutlich größer. Dadurch wird der Charakter ein anderer. „Wir haben danach keinen Tagungsraum mehr. Dafür aber einen ganz großen Raum, der im Alltagsgeschäft wichtiger ist“, erklärt der Gastronom.
Auch die Fensterfront zur Wilhelmstraße wird verändert. Angedacht sind bodentiefe Fenster, die komplett geöffnet werden können. So soll eine Art Wintergarten-Außengastro-Flair entstehen. Als kleines Wunder bezeichnet Ruhroth die Tatsache, dass im Erdgeschoss das Wasser nur gut 40 Zentimeter gestanden habe, obwohl die Posthalterei direkt neben dem Veybach liegt.
Große Pläne für die Posthalterei in Euskirchen
Trotz der verhältnismäßig geringen Höhe – zwei Häuser weiter stand das Wasser mehr als einen Meter im Ladenlokal – muss aus dem Schankraum vieles raus. Und was das Wasser verschont hat, steht ebenfalls auf dem Prüfstand.
„Manches würde ich gerne in die künftige Ausstattung integrieren. Was und in welcher Form, muss aber sehen“, so Ruhroth. Denkbar sei, dass unmittelbar am Abgang zur Toilette der große Tisch mit einer Selbstzapfanlage versehen wird. Ein Feature, das so in Euskirchen noch nicht gibt. Am eigentlichen Konzept der Posthalterei werde sich nichts ändern. Es soll weiterhin einen Küchenbetrieb geben, ebenso die Fremdenzimmer. Fertig sein soll alles an Ostern 2023. „Wenn alles richtig gut geht, schaffen wir vielleicht schon Karneval“, sagt Ruhroth.
Feier im August
Die Stadt Euskirchen plant eine Wiedereröffnungsfeier der Innenstadt. Am 27. August soll unter dem Motto „Mer sin widder do!“ gefeiert werden. Geplant sind nach Angaben der Stadt zahlreiche Aktionen auf den verschiedenen Plätzen in der Innenstadt.
Die Euskirchener Unternehmer Verena und Christian Lange sind in der Kategorie „Mut und Tatkraft“ mit dem August-Blanke-Preis ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte die „unglaubliche unternehmerische Leistung“ der Langes mit ihrem Schuhhaus in der Innenstadt nach der Flutkatastrophe. (tom)
Etwa 150 Meter weiter, an der Bahnhofstraße, ist man schon deutlich weiter. Dort riecht es nicht mehr so wie es nach der Flut an vielen Orten im Kreis roch – nach modrigem Schlamm. Im Bowli riecht es nach frischer Farbe, nach Aufbruchstimmung. Dort wo spätestens Anfang Juli Reisbowls, Salate, Baguettes, Smoothies und hausgemachte Tees verkauft werden, schloss bereits im April 2021 eine Euskirchener Institution: die Buchhandlung Rotgeri.
Nun eröffnet Thuy Tran dort ihr To-Go-Restaurant „Bowli“, das auch über ein paar wenige Sitzplätze im Inneren und eine größere Außengastronomie verfügen wird. „Endlich“, sagt die 40-Jährige mit Blick auf die bevorstehende Eröffnung.
Bowli hätte gerne im September geöffnet
Die Vorfreude sei groß, obwohl es immer noch ein paar Unwägbarkeiten gebe. „Die Speisekarten sind fertig. Aber es sind keine Preise drauf, weil ich nicht weiß, wie sich bis Ende Juni die Preise für Lebensmittel entwickeln“, sagt die Euskirchenerin, die das „Bowli“ mit Ali Demirbas betreiben wird.
„Wir hätten gerne im September schon geöffnet, aber davor kam die Flut“, sagt Tran. Sie sei sehr froh darüber, dass die Theken-Lieferung im Juli 2021 verschoben wurde. „Die hätten wir im Keller gelagert und wäre jetzt hinüber“, so die 40-Jährige, die auch ihr Restaurant Phoe 68 an der Hochstraße wieder eröffnen möchte.
Das werde in diesem Jahr aber nichts mehr, sagt sie – zumal auch Umbaumaßnahmen nötig seien. Dass es aktuell noch ein paar Tage dauere, bis das „Bowli“ öffnet, liege an der Gesamtsituation. „Wie so viele, haben wir auch Probleme, Handwerker zu bekommen. Und der Ladenbauer kann sich auch nicht zweiteilen“, sagt die „Bowli“-Chefin.
Apropos Ladenbauer. Der Experte für Inneneinrichtungen hat nicht nur das Bowli ganz individuell gestaltet, sondern eine zweite große Baustelle, die kurz vor der Fertigstellung ist. Auch die Pizzeria Donna Mia im ehemaligen Pinocchio steht unmittelbar vor der Wiedereröffnung.
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Bereits geöffnet haben zwei Geschäfte an der Wilhelmstraße: Die Pizzeria Max und die ehemalige Stoffzentrale, die nun unter dem Namen „Der Stoff“ firmiert. Dort gibt es wie gewohnt alles, was das Do-it-yourself-Nähherz sich wünscht – inklusive Neueröffnungsrabatten und Nähmaschinen. Ab Herbst sollen auch wieder Nähkurse angeboten werden.